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Coronavirus 14. April 2020

Systemrelevant: PET-Flaschen für Desinfektionsmittel

Die Herstellung von PET-Flaschen für Desinfektionsmittel gilt in der Corona-Krise als systemrelevant. Bei E-Pro-Plast läuft die Produktion auf Hochtouren.
Die Nachfrage nach PET-Flaschen für Desinfektionsmittel und flüssige Seifen ist in der Corona-Krise sprunghaft gestiegen. Deshalb wurde Hersteller E-Pro-Plast nun als systemrelevant eingestuft.
Die Nachfrage nach PET-Flaschen für Desinfektionsmittel und flüssige Seifen ist in der Corona-Krise sprunghaft gestiegen. Deshalb wurde Hersteller E-Pro-Plast nun als systemrelevant eingestuft.

Die Herstellung von PET-Flaschen für Desinfektionsmittel gilt in der Corona-Krise als systemrelevant. Bei E-Pro-Plast läuft die Produktion auf Hochtouren.

Wegen der aktuellen Corona-Krise hat das Thüringer Wirtschaftsministerium die in Schmalkalden ansässige E-Pro-Plast GmbH in die Liste der systemrelevanten Unternehmen aufgenommen – dort werden u.a. PET-Flaschen für Desinfektionsmittel produziert. Der auf die Entwicklung und Herstellung von Flaschen und Behältern aus PET spezialisierte Kunststoffverarbeiter ist damit intensiv in die Bemühungen eingebunden, die seit Ende Februar dieses Jahres sprunghaft angestiegenen Nachfrage nach Flaschen für die Abfüllung von Desinfektionsmitteln und flüssigen Seifen zu befriedigen.

Systemrelevantes Unternehmen erhöht Fertigungskapazität

Dementsprechend läuft die Produktion trotz des in Einzelfällen stockenden Nachschubs durch Vorlieferanten von Verschlüssen sowie Sprühaufsätzen und -pistolen auf Hochtouren. Zumindest für die nahe Zukunft wurde die Fertigungskapazität von einem Drei- auf ein Vier-Schicht-System umgestellt, sodass die Herstellung rund um die Uhr an sieben Wochentagen erfolgt. Der vermehrte Personalbedarf wird kurzfristig mit Zeitarbeitern und studentischen Hilfskräften gedeckt, so E-Pro-Plast in einer aktuellen Mitteilung.

Die gute Auftragslage resultiert ebenfalls aus Sondereffekten. So hat z.B. ein bekannter Markenartikler für Autopflege-Produkte aktuell einen Teil der Produktion auf die Herstellung von Desinfektionsmitteln umgestellt. Auch die Tatsache, dass Desinfektionsmittel derzeit von vielen Apotheken selbst gemischt werden, vergrößert den Kundenkreis.

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E-Pro-Plast spendet PET-Flaschen für Desinfektionsmittel

E-Pro-Plast-Geschäftsführer Rüdiger Löhl bei der Übergabe von kostenlos zur Verfügung gestellten PET-Flaschen an eine Apotheke in Schmalkalden.
E-Pro-Plast-Geschäftsführer Rüdiger Löhl bei der Übergabe von kostenlos zur Verfügung gestellten PET-Flaschen an eine Apotheke in Schmalkalden.

Aus Solidaritätsgründen hat E-Pro-Plast entschieden, im Rahmen der Möglichkeiten, zumindest Apotheken im Umkreis des Firmensitzes in Schmalkalden kostenlos mit Flaschen und Verschlüssen zu versorgen.

Zudem trägt die Unternehmensleitung des Unternehmens in Zeiten der Pandemie ihrer besonderen Verantwortung als fürsorglicher Arbeitgeber Rechnung. Ein Mitte März aus den Geschäftsführern Modesto M. Pesavento und Rüdiger Löhl sowie weiteren Mitgliedern des Führungsteams gebildeter Krisenstab hat seitdem eine ganze Reihe wichtiger Maßnahmen initiiert. So wurden bspw. die technischen Möglichkeiten für Videokonferenzen ausgeweitet und ein Teil der Mitarbeiter ins Home-Office entsandt. Neben den ohnehin schon strengen Regeln des bestehenden HACCP-Konzepts wurden weitere Anweisungen zur Desinfektion erlassen, Gruppenbildungen von mehr als zwei Personen untersagt und deren Mindestabstände festgelegt.

Kunststoffverpackungen sind wichtig

Im Übrigen nimmt das thüringische Unternehmen, das bereits seit Längerem den Einsatz von recycltem PET in der Produktion seiner Behältnisse forciert, die aktuelle Situation zum Anlass, eine Versachlichung der Kunststoff- und Umweltdiskussion anzuregen. Die Krise beweise eindrucksvoll, wie wichtig die in der letzten Zeit immer wieder gescholtenen Kunststoffverpackungen sind. So führt E-Pro-Plast aus: Fertig und langlebig in Kunststoff verpackte Lebensmittel werden dem Einzelhandel aus der Hand gerissen. Ärzte und Pflegepersonal, die vollständig in Schutzkleidung aus Kunststoff gehüllt sind, bestimmen die täglichen TV-Bilder. Es sei nach der Corona-Krise wünschenswert, eine faktenbezogene Debatte zu führen und pure Ideologie in den Hintergrund zu rücken.

kus

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