EU-Parlament stimmt für PPWR
Das EU-Parlament hat mit großer Mehrheit die EU-Verpackungsverordnung (PPWR) angenommen, die unter anderem verbindliche Rezyklatquoten für Verpackungen vorsieht.
Das EU-Parlament hat heute über die EU-Verpackungsverordnung (PPWR) abgestimmt. Die Verordnung wurde mit 476 zu 129 Stimmen bei 24 Enthaltungen angenommen, sie legt Kriterien der recyclingorientieren Gestaltung, Leistungsmerkmale für die Recyclingfähigkeit und Mindestrezyklatanteile fest. Die Fristen für deren Umsetzung gelten gestaffelt ab dem Jahr 2030.
Plastics Europe begrüßt Rezyklateinsatzquoten
Virginia Janssens, Managing Director von Plastics Europe, dem Verband der Kunststoffhersteller, kommentiert: „Die heutige Abstimmung im Plenum des Europäischen Parlaments ist ein wichtiger Meilenstein für den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe. Die Festlegung von verbindlichen Rezyklateinsatzquoten für Verpackungen sendet der Industrie ein klares Signal, dass die Nachfrage nach recycelten Kunststoffen steigen wird.“
Laut Janssens fördert dies Investitionen in neue Recyclingtechnologien und zirkuläres Produktdesign. Ähnliche Maßnahmen müssten nun auch in anderen kunststoffverarbeitenden Sektoren wie dem Baugewerbe und dem Automobilsektor ergriffen werden, um die Nachfrage nach zirkulären Rohstoffen zu fördern und ein positives Investitionsklima in Europa zu ermöglichen.
Auswirkungen der Mehrwegquoten in der PPWR prüfen
Janssens ergänzt: „Plastics Europe sieht jedoch die Notwendigkeit, sorgfältig zu prüfen, welche Auswirkungen die Mehrwegquoten haben werden, insbesondere bei Transportverpackungen.“ Ebenfalls kritisch sieht sie die fehlende Materialneutralität, der Fokus der PPWR liegt auf Verpackungen aus Kunststoff: „Das ursprüngliche Ziel, Verpackungsabfälle zu reduzieren, wird damit untergraben. Dennoch unterstützen wir die rechtzeitige Verabschiedung der Verordnung.“
Wichtig ist Janssen, dass sich bei den politischen Akteuren der Schwerpunkt nun auf die sekundären Rechtsvorschriften verlagert, die für eine zügige, praktikable und realistische Umsetzung der Verordnung erforderlich sind. „Wir werden weiterhin eng mit politischen Entscheidungsträgern, Partnern der Wertschöpfungskette und anderen Interessengruppen zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass die Verordnung erfolgreich umgesetzt wird“, so Janssen. mg
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