EPS sichert Logistik bei Corona-Impfstoffen
Expandierbares Polystyrol (EPS) spielt wichtige Rolle bei der temperaturgeführten Logistik mit Corona-Impfstoffen.
Corona-Impfstoffe brauchen eine zuverlässige Kühlkette bei der Logistik von der Produktionsstätte bis zur Impfung am Menschen – und Dämmstoffe aus EPS spielten dabei in passiven Kühlsystemen eine entscheidende Rolle.
Mit dem wachsenden Sortiment an Corona-Impfstoffen steigen die Anforderungen an deren Verteilung. Die unterschiedlichen Vakzine sind in sehr verschiedenen Temperaturbereichen zu lagern und zu transportieren – und das oft zusammen im selben Fahrzeug oder Kühlraum.
Corona-Impfstofflogistik mit speziellen Thermoboxen
Das Versenden pharmazeutischer Produkte mit Trockeneis bestückten Boxen wird nicht erst seit Corona praktiziert. Für Logistikunternehmen wie DHL ist das Handling solcher Prozesse Tagesgeschäft. „Viele dieser Vorgehensweisen sind nicht neu. Die Herausforderung bei der Corona-Impfstofflogistik in Bezug auf unsere Kühlsysteme besteht vielmehr darin, die bekannte Technologie in kürzester Zeit auf die individuellen Anforderungen wie Packungsgrößen sowie Lager- und Transportzeiten anzupassen“, erklärt Martin Raack, Key Account Manager bei Schaumaplast.
Flexibilität bei Größe und Kühltemperatur
Unter der Marke Thermocon entwickelt, qualifiziert und produziert in der Schaumaplast-Gruppe ein eigener Geschäftsbereich Thermoverpackungen für die Pharmaindustrie. Die Kühlboxen sind passive, also stromlos arbeitende Systeme. Sie können mit Spezial-Akkus für nahezu jeden Temperaturbereich und verschiedene Volumina ausgelegt werden.
Diese Flexibilität bei Größe und Kühlung kommt bei der Corona-Impfstofflogistik zum Tragen, da sie drei sehr unterschiedliche Temperaturbereiche bedienen muss: -70 °C, -15 bis -25 °C sowie 2 bis 8 °C.
Je tiefer die Temperatur, desto höher der Aufwand?
„Dabei ist eine höhere Temperatur nicht gleichzusetzen mit weniger Aufwand“, räumt Schaumaplast-Geschäftsführer Markus Hoffmann mit einem Vorurteil auf. „Es kann sein, dass der Bereich von minus 15 bis minus 25 Grad höhere Anforderungen an die Verpackung stellt als minus 70 Grad.“
Trockeneis mit seiner Temperatur von -78 °C kann bei einigen Corona-Impfstoffen leider nicht verwendet werden. Stattdessen kommen spezielle Kühlelemente zum Einsatz. „Diese müssen kalt, aber eben nicht zu kalt, eingelegt werden, so dass die minus 25 Grad Celsius nicht unterschritten werden, gleichzeitig aber trotzdem genügend Kälteenergie in die Box gelangt“, beschreibt Markus Hoffmann den ausgeklügelten Prozess, der vom Impfstoffhersteller über den Verpackungsproduzenten und Logistiker bis hin zum Anwender der Impfdosen sicher und reibungslos laufen muss. „Den Mitarbeitern im Verpackungs- und Transportbereich kommt hier große Verantwortung zu. Das beste Kühlsystem versagt, wenn die Packverfahren nicht penibel eingehalten werden.“
Expandierbares Polystyrol als Thermomaterial
Aber auch die Rohstoffe für die Medizinboxen spielen eine wesentliche Rolle. Sie müssen über sehr gute Isoliereigenschaften verfügen. Hergestellt werden sie aus den expandierbaren Polystyrolgranulaten (EPS) Styropor und Neopor von BASF. „Wir sind stolz, dass unsere Produkte in der aktuellen Pandemie dazu beitragen, die Impfstoffe sicher und gut gekühlt an ihren Bestimmungsort zu bringen“, sagt Klaus Ries, Leiter des Styrenics-Geschäfts Europa der BASF.
Bislang haben DHL und weitere Logistikdienstleister bereits zehntausende Impfdosen sicher temperiert in Thermocon-Kunststoffboxen aus Neopor an ihr Ziel gebracht. Hunderttausende werden folgen.
mg