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News 15. Dezember 2023

Neues Kompetenzzentrum für die Kreislaufwirtschaft

Mit 9,8 Mio. EUR fördert der Bund den Aufbau eines Kompetenzzentrums für die Kreislaufwirtschaft von Kunststoffen in Franken; das SKZ koordiniert dies.

Mit dem Kick-Off starteten die Verbundpartner in die fünfjährige Entwicklungsphase des Kompetenzzentrum der Arbeitsforschung für die Kreislaufwirtschaft von Kunststoffen (Kare).
Mit dem Kick-Off starteten die Verbundpartner in die fünfjährige Entwicklungsphase des Kompetenzzentrum der Arbeitsforschung für die Kreislaufwirtschaft von Kunststoffen (Kare).

An dem neuen regionalen Kompetenzzentrum der Arbeitsforschung für die Kreislaufwirtschaft von Kunststoffen (Kare) beteiligen sich insgesamt 16 Unternehmen und Forschungseinrichtungen. Es soll weit in die betriebliche Praxis und die Gesellschaft hineinwirken. Unter der Koordination des SKZ werden sie arbeitswissenschaftliche Konzepte, Methoden und technische Instrumente für eine nachhaltige und gesunde Arbeitsgestaltung entwickeln.

Zehn Unternehmen aus der Kunststoffbranche beteiligt

Neben dem SKZ sind weitere vier Forschungseinrichtungen beteiligt: Das Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (F-BB), das Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC, der Lehrstuhl für BWL und Wirtschaftsinformatik der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (THWS) und das Institut für angewandte Logistik und Technologietransferzentrum Haßfurt der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt. Zehn Unternehmen der Kunststoffindustrie sind bei Kare involviert: Aurora Kunststoffe, Maincor Rohrsysteme, MKV Kunststoffgranulate, Poracomp, Procter & Gamble, Rehau, Rick, Röchling Medical Solutions, R-Plast Kunststoffaufbereitung und Wirthwein. Außerdem ist Tecpart als Verband mit von der Partie. 


Alle beteiligten Forschungseinrichtungen verfügen über Expertise in den Bereichen Kunststoff- und Kreislaufwirtschaft, Logistik, betriebliche Aus- und Weiterbildung, Personal- und Organisationskompetenz sowie in der Entwicklung passgenauer digitaler Instrumente für effiziente und nachhaltige Prozesse und Arbeitsabläufe. Die am Konsortium beteiligten KMU und Unternehmen adressieren die gesamte Kreislaufwirtschaft von der Abfallrückführung und -aufbereitung, über die Materialbeschaffung, die Materialspezifikation, die Herstellung von B2B-Bauteilen für Endanwendungen bis hin zu Konsumentenprodukten.

Kompetenzzentrum mit sechs Leuchtturmprojekten

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In sechs Leuchtturmprojekten erprobt der Verbund konkrete Lösungen beziehungsweise Anwendungsszenarien der Kreislaufwirtschaft für wichtige Problemstellungen der Unternehmen. Dabei werden die Bereiche Design for Sustainability, digitale Monitoringlösungen für Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft, Abfallmanagement, Vermeidung von Granulatverlusten sowie innerbetriebliches Recycling und Einsatz von Rezyklaten gleichermaßen berücksichtigt. Hierzu werden technisch-wirtschaftliche Analysen durchgeführt und neue Ansätze für ressourcen- und umweltschonende Arbeitswelten, auch mit Unterstützung digitaler Werkzeuge, erarbeitet. Die Erkenntnisse werden als Transformationskonzepte und Qualifizierungsangebote sowohl für Unternehmen als auch für Hochschulen und Universitäten bereitgestellt und stehen auch für den überregionalen Transfer in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik zur Verfügung.

„Kreislaufwirtschaft muss funktionieren“

„Rein technisch ist vieles umsetzbar, um mehr Kreislaufwirtschaft hinzubekommen. Oft sind es individuelle Gründe direkt vor Ort bei den Firmen, weshalb vermeintliche Lösungen nicht umgesetzt werden können. Ich bin froh, dass wir mit so vielen engagierten Praxispartnern loslegen, um genau da anzupacken, wo die Kreislaufwirtschaft funktionieren muss“, betont Dr. Hermann Achenbach, Bereichsleiter Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft am SKZ. „Wir müssen hierbei vor allem den Menschen als wichtigstes Element für die Transformation zu einer nachhaltigeren Wirtschaftsweise begreifen.“

Studierende für Kreislaufwirtschaft sensibilisieren

„Es ist uns sehr wichtig, Studierende bereits frühzeitig für das Thema der Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung zu sensibilisieren und die dafür notwenigen Skills für die spätere Praxis in unseren Studieninhalten zu vermitteln. Dafür haben wir mit dem Institut für angewandte Logistik als auch mit dem Technologietransferzentrum Haßfurt optimale Forschungsstrukturen, um ganzheitliche Lösungen für die Kreislaufwirtschaft von Kunststoffen, von der logistischen Prozesskette von Closed Loop Supply Chains bis hin zu den kunststofftechnischen Fragestellungen, zu entwickeln“, sagen Professor Ulrich Müller-Steinfahrt und Professor Johannes Krückel, beide Institutsleiter an der THWS. „Wir freuen uns, diese Kompetenzen als aktiver Projektpartner in Kare einzubringen und wesentliche Arbeitspakete des fünfjährigen Vorhabens mitzuverantworten und zu unterstützen – und so in Zusammenarbeit mit allen beteiligten Partnern die gesamte Prozesskette der Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe abzudecken.“

Fünfjährige Förderphase

Die notwendigen innerbetrieblichen Transformationsprozesse sollen zu einer gelebten Kreislaufwirtschaft führen – insbesondere auch unter Aspekten einer nachhaltigen, gesunden und digitalen Arbeitsgestaltung in allen Unternehmensbereichen. Ziel ist der Aufbau und die Verstetigung des regionalen Kompetenzzentrums der Arbeitsforschung Kares im Anschluss an die fünfjährige Förderphase. Das Projekt läuft bis 2028. sk

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