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Technik 6. Oktober 2023

Industrieller 3D-Druck live auf der Fakuma

Arburgadditive zeigt mit dem Freeformer 750-3X und dem TIQ 2 auf der Fakuma, was industrieller 3D-Druck heute leisten kann

Auf der Fakuma 2023 fertigt ein neuer Freeformer 750-3X in Hochtemperatur-Ausführung geometrisch anspruchsvolle Lüftungskanäle aus dem zertifizierten Originalgranulat Ultem 9085.
Auf der Fakuma 2023 fertigt ein neuer Freeformer 750-3X in Hochtemperatur-Ausführung geometrisch anspruchsvolle Lüftungskanäle aus dem zertifizierten Originalgranulat Ultem 9085.

Kurz vor der Fakuma 2023 hat Arburg den Vorhang vor seinen Exponaten zur Additiven Fertigung gelüftet: Der neue Freeformer 750-3X in Hochtemperaturausführung wird originales und zertifiziertes Kunststoffgranulat Ultem 9085 verarbeiten und ein kompakter TIQ 2 3D-Drucker von Innovatiq demonstriert den 3D-Druck von Betriebsmitteln und Robot-Greifern aus faserverstärktem Filament.

Industrieller 3D-Druck von Hochtemperatur-Kunststoffen

Auf der Fakuma fertigt ein neuer Freeformer 750-3X in Hochtemperatur-Ausführung geometrisch anspruchsvolle Lüftungskanäle aus dem Originalmaterial Ultem 9085. Dazu lässt sich der Bauraum auf 200 °C temperieren, die Plastifizierung des Granulats erfolgt bei bis zu 450 °C.

Die High-end-Maschine verfügt über drei Austragseinheiten und ist äußerlich nicht vom Freeformer 300-3X zu unterscheiden. Mit rund 750 cm2 ist jedoch der Bauteilträger rund 2,5 Mal größer. Damit lassen sich im Arburg Kunststoff-Freiformen (AKF) auf Basis von Kunststoffgranulat größere Funktionsbauteile herstellen oder Kleinserien industriell additiv fertigen. Auf der Fakuma sind dazu zahlreiche AKF-Bauteile zu sehen, darunter auch orthopädische Schuheinlagen als Zwei-Komponenten-Bauteile, die sich individuell an das Fußbett anpassen lassen.

Die Datenaufbereitung und die von Arburg selbst entwickelte und gefertigte Gestica-Steuerung sind hinsichtlich Prozessstabilität, Bauteilqualität und Bauzeit optimiert. Ergebnis sind signifikant reduzierte Kosten pro Bauteil und ein geringerer Materialeinsatz.

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Für eine lückenlose Dokumentation und Rückverfolgbarkeit jedes einzelnen Bauteils gibt es die Kundenportal-App „ProcessLog“. Damit lassen sich von im AKF-Verfahren gefertigten Bauteilen vielfältige Prozess- und Bauauftragsdaten übersichtlich grafisch darstellen und dokumentieren. Das sorgt für Transparenz, hohe Teilequalität und kann Ausschuss und Fehlerquoten deutlich reduzieren, so Arburg.

Kompakter 3D-Drucker verarbeitet faserverstärkte Filamente

Das zweite Maschinenexponat von Arburgadditive ist ein TIQ 2, der im Verfahren Fused Filament Fabrication (FFF) faserverstärkte Filamente zum Beispiel auf Basis von PA und PP verarbeiten kann. Dieser 3D-Drucker ist besonders wirtschaftlich und auch wegen des offenen Materialsystems prädestiniert für den erfolgreichen Einstieg in die Welt der Additiven Fertigung. Die kompakte Produktionsmaschine verfügt über eine CNC-Steuerung, Metallchassis und einen gekapselten Sicherheitsbereich.

In Friedrichshafen werden zum Beispiel belastbare Sauggreifer und mechanische Greifer aus faserverstärktem PA und PP mit individualisierten Fingern zur Bauteilaufnahme, real montiert an Roboter-Armen, zu sehen sein. Neben der Additiven Fertigung von End-of-Arm-Toolings (EAOT) ist das offene Materialsystem prädestiniert für den wirtschaftlichen 3D-Druck von Vorrichtungen und weiteren Betriebsmitteln. Alle 3D-Drucker von Innovatiq werden über die intuitive Industriesteuerung Gestiq-Pro bedient. Das optional verfügbare Smart-Monitoring-System erlaubt eine Produktionsüberwachung mehrerer Drucker gleichzeitig. gk

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