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News 4. Oktober 2023

Nochmals mehr PVC-Altfenster recycelt

Rewindo meldet für 2022 trotz schwacher Baukonjunktur erneut einen leichten Anstieg der Recyclingmenge bei PVC-Altfenstern und verwandten Produkten.

Im Jahr 2022 wurden  44.247 t  PVC-Altfenster und verwandte Produkte recycelt – 3,8 % mehr als ein Jahr zuvor.
Im Jahr 2022 wurden 44.247 t  PVC-Altfenster und verwandte Produkte recycelt – 3,8 % mehr als ein Jahr zuvor.

Gegenüber dem Vorjahr konnte 2022 die Recyclingmenge bei PVC-Altfenstern von 42.463 t um 3,8 % auf 44.247 t gesteigert werden. Dies hat das Marktforschungsunternehmen Conversio auf Basis des Datenerfassungssystems Reco Trace von Recovinyl, bei dem Rewindo ebenfalls eingebunden ist, ermittelt. Die erfassbare, verfügbare Menge betrug rund 50.200 t, woraus eine Recyclingquote von 88 % resultiert.

„Wir haben derzeit noch eine stabile Entwicklung mit weiterhin moderaten Wachstumsraten“, so Michael Vetter, Geschäftsführer der Rewindo GmbH Fenster Recycling Service, Bonn. „Ein Blick auf die erfassten Recyclingmengen von Produktions- und Verarbeitungsabfällen zeigt allerdings, dass sich die Bauwirtschaft bereits zum Ende des Jahres 2022 in einer Phase des Abschwungs befunden hat.“ Während sich die Zahl 2021 noch auf 106.149 t belief, waren es 2022 nur noch 99.422 t – ein Rückgang um 6 %.

Rückläufige Zahlen in den nächsten Jahren nicht auszuschließen

Dies könne, so Vetter, mit einer gewissen Verzögerung auch als Vorbote für die Entwicklung der Recyclingmengen gesehen werden. „Es ist nicht auszuschließen, dass wir in den nächsten ein bis zwei Jahren erstmals rückläufige Zahlen, zumindest aber vorübergehend kein nennenswertes Wachstum beim Altfenster-Recycling erleben werden.“

Als Haupttreiber hierfür nennt Rewindo den deutlichen Einbruch in der Bauwirtschaft, der sich unter anderem an nicht mehr realisierten Bau- und Sanierungsmaßnahmen aufgrund von Zinserhöhungen und gestiegenen Baukosten festmacht, sowie – gemäß Berechnungen des VFF Fenster- und Fassadenverband – durch den generellen Rückgang am Fenstermarkt. So lägen auch Bauprojekte, bei denen PVC-Altfenster anfallen, immer häufiger auf Eis. Dennoch versuchen die Profilhersteller den Anteil an Rezyklaten in ihren Neuprodukten weiter zu steigern oder zumindest auf diesem hohen Niveau zu halten.

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Abbruch stabilisiert Recyclingzahlen der PVC-Altfenster

Besser sähe es beim Abbruch aus, der zur Stabilisierung der Recyclingzahlen beitrage. Aus diesem Bereich kommen laut Studie 24,3 % der Post-Consumer-Abfälle. Der Fensterbau steuert 54 % bei. Der Gewerbe- und Siedlungsabfall, der über Entsorgungsunternehmen in den Kreislauf gelangt, hat einen Anteil von 16,2 %.

„Wir werden vor diesem Hintergrund unsere Bemühungen zur vermehrten Gewinnung von PVC-Altfenstern, -rollläden und -türen weiter intensivieren. Dazu zählen unter anderem auch Marketing und Öffentlichkeitsarbeit, um den Bekanntheitsgrad des Rewindo-Recyclingsystems bei den wesentlichen Zielgruppen weiter zu steigern“, betonte Vetter.

Ferner sei es wichtig, zusätzliche Wege zur Erfassung und Entsorgung von Altfenstern zu eröffnen und bestehende Kontakte zu den Abfallerzeugern und Entsorgern auszubauen. In diesem Zusammenhang seien die in den letzten Jahren etablierten Rewindo-Netzwerke für Premium-Partner, Sponsor-Partner sowie der stetige Ausbau von Annahmestellen für Kleinstmengen an PVC-Fenstern von großer Bedeutung.

80 % der Rezyklate werden wieder zu Fenstern und Türen

Eine wichtige Kenngröße für den Erfolg und die Akzeptanz des Altfenster-Recyclingsystems ist der Wiedereinsatz von Rezyklaten bei der Produktion von Kunststoff-Fensterprofilen und artverwandten Produkten. Im Jahr 2022 gingen etwa 80 % der Rezyklate in die Herstellung neuer Fenster-, Tür- und Nebenprofile. 20 % wurden in der Rohrindustrie verwendet, die allerdings aufgrund der EU- Blei-Restriktion bereits ab 2025 vollständig im Fenster- und Tür-Kreislauf verbleiben werden.

Warum PVC derzeit auf einem guten Weg zum Recycling ist, erfahren Sie in diesem Beitrag der K-ZEITUNG. gk

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