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Auszeichnung 25. Februar 2020

Auszeichnung für voll recycelbaren Standbodenbeutel

Der zu 100 % recycelbare Standbodenbeutel von Werner & Mertz und Mondi wird mit dem renommierten Worldstar Packaging Award in der Kategorie Household ausgezeichnet.
Der zu 100 % recycelfähige Standbodenbeutel aus Polyethylen-Monomaterial ist unbedruckt, die bedruckte Banderole lässt sich abnehmen.
Der zu 100 % recycelfähige Standbodenbeutel aus Polyethylen-Monomaterial ist unbedruckt, die bedruckte Banderole lässt sich abnehmen.

Der zu 100 % recycelbare Standbodenbeutel von Werner & Mertz und Mondi wird mit dem renommierten Worldstar Packaging Award in der Kategorie Household ausgezeichnet.

Die Wettbewerbsjury der World Packaging Organization (WPO) begründet die Auszeichnung des patentierten Standbodenbeutels so: „Der hochinnovative, zu 100 Prozent recycelbare Beutel nimmt mehrere Sortier- und Recyclinghürden auf dem Weg zu echter Recyclingfähigkeit. Das ist Cradle-to-Cradle!“

Weitere große Auszeichnung für die nachhaltige Verpackungslösung

Der Preis wird am 8. Mai 2020 im Rahmen der Fachmesse Interpack in Düsseldorf überreicht. Damit erhält die nachhaltige Verpackungslösung von Werner & Mertz und Mondi nach dem Deutschen Verpackungspreis in der Kategorie Nachhaltigkeit eine weitere, hoch angesehene Auszeichnung.

Das Mainzer Reinigungsmittelunternehmen Werner & Mertz hat den vollständig recycelfähigen Beutel aus Monomaterial (Polyethylen) mit abnehmbarer Banderole nach den Cradle to Cradle-Prinzipien in vierjähriger Zusammenarbeit gemeinsam mit dem globalen Verpackungs- und Papierunternehmen Mondi entwickelt.

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Das Konzept löst das Problem des Recyclings bedruckter Kunststoffe: Rund 80% des gesamten Verpackungsmaterials sind unbedruckt. Das heißt, das Material lässt sich ohne Qualitätsverlust recyceln. Doch auch die restlichen 20%, die bedruckte Banderole, ist voll recycelbar, da sie frei von Klebstoffen und Haftvermittlern ist, und so in neue Anwendungen zurückfließen kann. Das unabhängige Institut Interseroh bescheinigte dem Standbodenbeutel denn auch eine „sehr gute Recyclingfähigkeit, die nicht weiter optimiert werden kann“.

Verpackung perfekt auf Kreislaufwirtschaft abgestimmt

Seit November 2019 sind die ersten Nachfüllbeutel aus Monomaterial für die Marke Frosch im Handel.
Seit November 2019 sind die ersten Nachfüllbeutel aus Monomaterial für die Marke Frosch im Handel.

Technisches Konzept und Design des Beutels entstanden im sogenannten „Reverse Engineering“, dem Konstruieren vom Ende des Produktzyklus her. Dabei wurden alle Stakeholder der Wertschöpfungskette involviert. So konnte eine Verpackung geschaffen werden, die perfekt auf den Recyclingprozess und die Kreislaufwirtschaft abgestimmt ist.

Die Entwicklung des Standbodenbeutels hatte dabei sogar Einfluss auf die Konzeption der Sortieranlagen. Denn für sogenannte Folienstücke kleiner als die Größe A4 gab es bisher keine Sortier- und Verwertungsmöglichkeit, die Folien wurden stattdessen einer thermischen Verwertung zugeführt. „Dabei macht der Folienanteil im Gelben Sack zirka 40 Prozent aus und birgt damit enormes Potenzial, das bisher nicht genutzt wird. Im Sinne des „Design for Recycling“ war es uns deshalb wichtig, nicht nur einen theoretisch vollständig recycelbaren Standbodenbeutel zu entwickeln, sondern auch tatsächlich die praktische Umsetzung des Recyclings garantieren zu können“, so Verpackungsentwickler Immo Sander.

Deshalb wurde auch während der mehrjährigen Entwicklungsarbeit immer wieder Rücksprache mit Herstellern von Sortieranlagen und -aggregaten gehalten, um eine separate Sortierung und Wiederaufbereitung zu garantieren.

Reduce-Reuse-Recycle konsequent umgesetzt

Der patentierte Standbodenbeutel ist nach Überzeugung von Werner & Mertz und Mondi die erste Verpackung, die vollständig auf die drei Ziele Reduce-Reuse-Recycle einzahlt.
Der patentierte Standbodenbeutel ist nach Überzeugung von Werner & Mertz und Mondi die erste Verpackung, die vollständig auf die drei Ziele Reduce-Reuse-Recycle einzahlt.

Der patentierte Standbodenbeutel ist nach Überzeugung von Werner & Mertz und Mondi die erste Verpackung, die vollständig auf die drei Ziele Reduce-Reuse-Recycle einzahlt: der Beutel kann komplett wiederverwertet werden – der Kunststoff bleibt also im Kreislauf (Recycle).

Darüber hinaus spart der Beutel im Vergleich zu einer Flasche der gleichen Inhaltsmenge bis zu 70% an Verpackungsmaterial ein (Reduce). Und schließlich kann dank der Nachfüllpackungen die Originalflasche immer wieder aufgefüllt werden – quasi eine eigene kleine Abfüllstation zu Hause (Reuse). Eine weitere Besonderheit: Die Originalflaschen der Werner & Mertz Consumer-Marke Frosch bestehen bereits zu 100% aus Altkunststoff aus haushaltsnahen Sammlungen.

Grundstein für weitere nachhaltige Verpackungen

Seit November 2019 sind die ersten Nachfüllbeutel aus Monomaterial für die Marke Frosch im Handel. Im Laufe des Jahres 2020 wird Werner & Mertz all seine Beutel der Marke Frosch auf das neuartige Konzept umstellen und das Angebot auf seine Professional-Marke Green Care Professional erweitern.

Und das Mainzer Reinigungsmittelunternehmen ruht sich nicht auf dem Erfolg aus, sondern plant schon weiter: Zukünftig sollen die flexiblen Kunststoffverpackungen nicht nur vollständig recycelbar sein, sondern im nächsten Schritt auch selbst aus recycelten Materialien bestehen. Doch erst wenn ausreichende Mengen an Verpackungen in die Wiederverwertung gehen, die den Design for Recycling Richtlinien entsprechen, kann diese Verpackungslösung mit Recyclat gefertigt werden und so aktiv den Einsatz von Neuware einsparen. „In dieser Henne-Ei-Situation legen wir mit dem Beutel einen Grundstein und hoffen auf Nachahmer – denn im Hinblick auf den Klimawandel ist eine deutliche Erhöhung der Recyclingquoten alternativlos“, so Werner & Mertz-Inhaber Reinhard Schneider.

gk

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