Füllstoffe mit Funktion aus Frechen

Die Quarzwerke in Frechen bei Köln entwickeln funktionale Füllstoffe und Additive – unter anderem steuern sie die Lichtdurchlässigkeit von Acrylglas.

HPF The Mineral Engineers nennt sich die Zukunftsdivision der Quarzwerke Gruppe, die ihren Hauptsitz in Frechen in der Nähe von Köln hat. Dabei steht HPF für "High Performance Filler" – denn das Unternehmen entwickelt Systemlösungen im Bereich funktionaler Hochleistungsfüllstoffe und Additive.

Für die Füllstoffe werden mineralische Rohstoffe – meist aus eigenen Lagerstätten – aufbereitet und zu maßgeschneiderten Füllstofflösungen für polymergebundene Systeme veredelt. Das breite Produktportfolio beinhaltet Füllstoffe basierend auf Rohstoffen wie Quarz, Cristobalit, Quarzgut, Wollastonit, Kaolin, Glimmer und Feldspat, um nur einige zu nennen. Die Produkte werden weltweit vertrieben.

HPF The Mineral Engineers arbeitet ständig an verbesserten Füllstofflösungen aber auch an Additiven für kundenspezifische Anforderungen. Zwei aktuelle Bespiele machen dies deutlich: Füllstoffe zur Steigerung der Wärmeleitfähigkeit von Kunststoffen sowie ein Additiv, das die Durchlässigkeit für Licht von Acrylglas in Abhängigkeit von der Temperatur steuert.

Füllstoffe verbessern die mechanischen Werte sowie die thermische Formbeständigkeit von Kunststoffen. Doch die Anforderungen an Kunststoffe weiten sich aus. So fordert der Einsatz elektrischer Bauelemente mit hoher energetischer Dichte eine effiziente Ableitung der entstehenden Wärme bei gleichzeitiger Beibehaltung der elektrischen Isolationseigenschaften der verwendeten Kunststoffmaterialien.

Durch die langjährige Erfahrung bei der Aufbereitung und Veredelung mineralischer Füllstoffe ist es HPF The Mineral Engineers mit Silatherm und den Weiterentwicklungen Silatherm Plus, Silatherm Advance und Silatherm Lite gelungen, neuartige Füllstoffe zu entwickeln, die eine deutliche Steigerung der Wärmeleitfähigkeit in Kunststoffen bewirken. Gleichzeitig verleihen diese Füllstoffe Thermo- und Duroplasten bessere mechanische Festigkeiten.

Es können verschiedene Korngrößen und Mischungen hergestellt werden. Im Programm sind auch Korngrößen-optimierte Füllstoffpakete für höhere Füllgrade. Bei allen Typen kann durch die, auf das Polymersystem abgestimmte Beschichtung eine deutlich bessere Homogenisierung erreicht werden. Dies führt zu einer besseren Mechanik und noch höheren Wärmeleitfähigkeiten.

Das andere Beispiel ist Acrysmart, ein Additiv speziell für den Einsatz in Acrylglas (PMMA): Das Additiv verändert die Durchlässigkeit für Licht und Solarstrahlung in Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur. An heißen Sommertagen wechselt mit Acrysmart versehenes Acrylglas bei Erreichen einer bestimmten Temperatur von einem transparenten Zustand in einen milchig-weißen Zustand, was die Innenraumtemperatur senkt. Sinkt die Temperatur unter ein bestimmtes Niveau, wird die Acrylverglasung, bis auf eine leichte Grundtrübung, wieder transparent. Der reversible Vorgang erfolgt automatisch und ohne zusätzliche Technik. Der sogenannte "Schaltbereich" kann je nach Kundenwunsch individuell eingestellt werden.

Die Einsatzbereiche sind vielfältig: Verglasung und Dachluken für Wohnmobile, Wohnwagen und Lastkraftwagen, Glasdächer für PKW, LKW, aber auch Verglasung und Dachluken von Yachten und Booten – Acrysmart-Acrylglas bietet über die Steuerung des Lichteinfalls eine wartungsfreie Temperaturregelung.

Weitere Anwendungen sind Lichtkuppeln in gewerblich genutzten Hallen. Aber auch für Gewächshäuser und Überdachungen von Bushaltestellen ist Acrysmart geeignet. Sein Einsatz sorgt bei Hitze und starker Sonneneinstrahlung für reduzierte Innenraumtemperaturen und auf diese Weise für ein Wohlfühlklima.

mg