Handling: Das richtige für biegeschlaffe Teile
Mit dem Handling-Head für biegeschlaffe Teile von Knoll Feinmechanik lassen sich Handhabung und Montage medizinischer Schlauchsets komplett automatisieren.
Handling und Montage von Schläuchen erfolgen heute oftmals manuell. Die Greifer-Technologie ist einer, wenn nicht der entscheidende Punkt, wenn es darum geht, ob die menschliche Hand ersetzt werden kann. Knoll Feinmechanik hat für diese Anwendung den Handling-Head entwickelt, mit dem sich bis zur Montage von kompletten medizinischen Schlauchsets nahezu alles automatisieren lässt.
Formschlüssigkeit ist wichtig beim Handling
Der Handling-Head kann Schläuche jeder Art und Beschaffenheit adäquat aufnehmen, da der Greifer formschlüssig konzipiert ist. Formschlüssigkeit ist jedoch nur dann gegeben, wenn die Lage des zu greifenden Teils erkannt und/oder das Teil in die zum Zugriff passende Lage gebracht wird. Geht es um Komponenten, die dem Prozess lose zugeführt werden, kommt für deren Erkennung Kameratechnik zum Einsatz. Auf Basis der Bilder realisiert der Handling-Head den lagerichtigen Zugriff durch Mechanik, die das Teil in die dafür notwendige Position bringt. Dabei berücksichtigt der Greifer auch vorgegebene Schlauchtoleranzen: Seine Parameter lassen sich so einstellen, dass er biegeschlaffe Teile so behutsam anfasst, wie es jeweils erforderlich ist.
Während der Abläufe werden viele Prozessinformationen festgehalten, die dokumentieren, dass der Vorgang reproduzierbar ausgeführt wird: Das können beispielsweise Druck, Strom, Kraft und Spannung, aber auch bestimmte Fügegeschwindigkeiten sein. Prozessfenster lassen sich dabei definieren, sodass abweichende Parameter einen Hinweis geben, ob es notwendig ist, einen Blick auf einen bestimmten Prozessschritt zu werfen. Denn jeder Prozess ist mit seinen Einzelschritten einzigartig – allerdings auch die Herausforderungen, die sich bei den Handling- oder Fügeschritten ergeben können. Beispielsweise kann sich beim Wickeln eines Schlauchs ein Drall ergeben, der unkalkulierbare Bewegungen verursachen kann. Solche Probleme lassen sich in Probedurchläufen erkennen und mit durchdachten Einstellungen am Handling-Head beseitigen.
Kann Schläuche über Konnektoren schieben
Muss ein biegeschlaffes Teil beispielsweise über eine feste Hülse geschoben werden, ist das schon von Hand nicht einfach und erfordert Geschick. Auch bei der Automatisierung ist dies heikel: Hält der Greifer den Schlauch nicht fest genug, lassen sich die Teile nicht zusammenfügen. Greift er zu fest, drückt er den Schlauch zusammen und der Durchmesser vermindert sich, sodass sich der Schlauch schlechter oder gar nicht über die Hülse schieben lässt. Spielt der Greifer den Grobian, kann der Schlauch kollabieren, dabei Schaden nehmen und als Ausschuss enden.
Dem Handling-Head von Knoll lässt sich mittels der eingestellten Parameter die notwendige Behutsamkeit bei gleichzeitiger Zielstrebigkeit verleihen, die für diese Fügevorgänge notwendig sind: Jeder Schlauch wird gemäß seinen Eigenschaften mit der angepassten Intensität gegriffen – und zwar reproduzierbar. Falls erforderlich, lässt sich der Prozess um einen Schritt ergänzen und das aufzuschiebende Schlauchende mit einer Flüssigkeit benetzen und festkleben. Beim Montagevorgang selbst hält dann ein Teil des Greifers die Hülse fest, während der andere Teil des Greifers den Schlauch bis zum definierten Punkt über die Hülse schiebt.
Modulare Anlagentechnik
Die modularen Anlagen von Knoll Feinmechanik mit Sitz in Umkirch beherrschen das Handling biegeschlaffer Teile: Abwickeln, schneiden, kleben, montieren, prüfen – von der Automatisierung eines Einzelschritts bis zur verketteten Montageanlage ist jeder denkbare Umfang umsetzbar, inklusive der Fülltechnik für flüssige Medien und auch zum Einsatz im Reinraum. Realisiert werden sowohl kundenspezifische Anlagen auf der Basis detaillierter Engineering-Vorgaben als auch Projekte, bei denen lediglich das gewünschte Endergebnis spezifiziert ist. sk
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