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News 26. Mai 2023

Erneuerbare Materialien des Jahres 2023 ausgezeichnet

Das Nova-Institut und Covestro haben drei Materialien mit dem Innovationspreis „Erneuerbare Materialien des Jahres 2023“ ausgezeichnet.

Die drei Gewinner des Innovationspreises „Erneuerbare Materialien des Jahres 2023“
Die drei Gewinner des Innovationspreises „Erneuerbare Materialien des Jahres 2023“

Die Gewinner des renommierten Innovationspreises „Erneuerbare Materialien des Jahres 2023“ sind bio-basierte und biologisch abbaubare elastische Materialien, ein kohlenstoffarmes Hefeöl und ein kunststofffreies Naturpolymer.

Wie das Nova-Institut erklärt, wurden mit dem von Covestro gesponserten Innovationspreis „Erneuerbare Materialien des Jahres 2023“ drei besonders spannende und vielversprechende Lösungen ausgezeichnet, die dazu beitragen, fossilen Kohlenstoff aus dem Erdreich zu ersetzen. Dem Aufruf zur Einreichung von Bewerbungen folgten 30 Unternehmen, drei von ihnen wurden nun von den Teilnehmern der Konferenz für Nachwachsende Rohstoffe ausgewählt.

Platz 1 für biobasierte und biologisch abbaubare elastische Materialien

Platz 1 ging an den Schweizer Hersteller Kuori mit seinen biobasierten und biologisch abbaubaren elastischen Materialien. Kuori entwickelt und produziert biobasierte und biologisch abbaubare elastische Materialien auf der Grundlage von Lebensmittelabfällen wie Bananenschalen und Nussschalen. Sie sind nachhaltige Alternativen für konventionelle elastische Materialien in verschiedenen Anwendungen.

„Unser erster Anwendungsfall sind Schuhsohlen. Wir arbeiten mit Schuhherstellern zusammen, die Sohlen aus unseren Materialien herstellen. Dadurch wird die Anhäufung von hartnäckigem Mikroplastik vermieden und eine ökologische End-of-Life-Perspektive für das Produkt geboten“, so Kuori.

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Die Materialien können durch industrielle Kompostierung vollständig in den biologischen Kreislauf zurückgeführt werden und machen damit ein zirkuläres Geschäftsmodell für Schuhproduzenten und andere Hersteller von Waren möglich.

Kohlenstoffarmes Hefeöl auf dem zweiten Rang

Platz 2 ging an das deutsche Unternehmen Colipi für sein kohlenstoffarmes Hefeöl. Colipi entwickelt innovative Bioprozesse für die Umwandlung von CO2 in nachhaltige kohlenstoffarme Alternativen zu Pflanzenölen wie Palmöl. Die Kerninnovation ist ein patentierter Gasfermentations-Bioreaktor, der auf sichere Weise die weltweit schnellsten CO2 nutzenden Mikroorganismen freisetzt. Diese Mikroorganismen wandeln Abgase, die CO2 (direkt), H2 und O2 enthalten, in kohlenhydratreiche Biomasse um. Diese Biomasse und/oder industrielle organische Nebenströme dienen als Ausgangsmaterial für heterotrophe Fermentationen, zum Beispiel die Hefeölfermentation.

Platz 3 geht an ein kunststofffreies Naturpolymer

Mit dem dritten Platz wurde ein kunststofffreies Naturpolymer des deutschen Unternehmens Traceless ausgezeichnet.

Traceless gehört zu einer neuen Generation kunststofffreier natürlicher Polymermaterialien, die über biobasierte oder biologisch abbaubare Kunststoffe hinausgehen. Das Material basiert auf pflanzlichen Rückständen aus der Landwirtschaft und enthält zu 100 % biobasierten Kohlenstoff. Dadurch wird der Übergang von fossilen zu erneuerbaren Energien unterstützt und gleichzeitig ein direkter Nahrungsmittelkonflikt vermieden, so Traceless. Darüber hinaus ist Traceless eine giftfreie und klimafreundliche Lösung, da bei der Herstellung und Entsorgung bis zu 95 % weniger CO2 ausgestoßen wird als bei herkömmlichen Kunststoffen.

Wie Traceless erklärt, ist die zum Patent angemeldete Produktionstechnologie skalierbar und effizient und spart bei der Herstellung durchschnittlich 83 % des fossilen Energiebedarfs ein. Und obwohl Traceless wie Kunststoff aussieht und sich auch so anfühlt, ist das Material zertifiziert kunststoff- und mikroplastikfrei und vollständig biokreislauffähig – es hinterlässt also keine Spuren. Das Start-up stellt Traceless als Grundstoff in Granulatform her.

Die Kunststoff- und Verpackungsindustrie kann dieses Granulat mit Standard-Verarbeitungstechnologien zu starren Anwendungen, flexiblen Folien, Beschichtungen oder Klebstoffen weiterverarbeiten. Auf diese Weise kann Traceless in einer Vielzahl von Endprodukten eingesetzt werden – von Einwegprodukten über starre und flexible Verpackungen bis hin zu Produkten mit hohem Abrieb und Beschichtungs- und Klebstofflösungen.

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