Spielwaren: Playmobil setzt auf biobasierte Kunststoffe
Spielwarenhersteller Playmobil gibt Gas bei nachhaltigen Werkstoffen: Das Kleinkindsortiment besteht zu mindestens 90 % aus pflanzenbasiertem Kunststoff.
Das Zirndorfer Unternehmen hat mit Jahresbeginn 2024 die Produktion aller Spielwarenartikel im Kleinkindportfolio von klassischen, fossilbasierten auf pflanzenbasierte Materialien umgestellt. Damit wird Playmobil nach eigenen Angaben der weltweit erste große Spielwarenhersteller sein, dessen komplettes Kleinkindportfolio aus biobasiertem Kunststoff besteht. In diesem Zuge bekommt das Kleinkindsortiment 1.2.3 einen neuen Namen und einen neuen Look: Es heißt nun Junior.
Die biobasierten Kunststoffe sind massenbilanziert
Die neuen pflanzenbasierten Kunststoffe lassen sich nach dem in der Kreislaufwirtschaft verwendeten Massenbilanzansatz und in Anlehnung an den ISCC-208-Standard rechnerisch zu Materialien zurückverfolgen, die bei der Lebensmittel- oder Papierherstellung übrig bleiben. Erste Spielsets sind ab Februar 2024 erhältlich. Die gesamte Produktpalette wird bis Mitte des Jahres umgestellt.
„Die Produktionsumstellung von Playmobil Junior ist nach der erfolgreichen Etablierung mehrerer klassischer Produktlinien aus recycelten und biobasierten Kunststoffen ein weiterer Schritt auf unserer ambitionierten Nachhaltigkeitsagenda“, sagt Playmobil-Vorstand Bahri Kurter.
Eltern wünschen nachhaltige Materialien bei Spielwaren
Nach einer internationalen repräsentative Studie von Playmobil unter 3.000 Eltern von Kindern zwischen ein und vier Jahren sind bei fast 80 % der Eltern in Deutschland und China nachhaltige Materialien ein Kaufentscheidungsgrund.
Auch für die Zielgruppe der Kinder ab vier Jahren setzt Playmobil verstärkt auf nachhaltige Werkstoffe: So werden fünf neue Spielsets mit dem Thema Bio-Bauernhof im Schnitt zu über 80 % aus recycelten oder biobasierten Kunststoffen hergestellt. Auch für die Verpackungen werden recycelte Wertstoffe eingesetzt.
Dass der Einsatz recycelter Werkstoffe nicht unproblematisch ist, zeit das Beispiel Lego: Der dänische Spielwarenprimus hat im Herbst 2023 seine Pläne gestoppt, Bausteine künftig aus rPET zu fertigen. Während der Lebensdauer des Produkts hätte dies zu höheren CO2-Emissionen geführt. sk
Lesen Sie auch: Lego will das E-Methanol des dänischen Green-Energy-Spezialisten European Energy als kohlenstoffarme und damit nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Kunststoffen, die auf Erdöl basieren, nutzen. Ab 2024 wird ein Teil der Kunststoffproduktion bei Lego darauf basieren.
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Seine neuen Junior-Spielsets fertigt Playmobil aus dem biobasierten ABS Terluran Eco GP-22 BC100 von Ineos Styrolution.