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Automation 31. Mai 2023

Roboter: Dashcams helfen, die Taktzeit zu verkürzen

Die Projektierung und Realisierung von Roboterprojekten von Roboter-Projekten unterstützt das Fraunhofer IPA – unter anderem mit einer Robo-Dashcam.

Sicherheitskonzepte können die Taktzeit einer Roboteranwendung ungünstig beeinflussen. Die Robo-Dashcam hilft, dies zu verbessern.
Sicherheitskonzepte können die Taktzeit einer Roboteranwendung ungünstig beeinflussen. Die Robo-Dashcam hilft, dies zu verbessern.

Sicherheitskonzepte können die Taktzeit einer Roboteranwendung ungünstig beeinflussen. Mit der Robo-Dashcam lässt sich dies verbessern. Hierfür erfasst eine Kamera datenschutzkonform sicherheitsrelevante Daten und Personen, während die Roboterzelle in Betrieb ist. Basierend auf diesen Daten kann dann das Sicherheitskonzept auch nachträglich angepasst werden, um die Performance beziehungsweise Taktzeit der Anwendung zu steigern.

„Wir messen die optimierte Roboterleistung und können Sicherheitsabstände reduzieren. So zeigen wir den Erfolg des Projekts und die Effektivität unserer Robo-Dashcam“, sagt Aulon Bajrami vom Fraunhofer IPA, der die Anwendung mitentwickelt hat. Bis zu 10 % mehr Produktivität und eine um 54 % reduzierte Zeit für die Risikobeurteilung sind möglich.

Die Robo-Dashcam ist Teil des Computer-Aided Risk Assessment (Cara), mit dem das Fraunhofer IPA Unternehmen dabei unterstützt, Sicherheitskonzepte systematisch und teilautomatisiert zu erstellen und Performance-Verbesserungen zu ermöglichen. Erfolgreiche Technologietransfers brauchen eine wasserdichte Planung und Konzeption. Denn wenn in dieser Projektphase nicht sauber gearbeitet wird, rächt sich das meist durch unerwartete Kosten und Mehraufwände im späteren Projektverlauf. Da das Fraunhofer IPA bereits seit 15 Jahren in der internationalen Normung aktiv ist, fließen in all seine Entwicklungen auch die neuesten Erkenntnisse aus dieser Gremienarbeit ein. Die Robo-Dashcam zeigt das Institut auf der Automatica Ende Juni 2023.

Modulare Automatisierung auch bei Variantenfertigung

Zur Unterstützung der Konzeptphase bei Roboterprojekten zeigt das Fraunhofer IPA auf der Messe in München außerdem eine modulare Automatisierungslösung, auch für kleine Losgrößen – insbesondere für die wirtschaftliche Kabel- und Steckermontage. Sie wurde von dem geplanten Spin-off Intrac (Intelligent Robotic Assemby Cell) realisiert. „Unser Angebot geht auf die Bedürfnisse kleiner und mittelständischer Unternehmen ein, indem die modulare Roboterzelle flexibel und schnell an verschiedene Produkte angepasst werden kann. Dies ermöglicht den Unternehmen bereits mit einem System verschiedene Varianten zu fertigen und damit planbare Investitionsentscheidungen zu treffen“, erklärt Arik Lämmle aus dem Gründerteam. Damit richtet sich Intrac direkt an Betriebe, die meist kein Wissen über Roboter besitzen und die besonders stark vom Fachkräftemangel und hohen Lohnkosten betroffen sind.

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Roboter auch bei hoher Variantenvielfalt leicht zur programmieren

Bei der finalen Realisierung einer Roboteranwendung adressiert die Software Pitasc des Fraunhofer IPA eine häufige Hürde für die Montageautomatisierung: die Variantenvielfalt. Diese geht bisher mit hohen Programmieraufwänden einher. Mit der Software Pitasc muss eine Montageaufgabe nicht mehr Punkt für Punkt programmiert werden. Stattdessen erfolgt die Programmierung relativ zum Werkstück strukturiert und modular basierend auf Daten, die Sensoren am Roboter liefern. Vorgefertigte, wiederverwendbare Programmmodule helfen dabei, insbesondere knifflige, kraftgeregelte Montageanwendungen schneller als bisher umzusetzen und ermöglichen eine effiziente Anpassung an neue Varianten. „So können zum Beispiel die Position des Roboters, die Vorrichtungen und sogar der Endeffektor ohne Neuprogrammierung gewechselt werden“, erklärt Anwar Al Assadi, Gruppenleiter am Fraunhofer IPA.

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