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News 11. Oktober 2017

Mit Desma über die Zukunft sprechen

Rund 500 Besucher besuchten Ende September das internationale Branchenevent des Maschinenbauers Desma. "Let’s talk future!" war das Leitmotto der Veranstaltung. Am ersten Tag gab es Vorträge und Workshops in Tuttlingen. Am zweiten Tag konnten die Gäste im Werk in Fridingen die konkreten Lösungen in Augenschein nehmen.
Hand in Hand mit der Zukunft (v. l.) Dr. Harald Zebedin, Geschäftsführer Desma; Prof. Christian Bonten, Institutsleiter IKT; Prof. Thomas Bauernhansl, Leiter Fraunhofer IPA; Martin Schürmann, Geschäftsführer Desma
Hand in Hand mit der Zukunft (v. l.) Dr. Harald Zebedin, Geschäftsführer Desma; Prof. Christian Bonten, Institutsleiter IKT; Prof. Thomas Bauernhansl, Leiter Fraunhofer IPA; Martin Schürmann, Geschäftsführer Desma

Rund 500 Besucher besuchten Ende September das internationale Branchenevent des Maschinenbauers Desma. "Let’s talk future!" war das Leitmotto der Veranstaltung. Am ersten Tag gab es Vorträge und Workshops in Tuttlingen. Am zweiten Tag konnten die Gäste im Werk in Fridingen die konkreten Lösungen in Augenschein nehmen.

Den Auftakt zur Veranstaltung gab Geschäftsführer Martin Schürmann mit seinem Vortrag über Megatrends, denen wir uns in Zeiten der schnellen Veränderung und welche vielfältigen Lösungen die Desma hierzu bereits anbietet und weitergehend entwickelt. Während sich der Umsatz der Desma-Gruppe innerhalb der letzten zehn Jahre von knapp 50 Mio. EUR auf in diesem Jahr leicht über 100 Mio. EUR verdoppelt hat, wurden 23 Mio. EUR an allen Standorten investiert.

Jüngste Projekte sind hierbei die Erweiterungen der Produktionsflächen um 2.200 qm an den Standorten in Deutschland und Fridingen. Ferner die Einrichtung des Formenbaus in China, die Anschaffung des 4. Hochleistungsfräszentrums für die Gruppe in der Slowakei sowie die bisher größte Einzelinvestition in den Maschinenpark mit der Zeitmaschine, einem für 2,3 Mio. EUR bestellten kombinierten Dreh-/ Fräszentrums mit Roboterautomation für den Standort in Fridingen.

Wichtig war Schürmann hierbei zu betonen, dass sich andere Sondermaschinenbauer durch komplettes Outsourcing zum Montagebetrieb degradiert hätten. Die Flexibilität, hohe Verfügbarkeit, One-Piece-Flow, Qualitätsanforderungen, Know-How-Schutz und nicht zuletzt die Kostenkontrolle sind für die Desma die Motivation dazu, die Wertschöpfungstiefe zu erhöhen. Das Investitionsvolumen für die Jahre 2017/2018 beträgt 6,5 Mio. EUR. Wichtig ist allerdings auch die Investition in die Ausbildung und Weiterqualifikation. Desma investiert hier jährlich knapp 1,0 Mio. EUR in 15 % der Belegschaft. Dazu gehört auch die One Team und Desma 4.0 Initiative, die die Teams der Unternehmensgruppe bei den Veränderungen und Entwicklungen in Organisation, Prozessen und Produkten begleitet.

Die Gäste kamen von überall auf der Welt.
Die Gäste kamen von überall auf der Welt.
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Kooperation mit Matsuda

Die internationalen Aktivitäten der Desma ergänzen sich nun auch durch die Zusammenarbeit mit dem japanischen Spritzgießmaschinen-Lieferanten Matsuda. Unter dem Konzept-Namen Desmatsuda werden beide Unternehmen ein gemeinsam entwickeltes Maschinendesign, welches auf die zunehmenden Ansprüche japanischer Produktionsbetriebe im NAFTA-Markt zugeschnitten ist, produzieren. Wobei Schürmann klar betonte, dass sich an der Bearbeitung des japanischen Marktes sowohl auf Seiten von Matsuda und der Desma nichts ändern wird. Weitere und darüber hinausgehende Möglichkeiten, die sich aus der Zusammenarbeit beider Unternehmen ergeben könnten, sind weitere Zukunftsthemen.

Überleitend referierte Prof. Dr.-Ing. Thomas Bauernhansl, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung in Stuttgart sowie des Instituts für Industrielle Fertigung und Fabrikbetrieb der Universität Stuttgart, als Keynote-Speaker über die beiden Megatrends "Digitalisierung und New Mobility". Ein Vortrag der neue Perspektiven eröffnete und neue Impulse für die Arbeitswelt von Morgen lieferte. Bei seinem Vortrag ging er insbesondere auf die Autonomisierung von Produktions- und Mobilitätstechnologien ein. Ergänzend dazu fand mit Prof. Dr.-Ing. Christian Bonten, Institutsleiter des IKT Stuttgart ein Expertendialog statt.

Der Marktplatz der Partner bot zudem die Möglichkeit sich über weitere technologische Entwicklungen und Dienstleistungen rund um den eigentlichen Spritzgießprozess zu informieren und direkte Kontakte zu Hochschulen und Instituten und deren Forschungsprojekten herzustellen.

Die Workshops wurden von Desma-Spezialisten geleitet.
Die Workshops wurden von Desma-Spezialisten geleitet.

Das Workshopprogramm, bestehend aus fünf Workshops über E-Drive Kaltkanaltechnologie, flexible Automatisierungszellen, Visualisierung DRC 2030 TBM, Smart Connect 4.U und Smart Community, vermittelte den neuesten technischen Stand bei Desma und waren Plattform für die anschließenden live Vorführungen im Desma Werk.

Aber Desma redet nicht nur über die Zukunft, sondern lebt diese bereits und setzt die neuen Trends in vielen Arbeitsprozessen konsequent um. So entstand auch die Idee des Future Lab. Technik-Geschäftsführer Dr. Harald Zebedin präsentierte bei seiner Begrüßung am zweiten Tag der Open House, das in der neu erbauten Montagehalle in Fridingen errichtete Desma Zukunftslabor.

Von hier aus wird der Entwicklungsprozess zum Arbeitsplatz der Zukunft kontinuierlich weiter entwickelt und dient als Innovationsumgebung für die unterschiedlichsten Unternehmensbereiche der Elastomerverarbeitung. In Kooperation für diesen anspruchsvollen Entwicklungsprozess arbeitet Desma mit dem Fraunhofer IPA  zusammen und setzt so die Weichen für einen langfristigen Wissenstransfer und Kompetenzaustausch.  Die darin installierte D 969.100 Z (S3) mit innovativem Zero Waste ITM-Verfahren zur angusslosen und abfallfreien Direktanspritzung, zeigt Desma einen vollautomatischen Prozess in Verbindung auf Basis der Partner Flex Cell.

Über 500 Besucher wollten sich über moderne Elastomerverarbeitung informieren und waren nach Fridingen gereist.
Über 500 Besucher wollten sich über moderne Elastomerverarbeitung informieren und waren nach Fridingen gereist.

Die Rundgänge durchs Werk führten an hoch komplexen Automatisierungsanlagen mit neuester Robotertechnik vorbei. Zu sehne war beispielsweise eine Benchmark D 968.250 ZO Benchmark 750 (S3) mit Flex Cell und dem an der K-Messe erstmals vorgestellten Flow Control-E-Drive Kaltkanal mit elektrisch angetriebenen Verschlussdüsen. Diese Technologie ist jetzt sowohl in geschlossener Blockausführung oder als Kassettensystem verfügbar.

An dieser voll vernetzten Anlage wurde die neuste DRC 2030 TBM Visualisierung präsentiert. Erstmals wurde eine trendbasierte Maschinen- und Prozessvisualisierung realisiert, die schnellsten Überblick über den aktuellen Zustand der Maschine gibt. Schon von weitem ist klar zu erkennen, ob die Maschine reibungslos funktioniert, sich Prozesse innerhalb der definierten Parameter befinden oder ob es Korrekturbedarf gibt. Das 24" Multi-Touch Panel bietet zudem die perfekte Plattform für die gesamte Smart Connect4.U-Funktionalität. Die DRC 2030 TBM feierte auf der Open House gleich an 2 Maschinen Premiere.

Vier mit Roboter automatisierte und komplexe Fertigungszellen, ausgestattet mit unterschiedlichster Kaltkanaltechnologie und Pressure Sense-System zur Füllgradregelung, wurden in Funktion vorgeführt. Ein weiteres Highlight war eine D 968.400 ZO Benchmark S3 Maschine mit Vakuumkammer, bei vollintegrierter Kernhebevorrichtung und Verschiebesystem zur Prozessautomatisierung. Diese Anlage wurde speziell für Anwendungen entwickelt, wo höchste Anforderungen an die Vakuumqualität gestellt wurden.

Im Technikum wurde auf der D 968.1000 ZO Benchmark 950 die neuentwickelte Multitherm-Heizplatte zur flexiblen Temperaturzonenauswahl, in Abhängigkeit von Formengröße und Formenkontur, vorgestellt. Mit dieser Heizplattentechnologie lässt sich durch flexible Zuordnung von Temperaturzonen eine bestmögliche Temperaturhomogenität erreichen. Als weitere Neuentwicklung wurde für Festsilikonanwendungen die Cartridge Stuffer Device präsentiert. Dieser zum Patent angemeldeten Silikon-Kartuschenstopfer ist speziell für Kleinserien bzw. kleine Stopfvolumen die perfekte Lösung zum minutenschnellen Mischungswechsel.

Ein Höhepunkt zum Schluss: Die Fahrt auf dem Dampfschiff Hohentwiel.
Ein Höhepunkt zum Schluss: Die Fahrt auf dem Dampfschiff Hohentwiel.

Vollgepackt mit Informationen und Impressionen aus der Maschinen- und Anlagentechnologie ging es zur Bodenseerundfahrt auf das historische Dampfschiff "Hohentwiel" mit Besuch der über dem Bodensee erhabenen Burg und des Neuen Schlosses nach Meersburg. Ein gelungener Abschluss der Veranstaltung und zugleich treffender Brückenschlag zum Wandel der Zeit von Industrie 1.0 zu 4.0.

pl

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Auf der zum 9. Mal stattfindenden Desma Open House am 27. bis 28. September 2017 werden rund 500 Besucher erwartet. Die diesjährige Veranstaltung steht dabei unter dem Motto "Let’s talk future". Vorträge und Workshops sowie eine Maschinen- und Technologieausstellung zum Thema der Elastomer-Produktion bilden dabei das Rahmenprogramm.