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Technik 21. Juni 2017

Polyamid aus Rizinusöl

Bio-Fed ergänzt Portfolio um biobasierte PA 6.10-Compounds auf Basis von Sebacinsäure
Zollstock aus PA 6.10 mit 60-prozentigem Anteil an nachwachsenden Rohstoffen
Zollstock aus PA 6.10 mit 60-prozentigem Anteil an nachwachsenden Rohstoffen

Bio-Fed ergänzt Portfolio um biobasierte PA 6.10-Compounds auf Basis von Sebacinsäure.

Bio-Fed, ein Tochterunternehmen von Akro-Plastic, ist spezialisiert auf die Vermarktung von biologisch abbaubaren und biobasierten Kunststoffen. Bisher lag der Schwerpunkt der Aktivitäten des Kölner Unternehmens auf Produkten für Folienanwendungen sowie vereinzelt auch im Spritzgussbereich, mit einem starken Fokus auf der biologischen Abbaubarkeit der Produkte. Mit der Reihe M∙Vera ECS nimmt das Unternehmen nun Polyamid-Compounds auf Basis nachwachsender Rohstoffe ins Portfolio auf.

60 Prozent biobasiert

"PA 6.10 erfüllt die gängige Definition eines Biokunststoffs, da es einen ca. 60-prozentigem Anteil an nachwachsenden Rohstoffen besitzt", so Roland Andernach, Produktmanager bei Bio-Fed. Das Rizinusöl aus den Samen des Wunderbaums bildet hierbei die Grundlage für Sebacinsäure, welche als Basis für den nachwachsenden Rohstoffanteil des Produkts fungiert.

Anders als die bisherigen Produkte der Reihe M∙Vera sind die ECS-Produkte teilweise biobasiert, jedoch nicht biologisch abbaubar. Da bei technischen Anwendungen eine lange Lebensdauer des Endprodukts erwünscht bzw. eine hohe Beständigkeit der Materialien gefordert ist, sind diese Compounds somit die optimale Ergänzung im Sortiment von Bio-Fed.

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Hinzu kommt, dass die CO2-Bilanz des Werkstoffs in Summe günstiger ausfällt als bei Polymeren rein fossilen Ursprungs. Dies liegt daran, dass die pflanzlichen Rohstoffe in ihrer Wachstumsphase der Umwelt CO2 entzogen haben. Da weder die Samen des Wunderbaums noch das daraus gewonnene Rizinusöl als Lebensmittel Anwendung finden, gibt es auch keinen Konflikt mit der Nahrungsmittelproduktion.

Höhere Beständigkeit

"M∙Vera ECS beansprucht seinen Platz im Markt als technisches Polymer, da es sich im Vergleich zu PA 6 bzw. PA 6.6 durch eine höhere Beständigkeit gegenüber stark beanspruchenden Medien und Heißwasser auszeichnet. So nimmt PA 6.10 beispielsweise ca. 50 % weniger Feuchtigkeit auf als PA 6, ist dimensionsstabiler, besitzt eine bessere Kälteschlagzähigkeit und eine sehr gute Oberfläche", erklärt Andernach.

Technisch gesehen schließt dieser Werkstoff die Lücke zwischen PA 6 bzw. PA 6.6 und PA 12. Die Verarbeitbarkeit des Produkts entspricht dabei jedoch weiterhin der eines PA 6.

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