CO2: Lego setzt auf Abscheidung und Speicherung
Um seine CO2-Bilanz zu verbessern, hat Lego einen langfristigen Vertrag mit Climeworks, Pionier im Bereich Carbon Dioxide Removal (CDR), geschlossen.
2,4 Mio. USD lässt sich Lego die Kooperation mit dem Schweizer CDR-Spezialisten Climeworks kosten, der CO2 aktiv aus der Luft filtert und dauerhaft unterirdisch speichert. Die Vereinbarung mit dem Spin-off der ETH Zürich ist auf neun Jahre (2023-2032) angelegt. Direct Air Capture + Storage (DAC+S) heißt dessen Technologie. Dafür betreibt Climeworks eine Anlage in Island, die heute 4.000 t CO2 pro Jahr absaugt. Bis 2030 soll eine Kapazität von 1 Mio. t erreicht werden. Die Kosten pro Tonne liegen dabei etwa zwischen 1.000 und 1.300 Dollar, hat die ETH kürzlich berechnet.
Gleichzeitig hat Kirkbi, die familiengeführte Holding- und Investmentgesellschaft der Marke Lego, hat einen langfristigen Vertrag mit Climeworks in Höhe von über 405.000 USD unterzeichnet.
Lego will bis 2050 CO2-neutral sein
DAC+S soll für den dänischen Spielwarenriesen aber nur eine von mehreren Initiativen sein, um das selbstgesteckte Ziel zu erreichen, bis 2050 keine CO2-Emissionen mehr zu verursachen. Die Hauptpriorität in Bezug auf Treibhausgasemissionen liege in der Verringerung der Auswirkungen der Fabriken, Büros und Stores sowie der Lieferkette. Lego hat ein von der Science Based Targets-Initiative (SBTI) genehmigtes Ziel gesetzt, die absoluten Treibhausgasemissionen (Scope 1, 2 und 3) bis 2032 um 37 % zu reduzieren im Vergleich zu 2019.
CO2-Initiativen betreffen auch die Zulieferer
Die Initiativen des Unternehmens konzentrieren sich darauf, Gebäude so zu gestalten, dass sie mit Energie aus erneuerbaren Quellen betrieben werden, die Energieeffizienz zu betonen und mit Zulieferern zusammenzuarbeiten, um deren CO2-Fußabdruck zu verringern. So hat das Unternehmen beispielsweise seine Solarkapazität um 16 % auf 15,6 MWp im Jahr 2023 erhöht und plant eine weitere Steigerung der Kapazität in diesem Jahr. An neuen Standorten, die derzeit in Vietnam und den USA gebaut werden, werden die Pläne für den Einsatz erneuerbarer Energien überprüft, die sowohl den Anforderungen des Standorts als auch denen der lokalen Behörden entsprechen.
Neue Climeworks-Anlage in Island
Climeworks hat 2021 in Island die weltweit erste und größte kommerzielle DAC+S-Anlage namens Orca eröffnet. Bei dem Verfahren wird die Luft in große Sammelbehälter gesaugt, wo das CO2 durch einen Filter aufgefangen wird. Das gesammelte CO2 wird dann von Climeworks' Speicherpartner Carbfix tief unter der Erde gelagert, wo es tief in den Boden gepresst und durch einen beschleunigten natürlichen Prozess in Stein umgewandelt wird. Die gefilterte Luft wird wieder in die Atmosphäre entlassen.
Im Mai 2024 soll die zweite Anlage in Island in Betrieb gehen, Mammoth genannt. Bei vollem Betrieb soll sie eine nominale CO2-Abscheidungskapazität von bis zu 36.000 t pro Jahr erreichen können. Die für den Betrieb des Prozesses erforderliche Wärme und Elektrizität wird vom isländischen Geothermiekraftwerk Hellisheidi geliefert. sk