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K-Messe 16. Oktober 2019

Transparenz zu weltweiten Kunststoffströmen

Die Global Plastics Flow Studie gibt einen transparenten Überblick zu den weltweiten Kunststoffströmen. Die Ergebnisse wurden auf der K 2019 vorgestellt.
Die Global Plastics Flow Studie sorgt für Transparenz bei den weltweiten Kunststoffströmen.
Die Global Plastics Flow Studie sorgt für Transparenz bei den weltweiten Kunststoffströmen.

Die Global Plastics Flow Studie gibt einen transparenten Überblick zu den weltweiten Kunststoffströmen. Die Ergebnisse wurden auf der K 2019 vorgestellt.

Auf der K 2019 wurde die Global Plastics Flow Studie vorgestellt, die erstmals einheitlich die Daten und Fakten zur Kreislaufwirtschaft in 44 Ländern der Welt dokumentiert und die weltweiten Kunststoffströme transparent darstellt.

Stoffströme Kunststoffe sind eine wichtige Ressource, die im Kreislauf geführt und nicht als Abfall in die Umwelt gelangen darf. Um die Stoffströme dafür gezielt lenken und optimieren zu können, müssen die Materialströme sowie die Einträge in die Umwelt in ihrer Größenordnung bekannt sein.

Ausgehend von diesem gemeinsamen Anspruch haben sechs Verbände und Organisationen der Kunststoffwertschöpfung eine Pilot-Studie zu den weltweiten Kunststoffströmen inklusive des Umgangs mit Post-Consumer-Kunststoffabfällen in Auftrag gegeben.

Einheitliche Daten zu Kunststoffströmen aus 44 Ländern

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„Mit der Global Plastics Flow Studie wurden erstmalig Daten und Fakten zur Kreislaufwirtschaft in 44 Ländern der Welt einheitlich und umfassend dokumentiert sowie die bisherigen Schwachstellen bei der Abfallsammlung und -verwertung klar identifiziert“, erläuterte Dr. Jürgen Bruder, Hauptgeschäftsführer der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen und Projektleiter der Studie, den einzigartigen Beitrag der Erhebung im Kampf gegen Mülleinträge in die Umwelt.

„Die Abfallmengen, die in die Umwelt gelangen, sind dramatisch und müssen ein Weckruf sein für die gesamte Wertschöpfungskette. Abfallmanagement in all seinen Varianten muss das gemeinsame Ziel von Wirtschaft und Politik sein. Hot Spots mit erhöhtem Handlungsbedarf zur Reduzierung ungeordneter Abfallbehandlungen sind durch die Studienergebnisse klar erkennbar.“

Das Besondere an der Studie ist, dass die Ergebnisse nicht aus der Helikopterperspektive entstanden sind, sondern über umfangreiche regionale Erhebungen. So unterschiedlich die Ergebnisse sind, so vielfältig sind auch die Maßnahmen: Während in einigen Regionen der Welt die Abfallsammlung Priorität haben muss, ist Europa beispielsweise beim Ausbau des Recyclings und Durchsetzen des Deponieverbots gefordert.

Mehr Transparenz: Wichtige Kennzahlen zur Kreislaufführung

Die Studie wurde von der Conversio Market & Strategy GmbH in enger Zusammenarbeit mit Verbänden der Global Plastics Alliance sowie weiteren zahlreichen Institutionen durchgeführt.

Die umfangreiche Studie liefert wichtige Zahlen zur weltweiten Produktion von Kunststoffen, zu deren Kreislaufführung aber auch zu den Wertstoffverlusten. Die Kernergebnisse auf globaler Ebene:

  • Produktion: Weltweit werden 360 Mio. t Kunststoff hergestellt.
  • Verarbeitung: Zu den 360 Mio. t Neuware kommen weitere 30 Mio. t Rezyklat, mithin werden insgesamt 390 Mio. t Kunststoffe jährlich verarbeitet.
  • Post-Consumer-Abfälle: Aus der Summe der gebrauchten Kunststoffgüter entstehen rund 250 Mio. t verbrauchernahe Kunststoffabfälle pro Jahr.
  • Abfallmanagement: Davon werden 173 Mio. t Kunststoffabfälle gesammelt.
  • Abfalleinträge in die Umwelt: 63 Mio. t Kunststoffabfälle werden unsachgemäß entsorgt, beispielsweise auf wilden Deponien und 14 Mio. t werden achtlos weggeworfen (Leckage).

Während geschlossene Kreisläufe weltweit unterschiedlich definiert werden, besteht innerhalb der an der Studie beteiligten Partner Einigkeit darüber, dass das Sammeln, Sortieren und Verwerten von Post-Consumer-Abfällen aus Kunststoff oberste Priorität haben muss, um Einträge des Werkstoffs in die Umwelt grundsätzlich zu verhindern. Darüber hinaus muss sichergestellt werden, dass auch durch den Handel mit Abfällen keine zusätzlichen Einträge in die Umwelt entstehen.

gk

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