Überrollbügel erstmals aus Carbon
Dank einer dreistufige Strukturoptimierung fertigt Action Composites erstmals einen Überrollbügel aus Carbon, der alle Crash- und FIA-Lastfälle besteht.
Action Composites hat für Porsche einen sehr leichten Überrollbügel aus Carbon entwickelt. Der Überrollbügel kann gesetzeskonform in ein Serienfahrzeug eingebaut werden. Die Entwicklung einer besonderen Geometrie machte es hier möglich, den Überrollbügel aus Carbon zu bauen.
Die ursprüngliche Metallkonstruktion hält auch starken Dehnungen, so wie es die Zulassungsbehörden vorschreiben. Die Verwendung von Carbon stellt aufgrund der geringen Bruchdehnungen der Kohlenstofffasern eine große Herausforderung für diese Anwendung dar. Um diese zu meistern, hat Action Composites gemeinsam mit dem Lab for Lightweight Design der Universität Stuttgart einen dreistufigen Prozess zur Optimierung struktureller Hohlteile entwickelt.
Carbon-Überrollbügel meistert alle Crash- und FIA-Lastfälle
Dieser Prozess verknüpft CAD und FE-Simulation voll automatisch. Dank eines bionischen Designs nach einem typologischen Ansatz kommt an jeder Stelle des Überrollbügels genau so viel Material zum Einsatz wie nötig. Das Ergebnis: Das Bauteil besteht trotz eines sehr begrenzten Bauraums alle Crash- und FIA-Lastfälle. Zudem bringt es im Vergleich zu Stahl und sogar Titan weniger Gewicht auf die Waage. Porsche produziert den Carbon-Überrollbügel für den Porsche 911 GT3 RS in der Serienfertigung.
Von einer bahnbrechenden Leichtbau-Technologie spricht Action Composites. Das 2011 in Ried gegründete Unternehmen ist spezialisiert auf die Entwicklung, Konstruktion und Produktion von Carbon-Bauteilen. Zu den Kunden zählen vor allem Premium-Automobilhersteller. Für den Carbon-Überrollbügel hat das Unternehmen kürzlich zusammen mit Porsche den JEC Innovationspreis in der Kategorie Automotive & Road Transportation - Design Part gewonnen.
Rudolf Engertsberger, R&D Manager von Action Composites sagt: „Diese Auszeichnung ist ein weiterer Beweis für die enorme Leistungsfähigkeit von Kohlenstofffaser-Verbundwerkstoffen, die den Standard in der Automobilindustrie verändern können.“ mg