Direkt zum Inhalt
Composites Europe 15. September 2017

Die Hybridisierung von 3D-Druck mit Carbonfasern

Mit dem "Additive Carbon"-Verfahren von Cikoni sollen die Gestaltungsfreiheiten des 3D-Drucks mit der Performance von Carbon vereint werden. Der Spezialist für faserverstärkte Kunststoffe präsentiert auf der diesjährigen Composites Europe wie dies kostengünstig und einfach zu realisieren ist.
Das Beste aus zwei Welten: Additiv gefertigte Grundstruktur, verstärkt mit Carbonfasern. Die Fertigung (3D-Druck + 3D-Wickelung) ist kombinatorisch und komplett automatisch.
Das Beste aus zwei Welten: Additiv gefertigte Grundstruktur, verstärkt mit Carbonfasern. Die Fertigung (3D-Druck + 3D-Wickelung) ist kombinatorisch und komplett automatisch.

Mit dem "Additive Carbon"-Verfahren von Cikoni sollen die Gestaltungsfreiheiten des 3D-Drucks mit der Performance von Carbon vereint werden. Der Spezialist für faserverstärkte Kunststoffe präsentiert auf der diesjährigen Composites Europe wie dies kostengünstig und einfach zu realisieren ist.

Das "Additive Carbon"-Verfahren des Stuttgarter Unternehmens Cikoni vereint die geometrischen Gestaltungsmöglichkeiten der Additiven Fertigung gezielt mit der hohen Lasttragfähigkeit von Carbonfasern. Das Verfahren erlaubt die kombinatorische Nutzung des 3D-Drucks mit dem Ablegen von Carbonfasern. Die Additive Fertigung erlaubt eine nahezu uneingeschränkte Gestaltungsfreiheit.

Die Werkstoffkennwerte kommen allerdings bislang nicht an die hohen Belastbarkeiten von carbonfaserverstärktem Kunststoff (CFK) heran. CFK spielt seine Stärken vor allem dann aus, wenn die Belastung in Vorzugsrichtung entlang der Fasern stattfindet. "Additive Carbon" erlaubt durch einen kombinatorischen und vollautomatisierten Ansatz die Realisierung von Hybridkonstruktionen, in denen die Carbonfaserverstärkung unmittelbar den Lastpfaden folgt und die additiv gefertigte Grundstruktur als druckabsorbierende Stütze dient.

Intelligente Werkstoffpaarung

In der Additiven Fertigung gilt dabei bisher, dass größere Bauvolumina höhere Fertigungskosten und zudem lange Herstellungszeiten nach sich ziehen. In der klassischen Fertigung von Composites wiederum summieren sich Werkzeugkosten, ineffiziente Materialausnutzung und Verschnitt zu hohen Gesamtkosten. "Additive Carbon" setzt hier an, um die Einschränkungen beider Technologien durch eine zielgerichtete Hybridisierung aufzuheben: Die Carbonfaserverstärkung reduziert das notwendige Bauvolumen des 3D-Drucks und die additiv gefertigte Grundstruktur macht ein separates Fertigungswerkzeug beim robotergestützten 3D-Wickeln überflüssig.

Ad

Eine Symbiose, die sich nicht zuletzt auf der Kostenseite deutlich positiv auswirkt. Interessant wird das Verfahren vor allem dort, wo sich Leichtbauanforderungen mit hoher Bauteilvarianz paaren. So erlaubt der Einsatz im Maschinenbau höhere Produktivität, in der Medizintechnik individuelle Prothesen und in der Luftfahrt ultraleichte Strukturen. Damit sich das Verfahren auch in kostensensiblen Bereichen durchsetzen kann, haben die Cikoni-Ingenieure zudem ein Baukastensystem mit hybridisierten Spritzguss- und Metallbauteilen entwickelt, aus denen sich Strukturen modular konfigurieren lassen.

db/mg

Passend zu diesem Artikel

Der Vergleich von vorher und nachher zeigt: Mithilfe der Siemens NX Software haben Designer und Ingenieure die Möglichkeit, eine gänzlich neue Generation von Produktdesigns zu gestalten und zu optimieren.
Additive Fertigung
Siemens verzahnt klassische und additive Fertigung
Siemens integriert die additive Fertigung in seine Software-Suite für Produktentwicklung, NX. Der 3D-Druck bietet im Gegensatz zu klassischen Fertigungstechniken völlige Gestaltungsfreiheit. In Zukunft soll es so auch möglich sein, individualisierte Produkte für den Massenmarkt zu produzieren
Im neuen NAG3 Neun-Gang-Automatikgetriebe für Daimler besteht die Getriebeölwanne nicht mehr aus Metall, sondern aus PA66 von Du Pont.
Automotive
Polyamid-Ölwanne spart Kosten und Gewicht
Im neuen Neun-Gang-Automatik-Getriebe von Daimler spart der Einsatz von Polyamid anstelle von Metall nicht nur Kosten, sondern auch 1,3 kg Gewicht. Zudem verbessert die Lösung von Du Pont und IBS Filtran die Gestaltungsfreiheit und erlaubt die Integration der beiden Ölfilter ins Gehäuse.