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Unternehmen 9. März 2023

Europas modernste Sortieranlage entsteht in Österreich

Mit einer Kapazität von 100.000 t pro Jahr kann die neue Sortieranlage 50 % der österreichischen Leichtverpackungen sortieren.

(v.l.) Martin Prieler, Vorstand von ARA, Landeshauptmann Thomas Stelzer, Kurt Bernegger, Geschäftsleitung der Bernegger Gruppe, Vizekanzler Werner Kogler und Laurent Auguste, CEO von Der Grüne Punkt freuen sich über den Bau der neuen, hochmodernen Sortieranlage.
(v.l.) Martin Prieler, Vorstand von ARA, Landeshauptmann Thomas Stelzer, Kurt Bernegger, Geschäftsleitung der Bernegger Gruppe, Vizekanzler Werner Kogler und Laurent Auguste, CEO von Der Grüne Punkt freuen sich über den Bau der neuen, hochmodernen Sortieranlage.

Am 3. März 2023 erfolgte im oberösterreichischen Ennshafen der Spatenstich für die neue Sortieranlage, die dreimal größer ist als bestehende Anlagen in Österreich und die Anfang 2024 in Betrieb gehen soll. Die Hightech-Sortieranlage für Leichtverpackungen aus Kunststoff und Metall wird errichtet von der Altstoff Recycling Austria AG (ARA), der Bernegger GmbH und der Grüne Punkt Holding GmbH & Co. KG. Die grenzübergreifende Recycling-Partnerschaft von ARA, Bernegger und Der Grüne Punkt ist für die drei Partner „ein wichtiger Schritt für die europäische Kreislaufwirtschaft und ein Meilenstein für das Kunststoff-Recycling in Österreich“.

Deutlich verbesserte Sortiertiefe

ARA Vorstand Martin Prieler: „Die adaptierten Recyclingziele des EU-Kreislaufwirtschaftspaketes erfordern eine grundlegende Steigerung der Sammlung sowie eine signifikante Verbesserung der Sortiertiefe. Mit dieser hochmodernen Sortieranlage sind wir für die zunehmenden Mengen an Abfall und Rohstoffen bestens gerüstet.“ Die Ausbeute der gesammelten Leichtverpackungen kann in der neuen Sortieranlage stark gesteigert werden. Die aktuelle Anlageninfrastruktur in Österreich sorgt bei Kunststoffverpackungen für eine Sortiertiefe von 58 %, die neue Anlage von ARA, Bernegger und Der Grüne Punkt soll 80 % schaffen.

Mit der Kapazität von 100.000 t pro Jahr kann die neue Sortieranlage 50 % der Leichtverpackungen von Österreich sortieren.
Mit der Kapazität von 100.000 t pro Jahr kann die neue Sortieranlage 50 % der Leichtverpackungen von Österreich sortieren.

Die Sortierkapazität der Anlage ist wesentlich für das Erreichen der Recyclingquote bei Kunststoffverpackungen, die Österreich bis 2025 von aktuell 25 % auf 50 % verdoppeln muss. Mit der Sortierkapazität von 100.000 t pro Jahr spielt die Anlage eine Schlüsselrolle für das Erreichen des EU-Recyclingziels und kann 50 % der erforderlichen Sortierkapazität für Leichtverpackungen in Österreich abdecken.

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Sensoren erkennen 20 verschiedene Abfallfraktionen

Ausgestattet mit modernster Nahinfrarotsensorik sehen die drei Partner die neue Sortieranlage als zukunftssichere Investition, die voll digitalisiert Rohstoffe aufbereitet und unter Zuhilfenahme von künstlicher Intelligenz eine deutlich höhere Ausbringung bei gleichzeitig gesteigerter Qualität erzielt. Insgesamt 20 verschiedene Abfallfraktionen sollen die Sensoren erkennen, analysieren und sortenrein trennen, um die wertvollen Rohstoffe ohne Qualitätseinbußen für das Recycling vorzubereiten.

Betrieben durch eine eigene Photovoltaik-Anlage und andere nachhaltige Energieträger, setzt die Hightech-Anlage auf nachhaltige und klimafreundliche Energieversorgung. „Der Bau der Sortieranlage im zukünftigen Rohstoffpark Enns bringt regionale Wertschöpfung und schafft 40 neue Green Jobs in Österreich“, so Kurt Bernegger von der Geschäftsleitung der Bernegger GmbH.

Geringer Flächenverbrauch und effizienter Materialfluss

Mit einer Hallenhöhe von 25 m wird die neue Anlage im oberösterreichischen Ennshafen zu einer der höchsten in Europa zählen, sie sorgt damit für geringen Flächenverbrauch und einen effizienten Materialfluss. Der Standort ist logistisch nachhaltig geplant und ermöglicht durch den direkten Bahnanschluss für die gleichzeitige Entladung von bis zu fünf Ganzzügen einen emissionsarmen und klimafreundlichen Transport per Schiene.

Der Standort ist mit Blick auf die Novelle des österreichischen Abfallwirtschaftsgesetzes (AWG) strategisch besonders günstig gelegen. Schließlich pusht die Novelle den emissionsarmen Transport per Bahn; schon in wenigen Jahren sind mehr als 10 t Abfall bereits ab 100 km über die Schiene zu transportieren.

Grenzüberschreitende Partnerschaft für mehr Recycling„Wir begrüßen diese strategische grenzüberschreitende Partnerschaft mit unseren österreichischen Partnern, um zusätzliche Rohstoffe für mehr Recycling und Kreislaufwirtschaft zu gewinnen“, so Laurent Auguste, CEO Der Grüne Punkt.

Sortieranlage macht Oberösterreich ein Stück weit ökologischer

Landeshauptmann Thomas Stelzer freut sich besonders, dass diese Anlage in Oberösterreich entsteht: „Für einen modernen Wirtschaftsstandort ist der Umgang mit Ressourcen entscheidend. Diese innovative Anlage trägt dazu bei, Oberösterreich ein Stück weit ökologischer zu machen. Die Investition zeigt eindrucksvoll, dass Klimaschutz in Oberösterreich einen hohen Stellenwert hat. Wir sind allen Beteiligten dankbar für diese Initiative.“

Der erste Spatenstich mit Umweltlandesrat Stefan Kaineder, Kurt Bernegger, Bernegger Gruppe, Michael Wiener, Der Grüne Punkt, Martin Prieler, ARA, Vizekanzler Werner Kogler, Landeshauptmann Thomas Stelzer, Kurt Bernegger,  Bernegger Gruppe, Laurent Auguste, Der Grüne Punkt, Harald Hauke, ARA, und Christian Deleja-Hotko, Bürgermeister der Stadt Enns.
Der erste Spatenstich mit Umweltlandesrat Stefan Kaineder, Kurt Bernegger, Bernegger Gruppe, Michael Wiener, Der Grüne Punkt, Martin Prieler, ARA, Vizekanzler Werner Kogler, Landeshauptmann Thomas Stelzer, Kurt Bernegger,  Bernegger Gruppe, Laurent Auguste, Der Grüne Punkt, Harald Hauke, ARA, und Christian Deleja-Hotko, Bürgermeister der Stadt Enns.

Vizekanzler Werner Kogler betonte bei der Grundsteinlegung die Rolle Österreichs bei der Entwicklung grüner Technologien: „Österreichs Wirtschaft und Industrie stecken voller Innovationskraft, vor allem wenn es um die Entwicklung von grünen Technologien geht. Diese Kreislaufwirtschaft bringt zukunftssichere Arbeitsplätze für die Menschen in der Region und stärkt Österreichs Wirtschafts- und Innovationsstandort gleichermaßen. Das ist ein Gewinn für Umwelt und Klima sowie Wertschöpfung, vor allem für die Menschen in der Region.“

Großer Schritt zum Erreichen der ambitionierten EU-Recyclingziele

Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder freut sich besonders über die verstärkte Nutzung wertvoller Rohstoffe: „Es muss allen klar sein, dass wir die Flut an Plastikmüll zum Schutz unserer Umwelt und Natur eindämmen müssen. Die Auswirkungen auf unser Ökosystem sind bereits jetzt enorm. Die schrittweise Umstellung auf Mehrweg und lückenloses Recycling bringen uns weg von der Lawine Wegwerf-Plastik und machen Kunststoffe zu wertvollen Rohstoffen. Wiederverwerten und Wiederverwenden wird zur Pflicht. Bernegger geht hier gemeinsam mit ARA und Der Grüne Punkt voran, um mit der modernsten europäischen Sortieranlage einen weiteren großen Schritt zum Erreichen der ambitionierten EU-Recyclingziele zu gehen.“ gk

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