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News 10. Oktober 2018

Im Zeichen effizienter Heißkanaltechnik

Bei den 10. Technologietagen von Günther Heisskanaltechnik informierten sich über 600 Besucher über die Möglichkeiten einer Effizienzsteigerung im Spritzgießbereich.
Gut besuchte Fachvorträge waren das Hauptprogramm bei den Günther Technologietagen 2018.
Gut besuchte Fachvorträge waren das Hauptprogramm bei den Günther Technologietagen 2018.

Bei den 10. Technologietagen von Günther Heisskanaltechnik informierten sich über 600 Besucher über die Möglichkeiten einer Effizienzsteigerung im Spritzgießbereich.

Günther Heisskanaltechnik hat weltweit Kunden aus den Bereichen Elektronikindustrie, Verpackungstechnik, Medizintechnik, Konsumgüter und Automobilbau. „Wir bauen schon seit Jahren kontinuierlich unser Vertriebsnetz aus, was sich auch erfreulicherweise positiv auf unsere Auftragslage auswirkt“, erklärte Geschäftsführerin Siegrid Sommer im Rahmen der Eröffnung der Technologietage. Die Fülle an Patenten und neuen Entwicklungen belegt die Innovativität des Frankenberger Unternehmens. „Unsere Produkte und Lösungen eröffnen Spritzgießern sowie Werkzeug- und Formenbauern neue Möglichkeiten, toleranzärmer, mit höherer Qualität und Prozesssicherheit sowie schneller und kostengünstiger zu produzieren.

Und um die hohe Qualität unserer Heißkanaldüsen und -systeme verlässlich zu gewährleisten und weiter zu erhöhen, sind für uns kontinuierliche Investitionen in den Maschinenpark und die Infrastruktur selbstverständlich.“ Investiert wurden knapp 3 Mio. EUR in eine neue Rundschleifmaschine, zwei CNC-Drehmaschinen (Index und Benzinger) sowie in einen weiteren Siebdrucker für die Dickschichtfertigung. „Damit wir im Sinne von kürzeren Lieferzeiten zielgenauer planen und Prozessabläufe verbessern sowie unseren Qualitätsstandard noch erhöhen können, legen wir Wert darauf, dass alle Maschinen automatisiert und miteinander vernetzt sind“, so Horst-Werner Bremmer, Vertriebsleiter bei Günther Heisskanaltechnik. Davon konnten sich die zahlreichen Besucher der Technologietage in geführten Betriebsrundgängen überzeugen.

Fachwissen erweitern und vertiefen

Im neu gestalteten und erweiterten Verwaltungsgebäude fanden die 24 innovativen Fachvorträge von externen und internen Referenten statt. In der angenehmen Atmosphäre der großzügig gestalteten Seminarräume, die mit einem Materialmix aus Holz und Glas eine helle und freundliche Lichtstimmung verbreiten, fiel es den Teilnehmern der Fachvorträge leicht, den Ausführungen der Referenten zu folgen.

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Die Betriebsrundgänge wurden nicht nur genutzt, um sich über die Fertigung von Heißkanal-Komponenten zu informieren …
Die Betriebsrundgänge wurden nicht nur genutzt, um sich über die Fertigung von Heißkanal-Komponenten zu informieren …

So ging Albrecht Weipert von HB-Therm in seinem Vortrag auf die Energieeffizienz bei der Temperierung von Spritzgusswerkzeugen ein. Die Hauptaufgabe eines Temperiersystems ist es, die von der Schmelze eingebrachte Wärme abzuführen, damit das Bauteil formstabil bleibt, und hierbei sind wenig Einsparpotenziale vorhanden. Albrecht Weipert zeigte auf, wo und mit welchen Maßnahmen Einsparpotenziale identifiziert werden können und die Energieeffizienz gesteigert werden kann. Auf die Digitalisierung in der Spritzgießumgebung ging Markus Raffelsieper von Kistler ein. So lassen sich mit auf Basis des Forminnendrucks in einem Werkzeug arbeitenden Assistenzsystemen bereits etablierte Prozesse problemlos von einer Maschine auf eine andere übertragen. Oder es lässt sich der optimale Umschaltpunkt von Spritz- auf Nachdruckphase nutzen, trotz Material- und Maschinenschwankungen.

Auch komplexe Geometrien und Qualitätsmerkmale und deren Korrelation zum Forminnendruck lassen sich mit Assistenzsystemen vorhersagen und überwachen. Mathias Lupberger, Projektmanager bei Braunform, skizzierte Anwendungen mit kleinen Teilegewichten, die in der Mehrkomponententechnik verarbeitet wurden. Sein Motiv für Mehrkomponententechnik war unter anderem die Aufwertung des Endprodukts oder die Generierung einer Funktion. Dabei ging es um den individuellen Zuschnitt erprobter Mehrkomponenten-Werkzeugtechnologien. Torsten Schnell von Günther Heisskanaltechnik beschrieb anhand von Anwendungsbeispielen Lösungsmöglichkeiten für das Mikrospritzgießen mit Heißkanal unter Berücksichtigung von Verweilzeiten und Temperaturführung. Er zeigte auf, welche Anforderungen an das Heißkanalsystem gestellt werden und welche Voraussetzungen das Heißkanalsystem in Verbindung mit der Spritzgießmaschine und dem Werkzeug erfüllen muss.

Anziehungspunkt Fachausstellung

… sondern auch, um mit den Anwendungstechnikern von Günther Heisskanaltechnik zu diskutieren und sich Ratschläge zu holen.
… sondern auch, um mit den Anwendungstechnikern von Günther Heisskanaltechnik zu diskutieren und sich Ratschläge zu holen.

Zahlreiche weitere Vorträge von AHP Merkle, Arburg, Allod Werkstoff, Contura MTC, K.D. Feddersen, Kunststoff Institut Lüdenscheid, Konstruktionsbüro Hein, MMS Modular Molding Systems, Netstal, Oechsler, Sigmasoft, Polymer Training and Innovation Center, Stemke Cooling Systems, toolcraft oder Uddeholm und Wacker rundeten die auf Deutsch und Englisch gehaltenen Vortragsreihen ab. Während der kompletten zwei Tage war immer wieder die Fachausstellung mit zahlreichen Unternehmen ein Anziehungspunkt und bot die Gelegenheit zum Networking, zum Fachsimpeln und zum Austausch von Wissenswertem rund um die Themen Werkzeug- und Heißkanaltechnik sowie den eigentlichen Spritzgussprozess. Zum Small Talk und Networking traf man sich aber auch vor der augenfälligen neuen großen Pflanzenwand im Wartebereich des 3. Obergeschosses des Verwaltungsgebäudes.

Geschäftsführerin Siegrid Sommer zeigte sich mit der Veranstaltung äußerst zufrieden: „Man hat wieder gesehen, dass die Technologieentwicklung in der Kunststoffindustrie ungebremst vorangeht. Täglich eröffnen neue Innovationen ungeahnte Möglichkeiten der Produktherstellung, die wir mit unserer 35-jährigen Erfahrung rund um die Heißkanaltechnik begleiten werden. Die hohe Anzahl an Teilnehmern zeigt auch unseren Stellenwert als Innovationsführer und Problemlöser. Ich freue mich schon auf die nächsten Technologietage.“

sl

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