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Extrusion 25. September 2023

Mehr Produktivität durch nutzerzentrierte Steuerung

Zur Fakuma 2023 erweitert Krauss Maffei den Einsatzbereich der nutzerzentrierten Steuerung Pioneer Process Control auf die Rohrextrusion.

Als Vorteil vor allem für neue Mitarbeiter oder Quereinsteiger bietet die Pioneer Process Control zukünftig Unterstützung in Form von sogenannten Wizards. Diese unterstützen Bediener bei kritischen Prozessschritten, um möglichst schnell hochwertiges Material herstellen zu können.
Als Vorteil vor allem für neue Mitarbeiter oder Quereinsteiger bietet die Pioneer Process Control zukünftig Unterstützung in Form von sogenannten Wizards. Diese unterstützen Bediener bei kritischen Prozessschritten, um möglichst schnell hochwertiges Material herstellen zu können.

Für mehr Produktivität in der Extrusion führt die nutzerzentrierte Steuerung auch wenig erfahrene Bediener Schritt für Schritt durch den Prozess und behält den Überblick. So kann man etwa Chargentrends von Schicht zu Schicht vergleichen. Nach Schaumextrusions-, Compoundier- und Recyclinglinien ist Pioneer Process Control jetzt auch für Rohranlagen erhältlich.

Beim Anfahren eines Extruders gilt es, eine bestimmte Reihenfolge zu beachten: Auf die Auswahl der Rezeptur folgen das Vorheizen der Verfahrenseinheit, das Starten des Extruders und der Dosiereinheit und anschließend das schrittweise Hochfahren der Förderleistung und die Konditionierung.

Erfahrenen Fachleuten ist diese Prozedur bereits vollkommen vertraut. Für neue Mitarbeiter oder Quereinsteiger empfiehlt sich jedoch Unterstützung, um möglichst schnell hochwertiges Material zu produzieren. Dafür bietet Pioneer Process Control zukünftig sogenannte Wizards an, die die Bediener bei kritischen Prozessschritten unterstützen. Der Bediener wird hierbei durch kritische Situation wie das Anfahren geführt, wodurch Fehlbedienungen und Produktionsausfälle vermieden werden.

Wie Krauss Maffei erklärt, ist die Steuerung Pioneer Process Control konsequent aus der Nutzerperspektive konzipiert und bietet neben hoher Sicherheit auch intuitiven Bedienkomfort. Mehrere Designpreise – darunter der begehrte IF Design Award und der German Design Award 2023 – würdigen die übersichtliche Struktur und klare Optik.

Benutzerfreundliche Gestaltung und Anpassungsoptionen

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René Jordan, Teamlead Software Engineering bei Krauss Maffei, und sein Team haben sich gezielt an Symbolen und Funktionen orientiert, die im Kontext der Bedienung anderer digitaler Geräte vertraut sind, zum Beispiel die Verwendung von "Wisch"-Bewegungen. Dort, wo Icons nicht spezifisch genug sind, verfügen sie über zusätzliche Textinformation.

Darüber hinaus besteht die Möglichkeit einer gewissen Anpassung der Steuerung. So verfügt die Steuerung nach Worten von René Jordan über „konfigurierbare Seiten, die durch den Bediener individuell angepasst werden können.“

Die Pioneer Process Control kann mühelos Up- und Down-Stream Equipment integrieren. Die Kommunikation erfolgt über Profinet oder OPC UA.
Die Pioneer Process Control kann mühelos Up- und Down-Stream Equipment integrieren. Die Kommunikation erfolgt über Profinet oder OPC UA.

Parameter wie Materialdurchsatz, Geschwindigkeit und Drehmoment werden nicht nur numerisch angegeben, sondern können auch in Form von Säulendiagrammen visualisiert werden. Dabei sind sowohl Soll- als auch Istwerte sowie die Abweichung zwischen diesen sofort ersichtlich. Das zeitliche Verhalten der Werte wird auch durch einen Richtungspfeil dargestellt. Das visuelle Feedback liefert permanent wertvolle Hinweise. Steigt beispielsweise während des Aufheizens die Temperatur in der Plastifizierung nicht, ist eine nähere Untersuchung erforderlich.

Bildschirmanzeige vereint Übersicht und Funktionalität

Im Standardbetrieb der Pioneer Process Control verrät ein schneller Blick auf den Bildschirm alles Wesentliche: In der Zeile ganz oben erscheinen der aktuelle Zustand, das gefertigte Produkt, Anlagennachrichten sowie der angemeldete Benutzer.

Im Mittelteil des Extruders ist das Verfahrensteil inklusive seiner verschiedenen Zonen für Plastifizierung, Abkühlung und Formgebung schematisch dargestellt. Dabei besteht die Möglichkeit, in jede Zone genauer für weitere Informationen einzutauchen. Die Darstellung von Prozessen wie Compoundieren, Schäumen, Folien- und Rohrproduktion sieht hier – wie in der Realität – sehr unterschiedlich aus. Dies wurde auch in der Umsetzung des HMI berücksichtigt.

Am unteren Monitorrand erleichtert eine Schnellnavigation den direkten Zugang zu häufig genutzten Anlagenkomponenten und Parametern. Unter dem Bereich „Extruder“ können sich die Bediener nicht nur aktuelle Daten von Schneckengeschwindigkeit und ähnlichem anzeigen lassen, sondern auch den Status des Extruders und der zeitliche Verlauf der wichtigsten Werte in einer Trendkurve betrachten.

Die Pioneer Process Control bietet zudem ein neu entwickeltes Trendsystem mit dem sich effektiv die verschiedenen Anlagenwerte vergleichen lassen. Der Bediener wird hier durch Features wie Handles, Vergleichsfunktion und Trendkommentarfunktion unterstützt. Durch die Kommentare können die Hinweise von Bedienern und Experten im System erfasst werden und stehen durch die Exportierbarkeit der Werte auch langfristig zur Verfügung.

Funktionen der Steuerung bieten intuitive Bedienung und Flexibilität

Mit dem links oben platzierten „Burger-Menü“ kann der Anwender die gesamten drei Hierarchieebenen nutzen, um schrittweise in die Tiefe zu gelangen, wobei immer zwei Ebenen gleichzeitig eingeblendet sein können. Die Experteneinstellungen verlangen fundierte Kenntnisse und richten sich an User mit entsprechender Qualifikation und Freigabe im System. Insgesamt gibt es fünf Zugangsniveaus, die beiden höchsten für Wartungsarbeiten und Administration. Die Anmeldung erfolgt über Namen und Passwort, geplant ist sie auch per RFID.

Die neue, nutzerzentrierte Steuerung Pioneer Process Control von Krauss Maffei, die eine einfache Schritt-für-Schritt-Prozessführung mit umfassendem Überblick bietet, ist jetzt auch für Rohranlagen verfügbar.
Die neue, nutzerzentrierte Steuerung Pioneer Process Control von Krauss Maffei, die eine einfache Schritt-für-Schritt-Prozessführung mit umfassendem Überblick bietet, ist jetzt auch für Rohranlagen verfügbar.

Das Statuskonzept von Pioneer Process Control setzt auf Elektronikkomponenten von Siemens, was die Steuerung für viele Kunden noch kompatibler und vertrauter macht. Die Verfügbarkeit von Ersatzteilen wird verbessert, da diese leicht zugänglich sind. Externe Anlagenvisualisierungen lassen sich direkt über HTML5 Interface oder VNC Anbinden. Gleichzeitig kann die Visualisierung der Pioneer Process Control auch leicht in andere Systeme eingebunden werden. Kommunikation zu anderen Steuerungssystemen und Kundensystemen erfolgt über Profinet oder OPC UA.

Die Anzeige der Pioneer Process Control und die Prozessüberwachung sind auch auf mobilen Geräten möglich, eine Steuerung der Maschine aus Sicherheitsgründen aber ausschließlich über das fest angebrachte Touch Panel. Der Fernzugriff erfolgt mit Remote Access, einem Produkt der Digitalsparte von Krauss Maffei Digital Service Solutions über einen gesicherten VPN-Tunnel. Der Kunde hat also volle Kontrolle über alle Vorgänge, so Krauss Maffei.

Auf der Fakuma 2023 in Friedrichshafen will die Krauss Maffei Extrusion GmbH, Laatzen, den Besuchern demonstrieren, wie die auf der K 2022 erstmals vorgestellte und jetzt auch für die Rohrextrusion verfügbare Pioneer Process Control mit ihrem konsequent nutzerzentrierten Ansatz moderne Prozessführung und Bedienung mit Komfort und Effizienz vereint. gk

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