Direkt zum Inhalt
Technik 7. Dezember 2023

Logistik: Nachhaltiger einpacken mit TPU-Folie

Wiederverwendbare Folie aus 100 % Prozent TPU könnte künftig Einweg-PE-Stretchfolien in der Logistik ersetzen. Ein studentisches Projekt hat diese Idee.

Wrap it up nutzt wiederverwendbare Folie aus 100 % Prozent TPU.
Wrap it up nutzt wiederverwendbare Folie aus 100 % Prozent TPU.

Pro Jahr werden 1,5 Mio. t Single-Use-Stretchfolie Europaweit verbraucht, um zum Beispiel Waren auf Rollcontainern zu stabilisieren und das Lagergut an seinem Platz zu halten „Während meiner Besuche in Lagerabteilungen von Supermärkten ist mir aufgefallen, dass in der Logistik enorm viel Verpackungsmüll anfällt, welcher von den Mitarbeitern als umständlich empfunden wird und für die Endverbraucher nicht offensichtlich ist. Für mich war daher klar, dass ich ein Produkt entwickeln wollte, das sowohl wiederverwendbar als auch nutzungsfreundlicher in der Handhabung ist und aus Monomaterial besteht“, sagt Lukas Henneberger, Student an der Universität der Künste Berlin. Er hat im Rahmen eines Semesterprojekts im Studiengang Produktdesign in Kooperation mit dem BASF Creation-Center „Wrap it up“ entwickelt. Hier gibt es ein Video dazu.

Folie kann mit Ultraschall geschweißt werden

Das nachhaltige Produkt nutzt wiederverwendbare Folie aus 100 % Prozent TPU. Und durch den Einsatz von Ultraschallschweißtechnik ist sogar das Verschweißen der Ridgid-Clips mit der flexiblen transparenten Folie ohne Klebstoff möglich.

Henneberger: „Die Wiederverwendbarkeit und das Monomaterial eröffnen neue Möglichkeiten für die globale Verbreitung des Produkts. Das Ziel ist es, Wrap it up sowohl wirtschaftlich als ökologisch wertvoll auf dem Markt zu etablieren. Im besten Fall wird wiederverwendbare Wickelfolie zum Branchenstandard. Neben Supermärkten wird Einweg-Stretchfolie noch in vielen anderen logistischen Kontexten verwendet, nicht nur in Verbindung mit Rollwagen. Es gibt noch viele Iterationen und Anwendungsbereiche, die in den nächsten Jahren ausgearbeitet werden können.“

Ad

Bundespreis Ecodesign für das Projekt

„Wrap it up“ hat nun einen Bundespreis Ecodesign in der Kategorie Nachwuchs gewonnen, der jährlich vom Bundesumweltministerium und dem Umweltbundesamt gemeinsam mit dem Internationalen Design Zentrum Berlin verliehen wird. Innovationsgehalt, Gestaltungsqualität und Umwelteigenschaften stehen bei der Bewertung im Vordergrund. Auch Auswirkungen auf die Alltagskultur und das Verbraucherverhalten werden berücksichtigt. Dabei findet der gesamte Produktlebenszyklus von den Vorstufen der Produktion, über Fertigung, Distribution und Nutzung bis hin zum „End of Life“ Beachtung.

„Wrap it up zeichnet sich – insbesondere als studentisches Projekt – durch ein sehr hohes Gestaltungsniveau und hervorragende User Experience aus, lobt Professor em. Günter Horntrich in seiner Laudatio. „Das Projekt zeigt, dass Design als Querschnittsdisziplin nicht nur der Problemlösung von Wertstoffmangel und Materialreduktion dienen kann, sondern auch die Gestaltung und das Handling für die Nutzer mitdenkt.“ sk

Passend zu diesem Artikel