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Forschung 27. Juli 2020

Fügeprozesse für den Hybridbau erforschen

Am SKZ wird an neuen Verbindungstechniken für Hybridbauteile geforscht.
Direktfügeverfahren bieten sich für das Fertigen von Hybridbauteilen an - etwa im Automotive-Sektor.
Direktfügeverfahren bieten sich für das Fertigen von Hybridbauteilen an - etwa im Automotive-Sektor.

Am SKZ wird an neuen Verbindungstechniken für Hybridbauteile geforscht.

Neue Verbindungstechniken für Hybridbauteile im Fokus: Kunststoffteile und -baugruppen sind über die letzten Jahrzehnte zunehmend komplexer geworden. Mechanische Verbindungselemente, Klebstoffe oder klassische Schweißverfahren sind längst nicht mehr die einzigen Möglichkeiten, um polymere Bauteile miteinander zu verbinden.

„In den letzten Jahren ist sehr viel Bewegung in die Kunststoff-Fügetechnik gekommen. Die Materialsysteme werden durch den vermehrten Hybridbau immer komplexer und damit steigt auch der Bedarf an neuen Verbindungstechniken“, sagt Dr. Eduard Kraus, Leiter der Forschergruppe „Fügen und Oberflächentechnik“ am Kunststoff-Zentrum SKZ.

Hybride Bauteile direktfügen

Am SKZ widmet sich ein zwölfköpfiges Team aus Ingenieuren, Physikern und Technikern genau diesen Zukunftsthemen. Sie forschen und entwickeln im Bereich neuer Fügetechniken. Hierunter fällt etwa das so genannte thermische Direktfügen, bei dem metallische und polymere Werkstoffe durch lokale Erwärmung des metallischen Fügepartners dauerhaft verbunden werden. Die Forscher konzentrieren sich aktuell auf die Themen Oberflächenstrukturierung, effizientere Prozessauslegung oder das Verhalten von faserverstärkten Kunststoffbauteilen während des Direktfügens.

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Die Vorteile, die sich durch diese neue technologische Entwicklung eröffnen, sind offensichtlich. „Direktfügeprozesse sind prinzipiell sehr gut automatisierbar, ermöglichen mechanisch sehr hochwertige Verbindungen und kommen zudem komplett ohne potenziell alterungsanfälligen Klebstoff aus. Deshalb ist das Direktfügen aktuell besonders im Automotive-Bereich sehr gefragt“, erklärt Kraus.

"Fügeprozesse 'fit for future'"

Bei der strategischen Ausrichtung der Fügeaktivitäten erhält das SKZ kontinuierlich wichtige Rückmeldungen aus Wirtschaft und Forschung: „Durch den regelmäßigen Austausch mit Partnern, unter anderem aus unserem Kunststoff-Netzwerk sowie durch die enge Zusammenarbeit mit weiteren Forschungseinrichtungen, stellen wir sicher, dass wir mit unserer Forschung immer am Puls der Zeit bleiben und die Bedürfnisse der Praxis nie aus den Augen verlieren“, ergänzt Dr. Benjamin Baudrit, Leiter der Bereiche „Fügen und Oberflächentechnik“ und „Produkte und Prozesse“ am SKZ.

"Wir wenden uns an Unternehmen, die ihre eingefahrenen Fügeprozesse optimieren oder auf den Prüfstand stellen möchten. Wer offen für Neuerungen in der Verbindungstechnik ist und einen Blick über den Tellerrand hinaus wagen möchte, ist mit den Füge-Experten des SKZ genau im richtigen Verbund. Wir machen Fügeprozesse ‚fit for future‘“, berichtet Kraus.

db

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