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Technik 18. März 2024

Intelligente Bremsen und Kupplungen

Auf der Hannover Messe 2024 zeigt Mayr Antriebstechnik wie intelligente Bremsen und Kupplungen clever zur Prozessüberwachung eingesetzt werden können.

Die neue drehmomentmessende Wellenkupplung Roba-drive-checker übernimmt die permanente Zustandsüberwachung von Maschinen und Anlagen.
Die neue drehmomentmessende Wellenkupplung Roba-drive-checker übernimmt die permanente Zustandsüberwachung von Maschinen und Anlagen.

Intelligente Bremsen und Kupplungen helfen nicht nur, Fehler und Ausfallzeiten zu reduzieren oder gar ganz zu vermeiden, sondern ermöglichen daneben auch eine bedarfsbezogene Wartung und eine automatisierte Fernwartung.  

Smarte Kupplungen helfen, Fehler und Verschleiß, die sich schleichend ankündigen, frühzeitig zu erkennen und dann auch vorausschauend zu handeln. „Alle Anwender wollen heute über Drehmomente im Antriebsstrang Bescheid wissen“, erläutert Ralf Epple, Leiter Produktmanagement bei Mayr Antriebstechnik. „Das funktioniert aber nur, wenn entsprechend Platz für die Umsetzung vorgesehen ist. Damit stehen dann auch schnell wieder Kosten im Raum. Wir versuchen die Kosten deutlich zu reduzieren. Der Fokus der Entwicklung liegt auf der Schnittstelle.“

Intelligente Kupplung übernimmt Prozessüberwachung

So ist heute der Roba-drive-checker ein neuer Bestandteil im bewährten Baukasten der spielfreien Lamellenpaketkupplung Roba-DS. Kernelemente sind das Multi-Gateway und die Roba-drive-checker-Hülse. Da alle Anschluss-Optionen der Roba-DS Stahllamellenkupplung verfügbar sind, kann diese Prozessüberwachung einfach in viele bestehende Applikationen integriert werden, auch im Bereich der Robotik. „Dieser Ansatz ist gerade im Bereich der Prozessüberwachung attraktiv, wo neben der Genauigkeit auch die Wirtschaftlichkeit eine wichtige Rolle spielt“, ergänzt Ralf Epple. Wir grenzen uns damit bewusst ab zur Messtechnik und Messsystemen aus dem Prüfumfeld, die ein anderes Ziel verfolgen.“

Intelligentes Bremsenmonitoring für den digitalen Zwilling

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Auch im Bereich der Sicherheitsbremsen bietet Mayr Antriebstechnik smarte Lösungen. „Unsere Bremsen sind ohne zusätzliche Sensoren kommunikationsfähig und liefern Informationen direkt aus dem Bauteil“, erläutert Andreas Merz, Produktmanager bei Mayr Antriebstechnik in Mauerstetten.

Das Monitoring der Mayr Sicherheitsbremsen erfolgt mit dem nachrüstbaren Modul Roba-brake-checker, das in die Spannungsversorgung der Bremse geklemmt wird. Das Modul erkennt durch eine erweiterte Analyse von Strom und Spannung die Bewegung der Ankerscheibe und weiß, in welchem Zustand sich die Bremse befindet.

Das intelligente Modul Roba-brake-checker, kann Servobremsen sensorlos überwachen und mit Energie versorgen.
Das intelligente Modul Roba-brake-checker, kann Servobremsen sensorlos überwachen und mit Energie versorgen.

Der Roba-brake-checker leistet neben der Überwachung von Schaltzustand und kritischer Spulentemperatur auch eine präventive Funktionsüberwachung auf Verschleiß, Funktionsreserve und Fehler. In einer erweiterten Ausführung ist das Modul mit einer zusätzlichen Platine mit kundenspezifischer Schnittstelle (zum Beispiel Ethernet basiert) ausgestattet. Über diese Schnittstelle kann es Daten zu Schaltzeit, Strom, Spannung, Widerstand, Leistung und relativem Anzugsstrom liefern.

Damit sind auch Verläufe auswertbar, Auffälligkeiten im Prozess lassen sich schnell erkennen und somit Schlüsse aus komplexen Zusammenhängen ziehen und auch die Integration in Fernwartungssysteme ist möglich. Alles in allem Vorteile nicht nur für die vorausschauende Wartung, sondern in der Konsequenz auch, um Instandhaltungskosten zu senken und technische Defekte und Stillstandszeiten zu reduzieren oder aber einen digitalen Zwilling aufzubauen und zu validieren.

Sensorloses Monitoring für integrierte, kleine Bremsen

Für die Sicherheit von Mensch und Maschine sind zuverlässige Monitoring-Lösungen wichtig, gerade auch bei Servobremsen. Mit der Roba-servostop Baureihe hat Mayr Federdruckbremsen für Servomotoren entwickelt, die nicht nur überwachbar, sondern auch speziell an die hohen Anforderungen der Robotik angepasst sind – in der Industrie, aber auch in der Medizintechnik.

„Der neue Standardbaukasten schafft nicht nur ein hohes Maß an Flexibilität für die verschiedenen Einbausituationen“, erklärt Andreas Merz. „Sondern für Anwender bedeutet das auch einen leichten und unkomplizierten Zugang zu den Bremsen und einen schnellen Überblick über die einzelnen Lösungen auf einem attraktiven Preisniveau.“ Und Merz ergänzt: „Wir liefern auch den Zugang zu den für die Auslegung und die Auswahl notwendigen Daten wie zum Beispiel die Definition der Bremsmomente, Schaltzeiten, Massenträgheiten, Reibarbeiten bei Not-Stopp, die Anzahl zulässiger Not-Stopps bei verschiedenen Anwendungsbedingungen oder auch Informationen zur geometrischen Anbindung. Das sorgt für gute Orientierung.“ gk

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