Post-Consumer-Rezyklate im Automobil
Auch mit Post-Consumer-Rezyklaten lassen sich Richtlinien und Anforderungen von OEMs und Automobilzulieferern erfüllen – selbst im Interieur.
Mindestens 25 % aller verwendeten Kunststoffe im Neuwagen sollen Rezyklate sein, ein Viertel davon soll wiederum aus Altfahrzeugen stammen – so will es die EU-Kommission. Der Kommissionsvorschlag für eine entsprechende Verordnung wird derzeit vom EU-Parlament und vom Rat geprüft.
Heutzutage enthält ein durchschnittliches Auto zwischen 110 und 200 kg Kunststoff. Insgesamt sollen 30 % der Kunststoffe aus Altautos recycelt werden, gegenüber 19 % heute, so die EU-Kommission in ihrem neuen Gesetzesvorschlag.
Post-Consumer-Rezyklate in hoher Qualität
Der Compoundeur technischer Kunststoffe Techno Compound bietet bereits heute Compounds mit PCR-Anteilen zwischen 20 % und 100 % für den Automobilbau an. Post Consumer Rezyklat (PCR) stammt aus Endverbraucherabfällen, die gesammelt und recycelt wurden. PCR in hoher Qualität zu compoundieren ist eine Herausforderung, da die Abfälle oft kontaminiert sind und es schwierig ist, sie sortenrein voneinander zu trennen. Dennoch versichert Techno Compound, dass seine PCR-basierten Compounds die gesetzlichen Richtlinien und Anforderungen von OEMs und Automobilzulieferern erfüllen.
Dazu Geschäftsführer Dirk Breitbach: „Seit 35 Jahren setzen wir Rezyklate für die Herstellung von Compounds ein, die dank strenger Qualitätsmaßstäbe anwendungsspezifische Anforderungen auch im Automobilbau erfüllen. Unsere seither gewonnenen Erkenntnisse bei der Herstellung, Verarbeitung und Anwendung nutzen wir heute, um die Automobilindustrie bei der Planung über die Optimierung des Werkstoffs bis hin zu seiner Verarbeitung zu unterstützen. Dadurch reduzieren wir Aufwand, Zeit und Kosten, auf dem Weg zum Serienanlauf mit nachhaltigen Produkten.“
Einsatz von PCR-Rezyklat im Automobil steigern
Geplant sei, den Einsatz von PCR-Rezyklaten im Automobilbau kontinuierlich weiter zu steigern. Dabei sind alle nachhaltigen Materiallösungen darauf ausgelegt, die Anforderungen seitens der OEM zu erfüllen. Insbesondere habe Techno Compound PCR-basierte Varianten mit speziellen Verfahren entwickelt, die sogar den Anforderungen zu Emissionen und Geruch im Fahrzeuginnenraum gerecht werden. Innerhalb dieses Jahres werden bereits drei Fahrzeuge mit I-Tafel Trägern aus dem PCR-Compound Techno Green PP LGF ausgestattet.
PP-LGF mit hohem PCR-Anteil
Das PP LGF CDC (Concentrate Dilution Concept) beinhaltet den Einsatz neu entwickelter PCR-basierter PP-Verdünner für langglasfaserverstärkte Spritzgießtypen, womit die OEM-Anforderungen an Belastbarkeit, Emissionen und Geruch ebenfalls erfüllt werden. Bei dem CDC 20 wird ein PCR-Anteil bis zu 65 % erreicht. Dies führt dazu, dass CO2-Einsparungen von bis zu 55 % im Vergleich zur Neuware erzielt werden und die für die nahe Zukunft erwarteten gesetzlichen Auflagen zum Rezyklatanteil im Automobil erfüllt werden können.
Techno Compound stellt seinen Kunden den CO2-Fußabdruck seiner Produkte zur Verfügung. Um hier auch zukünftig allen Zertifizierungs- und Nachweispflichten gerecht zu werden, hat das Unternehmen zusammen mit dem Partner Conclimate zu Beginn des Jahres 2023 die Software Substain gestartet. Damit kann Techno Compound die CO2-Emissionen (Scope 1, 2 und 3) seiner Compounds einschließlich der Verpackung bis zum Werkstor des Kunde zur Verfügung stellen.
Plan zur Dekarbonisierung
Voraussichtlich bis Mitte des Jahres wird im Zuge eines weiteren Teilprojekts mit Conclimate auch der Unternehmens-CO2-Fußabdruck normgerecht ermittelt. Des Weiteren ist im Jahresverlauf die Erstellung eines Dekarbonisierungsplans gemäß der Nachhaltigkeitsziele der Polymer-Gruppe geplant, zu der Techno Compound gehört. Dabei bilden detaillierte Berechnungen mit der Substain-Software die Datengrundlage zur Optimierung sowohl des eigenen CO2-Footprints als auch der verarbeiteten Rohstoffe. mg
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