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Additive Fertigung 6. März 2017

Ford testet 3D-Großdrucker

Ford testet in seinem Forschungs- und Innovationszentrum in Dearborn/USA ab sofort 3D-Druck-Technologie im großen Maßstab. Ford ist dabei der erste Automobilhersteller, der die "Infinite Build"-Großdruck-Technologie von Stratasys probeweise verwendet. Der Konzern verspricht sich von 3D-Druck mehr Effizienz und weniger Kosten bei der Herstellung von Prototypen- und Kleinserienteilen.
Bei Ford werden schon seit Jahren auch größere Einzelteile und Komponenten ganz einfach am Computer ausgedruckt.
Bei Ford werden schon seit Jahren auch größere Einzelteile und Komponenten ganz einfach am Computer ausgedruckt.

Ford testet in seinem Forschungs- und Innovationszentrum in Dearborn/USA ab sofort 3D-Druck-Technologie im großen Maßstab. Ford ist dabei der erste Automobilhersteller, der die "Infinite Build"-Großdruck-Technologie von Stratasys probeweise verwendet. Der Konzern verspricht sich von 3D-Druck mehr Effizienz und weniger Kosten bei der Herstellung von Prototypen- und Kleinserienteilen.

"Mit der 'Infinite Build'-Technologie sind wir nun in der Lage, auch größere Einzelteile und Komponenten ganz einfach am Computer auszudrucken. Dies beschleunigt vor allem die Entwicklung des Fahrzeug-Designs", sagt Ellen Lee, Ford Technical Leader for Additive Manufacturing Research. "Wir freuen uns über die Zugangsmöglichkeit zu dieser neuen Technologie aus dem Hause Stratasys, mit der wir erstmals im Automobilbereich die Potenziale von 3D-Großdruck-Verfahren umfassend testen können."

Die digitalen Daten für Ford-Fahrzeugteile werden per vom Computer zum Drucker übermittelt. Der Druck des Bauteils erfolgt schichtweise aus einem geeigneten Material, meist einem Kunststoff. Am Ende steht das fertige 3D-Objekt zur Verfügung. Wenn das 3D-Druck-System feststellt, dass der Materialvorrat zu Ende geht, sorgt ein Roboter für rechtzeitigen Ersatz. Dies ermöglicht einen prinzipiell automatischen und unbeaufsichtigten Betrieb − auf Wunsch sogar rund um die Uhr und ohne zeitliche Limitierung.

Der 3D-Druck ist nach Auffassung von Ford eine kostengünstige Methode, um Teile zu produzieren, die nur in geringen Mengen benötigt werden − wie zum Beispiel Prototypenteile oder Spezialteile für Rennwagen. Bislang kann es Wochen dauern, bis ein Prototypenteil wie zum Beispiel ein Ansaugkrümmer aus Grauguss produziert ist. Mittels des 3D-Drucks steht Ford das gleiche Teil nun aus hitzebeständigem Kunststoff innerhalb kürzester Zeit zur Verfügung − bei zugleich geringeren Kosten lässt sich die Produktentwicklung somit spürbar beschleunigen.

Hinzu kommt: Dank der 3D-Druck-Technologie lässt sich die Kraftstoff-Effizienz von Fahrzeugen aufgrund der Gewichtsvorteile der 3D-Produkte prinzipiell verbessern. So wiegen nach Erfahrung von Ford beispielsweise Spoiler-Komponenten aus dem 3D-Drucker weniger als die Hälfte ihres Äquivalents aus Metall. Darüber hinaus lässt sich diese Technologie auch nutzen, um spezielle Werkzeuge sowie personalisierte Fahrzeugteile auf Kundenwunsch anzufertigen.

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Obwohl die 3D-Druck-Technologie für die Großserienfertigung zurzeit noch nicht schnell genug ist, könnte sie in Zukunft also immense Vorteile für die Automobilentwicklung und -produktion bringen.

gk

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