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Coronavirus 18. Mai 2020

Corona: Kunststoff-Recycler stellen die Produktion ein

Mangelnde Recycling-Nachfrage und rekordtiefe Preise für Neuware aufgrund der Corona-Pandemie führen zur Schließung von Kunststoff-Recycling-Betrieben.
Kunststoff-Recycling-Betriebe leiden massiv unter den Folgen der Corona-Pandemie, was zu dramatischen Folgen für die dringend nötige Umsetzung einer Kreislaufwirtschaft haben könnte.
Kunststoff-Recycling-Betriebe leiden massiv unter den Folgen der Corona-Pandemie, was zu dramatischen Folgen für die dringend nötige Umsetzung einer Kreislaufwirtschaft haben könnte.

Mangelnde Recycling-Nachfrage und rekordtiefe Preise für Neuware aufgrund der Corona-Pandemie führen zur Schließung von Kunststoff-Recycling-Betrieben.

Die europäische Kunststoff-Recyclingindustrie stellt aufgrund der aktuellen Marktentwicklungen, die durch die Corona-Pandemie verursacht werden, die Produktion ein. Dies teilte der Branchenverband Plastics Recyclers Europe – PRE – am Freitag, den 15. Mai 2020, mit. Als Hauptgrund nannte PRE die mangelnde Nachfrage aufgrund der Schließung von Verarbeitungsbetrieben und die rekordtiefen Preise für Neukunststoffe sowie die weltweit rückläufige Aktivität aufgrund der Corona-Pandemie.

Kunststoffrecycling nicht mehr rentabel

PRE-Präsident Ton Emans.
PRE-Präsident Ton Emans.

Ton Emans, PRE-Präsident, kommentierte: „Wenn die Situation anhält und keine Maßnahmen zur Sanierung des Sektors ergriffen werden, wird das Kunststoffrecycling nicht mehr rentabel sein, was die Erreichung der EU-Recyclingziele behindert und den Übergang zur Kreislaufwirtschaft mit Kunststoffen gefährdet.“

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Für Emans wird es in einem solchen Fall keine Alternative mehr geben, als recycelbare Kunststoffabfälle zu deponieren oder zu verbrennen. Eine Schädigung des Recyclingmarktes hätte nach Überzeugung des Branchenverbands PRE neben den gravierenden Umweltfolgen auch weit reichende sozioökonomische Auswirkungen aufgrund der umfangreichen Beschäftigung in der Wertschöpfungskette der Abfallwirtschaft.

Weitere Unterstützung der Kreislaufwirtschaft nötig

Die Kunststoffrecyclingindustrie fordert deshalb die EU und die Mitgliedstaaten auf, das Recycling von Kunststoffen zu unterstützten und die Maßnahmen für die Umsetzung einer Kreislaufwirtschaft weiter zu fördern.

Die Sicherung der positiven Entwicklungen innerhalb dieses Marktes ist für PRE von wesentlicher Bedeutung für die Reduzierung der Verwendung von Neukunststoffen in Europa und damit für das Überleben des Sekundärrohstoffmarktes sowie für weitere Investitionen in diesem Sektor.

Plastics Recyclers Europe – PRE – ist der Branchenverband der europäischen Kunststoffrecycler, die Kunststoffabfälle zu hochwertigem Material wiederaufbereiten, das für die Herstellung neuer Artikel bestimmt ist. Recycler sind damit wichtige Förderer der Kreislaufwirtschaft von Kunststoffen und des Übergangs zur Kreislaufwirtschaft . Zuletzt konnte das Recycling von Kunststoffen mit hohen Wachstumsraten aufwarten. Aktuell steht das Kunststoffrecycling in Europa nach Angaben von PRE für einen Umsatz von 3 Mrd. EUR, über 500 Unternehmen und über 18.000 Beschäftigte.

gk

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