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Automation 3. September 2018

In jedem Bereich etwas Neues

Wittmann auf der Fakuma: Neben zusätzlichen Robotern der Primus-Serie werden auch die neuen WX-Roboter sowie Neuheiten rund um die Peripherietechnik gezeigt.
Der Primus 10 erweitert die Baureihe nach unten.
Der Primus 10 erweitert die Baureihe nach unten.

Wittmann auf der Fakuma: Neben zusätzlichen Robotern der Primus-Serie werden auch die neuen WX-Roboter sowie Neuheiten rund um die Peripherietechnik gezeigt.

Wittmann zeigt auf seinem Messestand die Neuzugänge zur Primus-Roboterserie: Primus 10 und Primus 26. Der Primus 10 ist speziell für die Entnahme von Angüssen konzipiert und standardmäßig mit einer Angusszange ausgestattet. Mit einer Horizontalachsenlänge von 1.000 bis 1.500 mm ist er zudem auch für den Betrieb innerhalb der Schutzeinhausung einer Spritzgießmaschine geeignet. Für die Schutzeinhausung fallen so auch weniger Kosten an – bei CE-konformem Betrieb.

Sollten sich die Anforderungen in der Produktion ändern, bietet das Gerät die Möglichkeit, einen Vakuumkreis zu integrieren, um nicht nur die Anguss-, sondern auch die Teileentnahme realisieren zu können.

Auch auf der Fakuma zu sehen: Der Primus 26 von Wittmann.
Auch auf der Fakuma zu sehen: Der Primus 26 von Wittmann.

Mit dem Primus 26 führt das Unternehmen nun noch größere Modelle der Reihe ein. Dabei handelt es sich um die ersten Modelle der Serie, die auf Spritzgießmaschinen mit Schließkräften von bis zu 400 t laufen können. Gleichzeitig sind es die ersten Primus-Roboter mit verfahrbarer Entformachse. Er besitzt eine Traglast von 10 kg. Neben der höchsten Traglast aller Primus-Modelle verfügt er auch über die größte Hubvielfalt. Die Horizontalachse ist mit einer maximalen Hublänge von 6.000 mm verfügbar. Somit sind Anwendungen mit Ablagen hinter der Schließeinheit einer Spritzgießmaschine möglich. Der Entformhub beträgt bis zu 800 mm. Vertikal können bis zu 1.400 mm realisiert werden. Zusätzlich zum Modell Primus 26 mit Einzelachse ist auch das Modell Primus 26T mit Teleskopachse verfügbar.

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Leichtbautechnik mit verteiltem Antriebskonzept

Ebenfalls neu: Die WX-Roboter. Auch die neue Serie zeichnet sich durch den Einsatz von Leichtbautechnik für die Achsen aus – kombiniert mit dem von Wittmann speziell für Linearroboter entwickelten verteilten Antriebskonzept. Der minimierte Einsatz bewegter Energie- und Verbindungsleitungen erhöht zusätzlich die Lebensdauer der Geräte. Wie bei den Vorgängermodellen auch, kommt bei den neuen WX-Robotern eine besondere Vakuumfunktion zum Einsatz, mittels derer durch die intelligente Regelung des Luftverbrauchs Einsparungen im Prozess erzielt werden können. Eine spezielle Klappe verhindert den Druckabfall im System und minimiert so den Aktivierungszeitraum des Vakuumerzeugers.

Stellvertretend für die neue WX-Baureihe in Friedrichshafen: Wittmann WX143 Roboter.
Stellvertretend für die neue WX-Baureihe in Friedrichshafen: Wittmann WX143 Roboter.

Die Y-Achse der neuen Roboter hat gegenüber den Robotern der Pro-Serie eine komplette Überarbeitung erfahren. Sie erlaubt an den Seiten des Vertikalprofils nun den Zugang zu den Greifer- und Vakuumkreisen. Dort sind auch die Greiferstecker für die Signalrückmeldung angebunden. Zudem werden die Führungswagen der Vertikalachse über eine zentrale Schmierstelle befettet. Auch eine neuartige Option zur Schmierung des Antriebs ist vorhanden: Auf Wunsch kann die Achse mit einem speziell abgestimmten Schmierrad ausgestattet werden. Dieses stellt eine kontinuierliche Schmierstoffabgabe an die Zahnstange – also die Antriebseinheit – sicher.

Die Roboter verfügen standardmäßig über eine zweifarbige Lackierung. Die Abdeckung der Ventile und E/A-Karten ist nun einteilig ausgeführt und geht fließend in die neugestaltete Abdeckplatte des Y-Profils über.

Zeitgleich mit den neuen WX-Robotern stellt Wittmann eine neue A-C-Servo-Rotationsachse vor, die speziell auf Applikationen mit kleiner verbleibender Formöffnung ausgelegt ist. Im Vergleich zum bisher existierenden größeren Modell mit einer Traglast von 30 kg, ist die neue Slim-Variante der Kombiachse um rund 25 % kürzer, und in der Breite um etwa 20 % schlanker. Das Haupteinsatzgebiet dieser Achsenkombination sieht man bei Wittmann im Schließkraftbereich von 150 bis 500 t. Die Achse kann zudem bis zu 15 kg belastet werden.

Die neue A-C-Slim-Servoachse von Wittmann.
Die neue A-C-Slim-Servoachse von Wittmann.

Gravimax mit Echtzeitverwiegung

Wittmanns Gravimax Dosiergerät ist für unterschiedlichste Durchsätze erhältlich und verfügt über eine Steuerung mit Touch-Oberfläche. Über deren Anzeige können sämtliche Parameter eingestellt und abgerufen werden. Die an der Front angebrachte Ambi-LED-Anzeige zeigt den aktuellen Status des Geräts an. Die Steuerung erlaubt das Abspeichern von Rezepten mit den dazugehörenden Mischvorgängen. Diese Rezepte können per USB-Stick oder per spezieller Gravi-Log-Software auf weitere Geräte übertragen werden. Darüber hinaus sorgt ein im Smart-Regrind-Modus arbeitender Gravimax für die automatische Anpassung des Rezepts – je nach Verfügbarkeit von zu dosierendem Mahlgut.

Die RTLS-Echtzeitverwiegung (Real Time Live Scale) ermöglicht ein stets gleichbleibendes Dosierergebnis. Hierbei handelt es sich um einen zweistufig durchgeführten bis zum Erreichen des Zielgewichts progressiv exakter werdenden Dosiervorgang. Nach rascher Dosierung bis nahe ans Zielgewicht wird die restliche Menge Material anschließend über kurze Dosierpulse hinzudosiert. Ein Überdosieren von Komponenten wird somit vermieden.

Vereinfachte Manipulation am Gravimax: Behälter nach oben schieben, ausdrehen und entnehmen; sämtliche Fördergeräte bleiben montiert.
Vereinfachte Manipulation am Gravimax: Behälter nach oben schieben, ausdrehen und entnehmen; sämtliche Fördergeräte bleiben montiert.

Materialtrichter einfach entnehmen

Die Materialtrichter wurden so entworfen, dass das Material in ihrem Innern ungehindert fließen kann. Die Trichter können mit klappbaren Deckeln ausgestattet werden: Ein darauf montiertes Fördergerät kann dabei nach hinten weggeklappt werden. Das Reinigen von Fördergerät und Materialtrichter wird dadurch erleichtert. SL-Konstruktion steht dabei für Stationary Lid. Dieser Aufbau gestattet es, die Materialtrichter des Gravimax zu entnehmen, ohne dass ein Fördergerät abmontiert werden muss. Wird der hierzu etwas höher ausgeführte Materialtrichter entnommen, können die auf einem darüber fix montierten Deckel angebrachten Fördergeräte dort verbleiben.

Jeder Gravimax ist zur einfachen Anbindung an einen Zentralrechner, einen Laptop oder PDA mit einer Ethernet-Schnittstelle ausgestattet. Somit kann auch über eine nachträgliche Lizenz der Datenaustausch per OPC UA erfolgen. Besteht noch kein Reporting, bietet Wittmann mit seiner Gravi-Log-Software eine Lösung zur Aufzeichnung von Daten an.

Dieses Softwarepaket ermöglicht die Erfassung sämtlicher Daten aller in einer Produktion vorhandener Gravimax-Dosiergeräte (Rezeptverwaltung, Materialverbrauch, Darstellung von Schwankungen). Jeder aktuelle Gravimax ist zudem für Wittmann 4.0 vorbereitet. Das Gerät kann damit auch mit der Verarbeitungsmaschine verbunden und von dort aus bedient werden.

Das neue Öltemperiergerät Tempro Plus D300 von Wittmann.
Das neue Öltemperiergerät Tempro Plus D300 von Wittmann.

Durchflussmessung für Öltemperiergeräte

In Friedrichshafen zeigt das Unternehmen auch die neue Tempro Plus D300: Thermoöl-Temperiergerät bis 300 °C. Das Temperiergerät stellt 16 kW Heizleistung zur Verfügung. Die 1-kW-Pumpe erbringt einen maximalen Druck von 6 bar und eine Durchflussmenge von 55 l/min. Erstmals stellt Wittmann eine Durchflussmessung für Öltemperiergeräte vor: sowohl für das ältere Tempro plus D250, als auch für das neue Tempro plus D300.

Darüber hinaus zeigt Wittmann ebenfalls erstmalig eine frequenzgeregelte Speed-Drive-Pumpe für Ölgeräte. Mit Speed Drive ist es möglich, eine von vier Prozessgrößen (Drehzahl, Pumpendruck, Differenztemperatur, Durchfluss) als zusätzliche Regelgröße vorzugeben, was ein energieoptimiertes Arbeiten ermöglicht, ohne den Prozess zu gefährden.

Die neueste Entwicklung: Das Tempro plus D120/1-L, ein direkt gekühltes, groß dimensioniertes Einkreis-Temperiergerät mit Wasser als Temperiermedium. Es eignet sich für einen Temperaturbereich von bis zu 120 °C.

Das neue Tempro plus D120/1-L, ein direkt gekühltes, groß dimensioniertes Einkreis-Temperiergerät mit Wasser als Temperiermedium.
Das neue Tempro plus D120/1-L, ein direkt gekühltes, groß dimensioniertes Einkreis-Temperiergerät mit Wasser als Temperiermedium.

Das "L" im Produktnamen steht für "large" – für die jeweils hohe Heiz- und Pumpenleistung dieses Modells. Die Pumpe verfügt über eine Leistung von 4 kW, bei einem Druck von max. 5,9 bar und einem Durchfluss von 280 l/min. Das Temperiergerät ist ab sofort bis zu einer optionalen Heizleistung von 36 kW verfügbar. Dieses Gerät kommt überall dort zum Einsatz, wo große Werkzeuge verwendet werden, wo also speziell beim Anlaufen der Produktion eine hohe Heizleistung nötig ist, und danach eine hohe Kühlleistung.

Das Gerät besitzt einen ein 5,7-Zoll-Touch-und kann auf Wunsch auch mit einer frequenzgeregelten 5,3 kW Speed-Drive-Pumpe ausgestattet werden, sowie mit einem optionalen Proportional-Kühlventil. Das Temperiergerät ist aber auch im Rahmen der Wittmann-4.0-Integration in die Steuerung der Verarbeitungsmaschine integrierbar.

Neue Flowcon Plus Optionen

Flowcon-Plus-Stand-alone-Durchflussregler-Lösung von Wittmann.
Flowcon-Plus-Stand-alone-Durchflussregler-Lösung von Wittmann.

Flowcon Plus ist der automatisch auf eingestellte Werte regelnde Durchflussregler. Die Flowcon-Plus-Stand-alone-Durchflussregler-Lösung wartet nun mit verschiedenen neuen Optionen auf. Zusätzlich zur Standardausstattung sind nun ebenso möglich:

  • Pneumatische Hauptabsperrventile im Vor- und Rücklauf
  • Ausblasfunktion – Werkzeugentleerung mit Druckluft
  • Vorheizen mit einem Wittmann-Temperiergerät
  • Einzelabsperrventile pro Kreis im Vorlauf

Inline-Recycling von Angüssen

Wittmann liefert ab sofort eine Reihe von neuen Mühlen aus: S-Max 2, S-Max 2 Plus und S-Max 3 - langsam laufende Mühlen für das Inline-Recycling von Angüssen aus harten und spröden technischen Kunststoffen.

Die langsam laufende Zahnwalzenmühle S-Max 2 von Wittmann: Sie ist eines der drei neuen Modelle der S-Max-Mühlenserie.
Die langsam laufende Zahnwalzenmühle S-Max 2 von Wittmann: Sie ist eines der drei neuen Modelle der S-Max-Mühlenserie.

Die S-Max-Mühlen eignen sich für das Inline-Recycling von Angüssen - aus Maschinen mit Schließkräften von bis zu 300 t. Sie sind transportabel, besitzten eine Schnittstelle für die Kommunikation zur Spritzgießmaschine und sind optional mit einer speziellen Abschaltfunktion erhältlich. Die Mühle schaltet sich dabei automatisch ab, wenn die Verarbeitungsmaschine gestoppt wird.

Unterhalb der Mahlkammer der Mühle ist ein Füllstandssensor angebracht, der gegebenenfalls sowohl visuellen Alarm als auch akustischen Alarm auslöst, der also das Überfüllen des Mahlgutbehälters und einen Rückstau des Mahlguts in der Mahlkammer verhindert. Diese Position des Sensors bringt zusätzliche Vorteile mit sich: Dadurch ist die direkte Verdrahtung zum Schaltschrank möglich, der Kopf des Sensors ist nicht von Material umgeben, und darüber hinaus kann das Fassungsvermögen des Mahlgutbehälters in vollem Umfang genutzt werden.

Blick in die Mahlkammer der S-Max 2.
Blick in die Mahlkammer der S-Max 2.

Der Materialauslass ist drehbar und kann unterschiedliche Positionen einnehmen und vereinfacht so das Verbinden der flexiblen Schlauchleitung mit dem Materialtrichter. Diese Lösung bringt einen weiteren Vorteil mit sich, denn auf diese Weise kann der Bereich direkt neben der Maschine auf besonders effiziente Weise genutzt werden.

Für den am Behälter angebrachten drehbaren Materialauslass besteht die Möglichkeit der Luftstromregulierung, und der abgeschrägte Auslass ermöglicht ein optimales Entleeren.Der um 90 ° schwenkbare Trichter der Mühlen erlaubt einen hervorragenden Zugang zur Mahlkammer von oben und ermöglicht so auf einfache Weise eine perfekte Reinigung.

db

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