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Robotik 30. Mai 2023

Stäubli: Roboter sind in der digitalen Welt angekommen

Den digitalen Zwilling für die virtuelle Inbetriebnahme und eine Plattform für das Monitoring von Roboterflotten – dies zeigt Stäubli auf der Automatica.

Direkt neben der realen Applikation wird der digitale Zwilling visualisiert.
Direkt neben der realen Applikation wird der digitale Zwilling visualisiert.

„Unser komplettes Roboter-Portfolio ist heute für digitale Anwendungen aller Art bereit. Das beweisen wir auf der Automatica“, sagt Peter Pühringer, Geschäftsführer Stäubli Robotics. „Die Vorteile der Digitalisierung sind in nahezu allen Produktionsbereichen so gravierend, dass jedes Unternehmen gut beraten sein dürfte, diese Technologie möglichst umgehend umzusetzen.“

Digitaler Zwilling wird neben der realen Applikation visualisiert

Wie das im Detail aussieht, zeigt Stäubli anhand praxisnaher Exponate. Ein digitaler Zwilling ist dabei eines der Messehighlights. Die Basis für das digitale Abbild ist eine reale Demozelle, in der ein Scara-Roboter der TS2 Baureihe in ESD-Ausführung die Handhabung von Batteriezellen übernimmt. Der digitale Zwilling wird dabei direkt neben der realen Applikation visualisiert wird. Optimierungen oder Anpassungen können dank virtueller Inbetriebnahme einfach vorweggenommen werden können, ehe sie tatsächlich risikolos und fehlerfrei auf die reale Anwendung übernommen werden.

Egal ob Unstimmigkeiten in der Simulation im Siemens NX Mechatronic Concept Designer sichtbar werden oder in der Programmierung der SPS oder des Roboters – Fehler samt zeitintensiver Behebung lassen sich von vornherein sicher vermeiden beziehungsweise kostengünstig beheben, ohne dass später an der realen Zelle Stillstandszeiten entstehen. Die virtuelle Inbetriebnahme beziehungsweise das virtuelle Engineering bieten darüber hinaus viele weitere Vorteile; darunter die Verkürzung von Inbetriebnahmezeiten, die parallele Entwicklung von Anlagenkomponenten über internationale Standorte hinweg sowie die vorgezogene Mitarbeiterschulung am digitalen Zwilling.

Einfache Integration dank offener Architektur der Robotersteuerung

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„Dank der offenen Architektur unserer Robotersteuerung CS9 konnten wir schnell die entsprechenden Schnittstellen beispielsweise für die Anbindung an die Simulationsplattform Simit von Siemens schaffen. So lassen sich alle unsere Roboter sofort in die Siemens-Welt integrieren. Hier stehen dann auch alle Vorteile des virtuellen Engineerings sowie der virtuellen Inbetriebnahme zur Verfügung“, verspricht Pühringer.

Ob die Roboterprogrammierung mit Stäubli VAL3 oder dank Unival PI über die Siemens SPS erfolgt, ob die Visualisierung mit der Stäubli Robotics Suite oder dem Siemens NX Mechatronic Concept Designer geschieht oder eine virtuelle SPS mit PLCSIM Advanced und virtuellem Feldbus zum Roboter simuliert werden soll – die Roboter von Stäubli sind mit der virtuellen Anbindung bereit.

Scope-Plattform schafft Transparenz über die Roboterflotte

Die Scope-Plattform ermöglicht die einfache Verwaltung von Stäubli Roboterflotten.
Die Scope-Plattform ermöglicht die einfache Verwaltung von Stäubli Roboterflotten.

Die neue Scope-Plattform von Stäubli erlaubt die effiziente und einfache Fernüberwachung, Monitoring, Fehleridentifikation, Visualisierung und Optimierung von Roboterflotten. Scope ist eine Abkürzung und steht für „Smart, Connect, Optimize, Prevent and Enable“. Auf der Onsite-Plattform werden die roboterspezifischen Daten aggregiert, aufbereitet, analysiert und visualisiert. Anwender können auf einem zentralen Dashboard eine Vielzahl von relevanten Betriebsdaten jedes einzelnen Robotersystems einsehen. Das schafft unter anderem die Voraussetzung dafür, Unregelmäßigkeiten oder schleichende Änderungen im Prozess zu erkennen und entsprechend gegenzusteuern, noch bevor die Produktionsqualität sinkt, Komponenten Schaden nehmen oder gar Ausfälle drohen. Darüber hinaus können über Scope zukünftige Funktionalitäten und Updates schnell und mit geringem Aufwand geladen und in der Praxis genutzt werden.

Die in Scope gesammelten Echtzeitdaten können auch an übergeordnete Systeme oder Datenbanken und Analyse-Tools weitergegeben werden. Die Plattform ist in der Lage, Daten über MQTT, http und Websocket zu übermitteln. Somit ist auch die Ankopplung an das ERP-, SCM- oder MES-System des Anwenders möglich.

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