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Technik 24. Juli 2018

CFK-Kapsel der TUM rast mit 467 kmh durch Los Angeles

Die Technische Universität München bleibt mit ihrer CFK-Kapsel auch im dritten Hyperloop Pod Wettbewerb ungeschlagen und hält den Geschwindigkeitsrekord.
Mit 467 Stundenkilometern ist die dritte Kapsel des WARR-Hyperloop-Teams der Technischen Universität München in Los Angeles durch die Teströhre auf dem Firmengelände von SpaceX gerast.
Mit 467 Stundenkilometern ist die dritte Kapsel des WARR-Hyperloop-Teams der Technischen Universität München in Los Angeles durch die Teströhre auf dem Firmengelände von SpaceX gerast.

Die Technische Universität München bleibt mit ihrer CFK-Kapsel auch im dritten Hyperloop Pod Wettbewerb ungeschlagen und hält den Geschwindigkeitsrekord.

Der SpaceX-Gründer Elon Musk hatte die "Hyperloop Pod Competition" 2015 ins Leben gerufen. Der Hyperloop ist das Konzept eines Transportsystems, bei dem sich ein Hochgeschwindigkeitszug mit annähernd Schallgeschwindigkeit in einer Röhre mit Teilvakuum fortbewegen soll.

Studierendenteams aus der ganzen Welt sind aufgerufen, ihre Konzepte für den sogenannten Pod – die Kabinenkapsel, in der Passagiere durch die Röhre transportiert werden sollen – einzureichen. Im ersten Wettbewerb, der im Januar 2017 stattfand, wurden zwei Hauptpreise vergeben: Ein Hauptpreis für den schnellsten Pod, den das WARR-Hyperloop-Team der TU München gewann, und ein Hauptpreis für das beste Gesamtkonzept, der an die TU Delft ging. Im zweiten Wettbewerb zählte nur die Geschwindigkeit. Auch hier fuhren die Studierenden ihrer Konkurrenz davon: Sie erreichten 324 Stundenkilometer.

Das siegreiche Team der TUM mit ihrem Rekordfahrzeug
Das siegreiche Team der TUM mit ihrem Rekordfahrzeug

Nur drei Teams schafften es ins Finale

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Im dritten Wettbewerb ging es wiederum um die Geschwindigkeit, allerdings waren nur noch Prototypen zugelassen, die über einen eigenen Antrieb verfügten. 18 Teams waren zum dritten Wettbewerb nach Los Angeles eingeladen, um ihre Kapsel in der eigens für den Wettbewerb aufgebauten Röhre auf dem Gelände der Firma SpaceX zu testen. Nur drei Teams hatten es nach den strengen technischen Vortests ins Finale geschafft.

Neben dem WARR-Hyperloop-Team der TU München waren dies Delft Hyperloop (TU Delft) und EPFLoop (ETH Lausanne). Das Team der ETH Zürich konnte sich in der Vorentscheidung nicht für das Finale qualifizieren.

Mit 467 Stundenkilometern konnten die Studierenden der TU München ihre Geschwindigkeit im Vergleich zum zweiten Wettbewerb um fast 50 % steigern. Die Kapsel von Delft Hyperloop erreichte in der Vakuumröhre 142 Stundenkilometer, EPFLoop kam auf 85 Stundenkilometer.

Als Trophäe erhielten die Studierenden ein im 3D-Druckverfahren hergestelltes Modell der Röhre mit einem Pod, das von Elon Musk persönlich unterschrieben wurde. Das WARR-Hyperloop-Team wurde außerdem mit einen Innovation Award ausgezeichnet. Diesen erhielten sie für ihr Design des schnellen Pods sowie für ihren zweiten Pod, mit dem sie am Tag vor dem Haupt-Wettbewerb ein selbst entwickeltes Schwebesystem demonstrierten.

Im dritten Hyperloop Wettbewerb, bei dem es um möglichst hohe Geschwindigkeit ging, waren nur Prototypen zugelassen, die über einen eigenen Antrieb verfügten.
Im dritten Hyperloop Wettbewerb, bei dem es um möglichst hohe Geschwindigkeit ging, waren nur Prototypen zugelassen, die über einen eigenen Antrieb verfügten.

Die TUM hat die Studierenden bei der Entwicklung der Prototypen finanziell unterstützt. Das WARR-Hyperloop-Team konnte für den Bau des Prototyps außerdem die Hightechwerkstatt MakerSpace der UnternehmerTUM, dem Zentrum für Innovation und Gründung, nutzen. Auch die Bayerische Landesregierung fördert das Mobilitätskonzept. Ministerpräsident Markus Söder hatte in seiner Regierungserklärung angekündigt, eine bayerische Teststrecke für den Hyperloop bauen zu lassen.

Die Arbeiten stärken das weltweite Markenzeichen 'German Engineering'

TUM-Präsident Herrmann zum Erfolg seines Teams: "Was manche – selbst Techniker – als Spinnerei abtun, kann in nicht allzu ferner Zukunft Realität werden. Und außerdem: Es ist die jugendliche Faszination an den schwierigsten Herausforderungen, die wir fördern müssen. Nur dann stärken wir das weltweite Markenzeichen 'German Engineering'."

gk

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