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Recycling 10. August 2020

Recyclingmaterial für Kunststoffverpackungen gefragt

Nach einer Blitzumfrage des IK haben die Nachhaltigkeitsziele der Hersteller von Kunststoffverpackungen auch in der aktuellen Corona-Krise Bestand.
So sieht hochwertiges Recycling von Kunststoffverpackungen aus: Aus zerkleinerten und gereinigten Verpackungsabfällen aus dem Gelben Sack (links) stellt der Grüne Punkt hochreine Rezyklate her (Mitte), aus denen neue Reinigungsmittelflaschen von Werner & Mertz entstehen (rechts).
So sieht hochwertiges Recycling von Kunststoffverpackungen aus: Aus zerkleinerten und gereinigten Verpackungsabfällen aus dem Gelben Sack (links) stellt der Grüne Punkt hochreine Rezyklate her (Mitte), aus denen neue Reinigungsmittelflaschen von Werner & Mertz entstehen (rechts).

Nach einer Blitzumfrage des IK haben die Nachhaltigkeitsziele der Hersteller von Kunststoffverpackungen auch in der aktuellen Corona-Krise Bestand.

In einer Blitzumfrage unter ihren Mitgliedsfirmen hat die IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V. die aktuelle Nachfrage nach Recyclingkunststoffen ermittelt. Denn nicht nur der Corona-bedingte Produktionsrückgang macht den Recyclern derzeit zu schaffen – auch die in der Krise stark gesunken Kunststoffpreise setzen ihnen zu.

Großteil der Kunststoffverpackungshersteller hält an Nachhaltigkeitszielen fest

Das erfreuliche Ergebnis der Umfrage: Auch in der Corona-Krise hält ein Großteil der Kunststoffverpackungshersteller und ihrer Kunden an ihren Nachhaltigkeitszielen fest. Knapp zwei Drittel der befragten Kunststoffverpackungshersteller gaben an, dass der Verbrauch an Rezyklaten nahezu unverändert sei. Bei den übrigen Unternehmen liegt der Nachfrage-Rückgang in der Regel zwischen 10 und 50 %.

Von diesen Unternehmen geben über 70 % an, selbst von Absatzrückgängen betroffen zu sein. Nur 28 % der Firmen, die weniger Rezyklat einsetzen, sagten, dass der günstigere Preis für Neuware den Ausschlag gegeben habe.

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Stunde der Wahrheit für Nachhaltigkeitsstrategien

Dr. Isabell Schmidt, Geschäftsführerin der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen.
Dr. Isabell Schmidt, Geschäftsführerin der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen.

„Auch unsere Branche ist von der aktuellen Krise betroffen, insbesondere die Produzenten von Industrieverpackungen trifft der Corona-bedingte Absatzrückgang“, so Dr. Isabell Schmidt, IK-Geschäftsführerin Kreislaufwirtschaft. „Umso mehr freut es uns, dass die meisten Kunden speziell im Konsumgüterbereich auch in Krisenzeiten an ihren Zielen zum Rezyklateinsatz festhalten. Dies zeigt, dass die Kreislaufwirtschaft in der Strategie dieser Unternehmen fest verankert ist.“

Die gegenwärtige Schwäche des Recyclingmarkts betrachtet der Verband dennoch mit Sorge, denn in den nächsten Jahren würden dringend Investitionen in die Kreislaufwirtschaft benötigt. „Deshalb ist es wichtig, dass die Nachfrage nach Produkten mit Rezyklaten gestärkt wird, insbesondere durch die öffentliche Beschaffung und preisliche Anreize für die Verwendung von Rezyklaten“, fordert Schmidt.

Das betrifft aber nicht nur den Verpackungsmarkt, der mit ca. 160.000 t (entsprechend etwa 20% des Absatzmarktes) ein wichtiger Abnehmer von Post-Consumer-Rezyklaten in Deutschland ist. Auch andere große Absatzmärkte, wie insbesondere der Bau- und der Landwirtschaftssektor sind für eine stabile Nachfrage nach Rezyklaten verantwortlich.

Ziel bleibt der Einsatz von einer Million Tonnen Rezyklat in Verpackungen bis 2025

Gemeinsam haben sich die in der IK organisierten Kunststoffverpackungshersteller den Einsatz von 1 Mio. t Rezyklaten (Post Consumer und Post Industrial) in Kunststoffprodukten bis 2025 zum Ziel gesetzt. Das bedeutet, dass die Menge an Post Consumer-Rezyklaten fast vervierfacht werden muss: über 500.000 t Post Consumer-Rezyklate werden in definierten Qualitäten zusätzlich nachgefragt. An diesem Ziel hält die Industrie auch im schwierigen Umfeld fest.

gk

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