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Heißkanaltechnik 2. März 2018

Günther Heisskanaltechnik: Präziser 2K-Spritzguss

Günther Heisskanaltechnik ermöglicht dem belgischen Unternehmen Procoplast mit seiner Nadelverschlusstechnik einen präziseren Mehrkomponentenspritzguss.
Werkzeug mit Kavität und dazugehöriger Heißer Seite
Werkzeug mit Kavität und dazugehöriger Heißer Seite

Günther Heisskanaltechnik ermöglicht dem belgischen Unternehmen Procoplast mit seiner Nadelverschlusstechnik einen präziseren Mehrkomponentenspritzguss.

Das belgische Unternehmen Procoplast seit August 2017 eine Divison von Methode Electronics, befasst sich seit 1989 mit der Produktion von Werkzeugen, Kunststoff-Fertigteilen und kompletten Baugruppen, wobei es einen großen Teil seiner Kunden in den Wachstumsmärkten der Automobilindustrie und Telekommunikation findet. Diese technisch sehr anspruchsvollen Märkte erfordern eine kontinuierliche Innovationsbereitschaft, und einen Qualitätsanspruch bis hin zur Null-Fehler-Toleranz. Dabei geht es oft um modernen Mehrkomponentenspritzguss und das Einbetten von Metalleinlegeteilen und Elektrokomponenten.

2K-Spritzguss für ein Sensorgehäuse

Fertiges Sensorgehäuse (r.) und Komponenten einzeln (l.).
Fertiges Sensorgehäuse (r.) und Komponenten einzeln (l.).

Auch das hier beschriebene Anwendungsbeispiel ist eine 2K-Anwendung, bei der Kunststoff- und Metallbestandteile gemeinsam verarbeitet werden. In diesem Fall geht es um das Kunststoffgehäuse für einen elektronischen Sensor in einer Automotive-Anwendung, in das 10 mm lange Stahlfasern eingebunden werden müssen. Durch den Metallanteil entsteht ein "Faradayscher Käfig", der den Sensor auf die erforderliche Art abschirmt. Vorgabe für das Produkt war eine Sauberraumfertigung, bei der keine Materialreste in den Produktionsraum abgegeben werden. Dazu musste sichergestellt werden, dass die Metallkomponenten an keiner Stelle aus der Kunststoffummantelung herausragen.

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Aus diesem Grund kam für die Produktion nur eine hochgradig prozesssichere Heißkanallösung mit Nadelverschluss in Frage, wie sie von dem Frankenberger Unternehmen Günther Heisskanaltechnik angeboten wird. So erreicht man eine hervorragende Anspritzpunktkosmetik, und das Günther Heißkanalsystem kann die geforderte Sauberkeit und Effizienz gewährleisten. Nur durch den Einsatz der Heißkanal-Technik ist das Produkt sowohl unter Kosten- als auch technischen Gesichtspunkten herstellbar.

Das Produkt im Detail

Die Hauptkomponente des Sensorgehäuses besteht aus einem speziellen PBT-Metall-Compound mit einem Schussgewicht von 5,3 g. Das Dichtungselement wird mit einem 1,9 g schweren Gemisch aus Thermoplastischen Polyesterelastomeren (TEEE) angespritzt welches ebenfalls einen Stahlfaseranteil enthält. Beide Materialien wurden speziell auf Kundenanforderung von dem führenden Spezialitätencompoundeur RTP Company entwickelt und vorab im Günther-Technikum auf Verarbeitbarkeit untersucht.

Um die geforderte Prozesssicherheit und Präzision zu erzielen entschied sich Günther in diesem Fall für den Einsatz von Heißkanaldüsen des Typs 8NHF80LA-2.0 mit einem Materialrohrdurchmesser von 8 mm, einem Anspritzpunkt-ø von 2 mm und der präzisen Nadelverschlusstechnik. Für jede Komponente kommt jeweils ein 2-fach T-Verteiler zum Einsatz. Der Nadelverschluss wird dabei über Einzelzylinder des Typs ENV3/10/L/G betrieben.

Generelle Vorteile der Nadelverschlusstechnik

Dank einfacher Wartung und kurzer Stillstandzeiten führt der Einsatz der Nadelverschlusstechnik zu großer Zeit- und Kostenersparnis. Sollen die Nadelführung oder die Nadel gewechselt werden, ist keine Werkzeugdemontage erforderlich, und dank langer Standzeiten der Nadelführung sind Ausfallzeiten sehr gering. Auf der Produktseite garantiert die Nadelverschlusstechnik über längere Zeiträume hohe Angussqualität, und das auch bei gefüllten Kunststoffen. Auf Materialänderungen kann durch unkomplizierte Anschnittanpassung leicht reagiert werden. Das eindeutige Öffnungsverhalten macht sequenzielles Einspritzen und Kaskadenspritzguss möglich.

sl

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