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VDWF-Geschäftsführertreff "Voll wild" 26. Juli 2023

Potenzial der Farben ausschöpfen

Der Verband Deutscher Werkzeug- und Formenbauer (VDWF) hatte zum Geschäftsführertreff "Voll wild" an die Technische Hochschule Deggendorf geladen.

Zum Geschäftsführertreff "Voll wild" hatte der Verband Deutscher Werkzeug- und Formenbauer (VDWF) an die Technische Hochschule Deggendorf (THD). eingeladen. Zahlreiche verantwortliche Führungskräfte aus Werkzeug-, Modell- und Formenbauunternehmen waren zu dieser zweitägigen Veranstaltung gekomm
Zum Geschäftsführertreff "Voll wild" hatte der Verband Deutscher Werkzeug- und Formenbauer (VDWF) an die Technische Hochschule Deggendorf (THD). eingeladen. Zahlreiche verantwortliche Führungskräfte aus Werkzeug-, Modell- und Formenbauunternehmen waren zu dieser zweitägigen Veranstaltung gekommen. 

Geschäftsführertreff "Voll wild" des Verbands Deutscher Werkzeug- und Formenbauer (VDWF) an der Technischen Hochschule Deggendorf (THD). Zahlreiche verantwortliche Führungskräfte aus Werkzeug-, Modell- und Formenbauunternehmen waren zu dieser zweitägigen Veranstaltung nach Deggendorf gekommen. Ein breites Spektrum an Innovationen und den neuesten Trends unter anderem zum Thema Digitalisierung erwartete die Teilnehmer der zweitägigen Veranstaltung. Vertreter aus Branchenunternehmen, aber auch von hochinteressanten Start-Ups und aus der Hochschule skizzierten die Zukunft. Sie zeigten nachhaltige Wege, um eine wettbewerbsfähige Produktion nach industriellen Standards auch bei Losgröße Eins zu ermöglichen.

In der Digitalisierung der Produktion liegt einer der wichtigsten Schlüssel für Produktivität, Effizienz und damit für Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens. Das haben die Unternehmen der Branche zwar inzwischen verinnerlicht. Allerdings sind die meisten Betriebe noch weit davon entfernt, solche Konzepte auch schlüssig und kongruent umzusetzen.

Technische Hochschule Deggendorf zeigt Potenzial der Farben

Eine der Herausforderungen an die Digitalisierung ist der Transport der Daten: Ist ein Feature etwa eine Passbohrung oder ein Gewinde? Wenn es ein Gewinde ist - links oder rechts, welche Steigung, welche Feinheit? In CAD/CAM-Systemen verwenden verschiedene Organisationen und Unternehmen Farbcodierungen, um solche Informationen zu übertragen.

Schon seit einigen Jahren färben Werkzeugmacher Flächen von CAD-Modellen ein. So legen sie etwa die erforderliche Fertigungsgenauigkeit in der Konstruktion fest. Denn mit dieser Codierung lassen sich die Prozesse der Unikatfertigung rationeller gestalten. In den vergangenen Jahren ging der Effekt dieses an sich sinnvollen Vorgehens jedoch teilweise verloren. Zahlreiche Betriebe haben nämlich eigene Farbtabellen erstellt, so dass letztlich eine Vielzahl unterschiedlicher Systeme im Markt war. Darüber hinaus nutzen all die bestehenden Tabellen ihr Potenzial nicht systematisch aus.

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Im neu gegründeten Kompetenzzentrum für den Werkzeug- und Formenbau ist das Team von Prof. Ludwig Gansauge an der Technischen Hochschule Deggendorf davon überzeugt, dass bestehende Systeme das Potenzial einer konsequenten Anwendung noch längst nicht ausreizen. In den vergangenen sechs Jahren haben die Wissenschaftler an der THD-Fakultät Angewandte Naturwissenschaften und Wirtschaftsingenieurswesen zahlreiche Automatisierungslösungen und datengetriebene Optimierungsmöglichkeiten entwickelt und auch umgesetzt.

"Voll wild" gibt Einblick in Hochschulforschung

Ein gut ausgestattetes Labor ermöglicht es interessierten Unternehmern, in Zusammenarbeit mit der Hochschule die eigene Marktposition etwa gegenüber den fernöstlichen Wettbewerbern signifikant zu verbessern. In den Laboren der THD schuf Gansauge außerdem Möglichkeiten, damit unterschiedliche Betriebe zukünftig auf sehr weitreichendem Niveau zusammenarbeiten und so Ihre Effizienz gemeinsam steigern können.

 Die Wissenschaftler der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) erfassen auch von alten Maschinen zuverlässig die Betriebsdaten. Das Geheimnis. ist die mde-box, die das Videosignal der Steuerung erfasst und auswertet.
Die Wissenschaftler der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) erfassen auch von alten Maschinen zuverlässig die Betriebsdaten. Das Geheimnis. ist die mde-box, die das Videosignal der Steuerung erfasst und auswertet.

Der Werkzeug- und Formenbau, der überwiegend mittelständisch geprägt ist, ist eine der zentralen Wertschöpfungsbranchen in Deutschland. Diese Branche ist geprägt von einer signifikanten kleinteiligkeit der Betriebsstrukturen. Dauerhafte Kooperationen gibt es zwar, hier ist aber noch sehr viel Potenzial für echte Kollaboration mit gemeinsamer Nutzung der Ressourcen. Mehrere Unternehmen aus dem Werkzeugbau setzen gerade gemeinsam eine sehr weitreichende Kooperation um.

Farben als eindeutige Informationsträger

Das Medium für eine umfassende Informationsübertragung ist eine detaillierte Farbcodierung. Die Farben tragen dabei nicht nur alle relevanten Informationen zur mechanischen Bearbeitung. Auch für die Montage beispielsweise lassen sich umfassende Informationen hinterlegen. Das ermöglicht eine klare, transparente und eindeutige Kommunikation. Und in der Konsequenz ein umfassend automatisiertes und optimiertes Abarbeiten der Aufträge, unabhängig davon, in welchem der beteiligten Unternehmen die Ressourcen zur Produktion verfügbar sind. Ideale Voraussetzung, wenn in der Zusammenarbeit bisherige Unternehmensgrenzen keine Rolle mehr spielen sollen.

Die Gespräche in den Pausen und bei der Abendveranstaltung zeigten, dass dieser Aspekt der Automatisierung und auch die echte Kollaboration von Werkzeug-, Modell- und Formenbauunternehmen Themen sind, die in nächster Zukunft für die mittel- und langfristige Wettbewerbsfähigkeit der Branche entscheidend sein werden.  rw

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