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News 11. September 2023

Leichtbau: Elektroauto fährt 2.573 km weit

Ein von Studenten der TU München entwickeltes Elektroauto fuhr mit einer Akkuladung 2.573 km weit – Weltrekord!

Geschafft: Studierende der TUM haben den Weltrekord für das reichweitenstärkste Elektroauto gebrochen.
Geschafft: Studierende der TUM haben den Weltrekord für das reichweitenstärkste Elektroauto gebrochen.

Am Rande der Messe IAA Mobility kämpfte das Team der Technischen Universität München (TUM) am Flughafen München um den neuen Weltrekord für das reichweitenstärkste Elektroauto und konnte den Titel erfolgreich nach München holen.

Es war ein Marathon und kein Sprint, der dem TU Fast Eco Team bevorstand, um einen neuen Weltrekord an die TUM zu holen. Sechs Tage sollte es schließlich dauern, bis feststand: Das reichweitenstärkste Elektroauto der Welt kommt aus München. Für den Guinness-Weltrekord modifizierte die Studierendeninitiative den „muc022“, mit dem das Team bereits an Wettbewerben für effiziente Elektroautos teilnahm.

Mit Leichtbau und Aerodynamik zum Weltrekord

Dabei setzen die Studierenden vor allem auf eine durchdachte Aerodynamik (cw-Wert 0,159) und auf Leichtbau. Ohne Fahrer wiegt das Rekordfahrzeug gerade einmal 170 kg. Dadurch kommt der muc022 mit einem permanent erregten Synchronmotor aus, der nur 400 Watt leistet – etwas mehr als der Motor eines handelsüblichen E-Bikes. Damit das Fahrzeug weltrekordtauglich wurde, bauten die jungen Ingenieure für die Rekordfahrt einen größeren Akku ein, der 15,5 Kilowattstunden leistet.

In einem leeren Flugzeughangar drehte der muc022 Tag und Nacht seine Runden.  Am Ende standen nach 99 Stunden Fahrzeit 2.573,79 km auf dem Tacho.
In einem leeren Flugzeughangar drehte der muc022 Tag und Nacht seine Runden.  Am Ende standen nach 99 Stunden Fahrzeit 2.573,79 km auf dem Tacho.
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Um die Rekordfahrt zu ermöglichen, stellte der Flughafen München einen leeren Flugzeughangar zur Verfügung. Der Hangar garantierte dem Team, auch bei schlechten Wetterbedingungen den Rekord einzufahren. Die Messlatte des bisherigen Rekordhalters lag bei 1608,54 Kilometern. Diese Strecke konnten die Münchner bereits nach vier Tagen zurücklegen. Da der Akku des muc022 aber noch nicht leer war, fuhr das Team weiter. Am Ende standen nach 99 Stunden Fahrzeit 2.573,79 km auf dem Tacho. Übersetzt bedeutet das Resultat auch, dass das TUfast Eco Team einen Verbrauch von 0,6 kWh auf 100 km verzeichnen kann. Zum Vergleich: Extrem sparsame Serienfahrzeuge verbrauchen heute rund 13 kWh auf 100 km.

Zukunft der Mobilität nachhaltig gestalten

Wissenschaftsminister Markus Blume gratuliert: „Weltrekord für die TUM – herzlichen Glückwunsch an das TU Fast Eco Team zu diesem grandiosen Erfolg. Wir sind stolz auf die Studentinnen und Studenten. Sie machen den einzigartigen TUM-Spirit aus. Und wir sind stolz auf unsere Spitzenuniversität, die Pioniergeist fordert und fördert. An der TUM gilt: Studieren und Probieren. Das Ergebnis: Internationale Ingenieurskunst made in Bavaria. Mit dem Weltrekord beweisen unsere Studentinnen und Studenten nicht nur sportlichen Ehrgeiz. Dahinter steckt mehr: Sie wollen die Zukunft der Mobilität nachhaltig gestalten.“

Das reichweitenstärkste Elektroauto der Welt kommt aus München

TUM-Präsident Thomas F. Hofmann gratuliert ebenfalls zum Weltrekord: „Das reichweitenstärkste Elektroauto der Welt kommt aus München. An der TUM fördern wir studentische Initiativen unterschiedlichster Fachrichtungen und bieten Raum für Kreativität neben dem Studium. Dass unsere Teams dabei immer wieder Spitzenleistungen erbringen, macht mich besonders stolz. Es bestätigt aber auch, dass wir in der Lehre vieles richtig machen. Studentische Gruppen bringen zusätzliches Leben auf den Campus und fördern Talente zum Teil schon während des Bachelorstudiums. Meine Gratulation an das TUfast Eco Team zu diesem Weltrekord.“

Neben Rekordversuchen nimmt das TU Fast Eco Team regelmäßig an internationalen Wettbewerben wie dem Shell Eco Marathon teil. Hier misst sich die Gruppe mit Teams anderer Universitäten in unterschiedlichen Disziplinen. Dabei spielen unter anderem auch die Möglichkeiten des autonomen Fahrens eine Rolle. „Unzählige Stunden Arbeit neben dem Studium sind in die Vorbereitung des Rekords geflossen. Umso mehr freuen wir uns, dass wir den Weltrekord nun halten können. Der muc022 war schon bei einigen Wettbewerben erfolgreich, nun folgte der Ritterschlag. Vielen Dank an alle, die uns unterstützt haben“, freut sich das TU Fast Eco Team.

Studenten der TU München haben schon mehrfach mit eindrucksvollen Rekorden für Aufsehen gesorgt, so auch beim Hyperloop-Wettbewerb in Los Angeles. gk

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