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Märkte 22. November 2017

Deutsche skeptisch bei smarter Medizin

Die Medizintechnik nimmt zur Zeit eine technische Hürde nach der anderen. Auf der Compamed waren die neuesten Errungenschaften zu sehen. In Deutschland sind aber die meisten Befragten einer aktuellen Studie noch nicht bereit, sich etwa einen Mikrochip implantieren oder sich von einem Computer eine Diagnose erstellen zu lassen.
Die Deutschen sind noch nicht so weit.
Die Deutschen sind noch nicht so weit.

Die Medizintechnik nimmt zur Zeit eine technische Hürde nach der anderen. Auf der Compamed waren die neuesten Errungenschaften zu sehen. In Deutschland sind aber die meisten Befragten einer aktuellen Studie noch nicht bereit, sich etwa einen Mikrochip implantieren oder sich von einem Computer eine Diagnose erstellen zu lassen.

Laut einer Untersuchung des Beratungsunternehmens Bearing Point nutzt derzeit gerade einmal knapp jeder fünfte Deutsche sein Smartphone und nicht mal jeder zehnte ein Wearable zur Überwachung und Optimierung seiner Gesundheit. Das werde sich voraussichtlich auch im kommenden Jahr nicht maßgeblich steigern. Nur 15 % denken darüber nach, sich diesen Pionieren anzuschließen.

Das Thema Datenschutz ist den Patienten dabei am wichtigsten. 60 % befürchten, dass ihre persönlichsten, gesundheitlichen Informationen nicht ausreichend geschützt wären vor dem Zugriff Unbefugter. Datensicherheit wäre auch der größte Wunsch an technische Weiterentwicklungen. Hier sind die Deutschen ohnehin bescheiden: 21 % finden die Basisfunktionen ihrer Smartphones und Wearables wie Schrittzähler oder Herzschlagmessung ausreichend.

Ärzte genießen hohes Vertrauen

Für die Berater bedeutet das: Vieles, was wie eine futuristische Vision klingen mag, ist bereits heute möglich. Aber Roboter, Mikrochipimplantate und Organe aus dem 3D-Drucker sind den Deutschen nicht ganz geheuer! Nur zurückhaltend erklären sie ihre Bereitschaft für diese sogenannten "disruptiven Innovationen". Wenn schon digitale Innovationen, dann bitte nicht automatisiert. Und auch künstliche Intelligenz nur in Verbindung mit menschlicher. Ärzte genießen das größte Vertrauen der Bevölkerung, mit 85 % sind sie die Instanzen, denen die meisten Deutschen ihre Gesundheitsdaten zur Verfügung stellen würden.

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Die Studie zeigt aus Sicht von Bearing Point, wie wenig Vertrauen die Deutschen bislang in digitale Innovationen und Zukunftsvisionen des Gesundheitssektors haben. Während in anderen Ländern wie Japan oder USA die Bevölkerung Pflegeroboter oder von Gesundheitsbehörden zugelassene Wearables akzeptiert, herrscht hierzulande große Skepsis.

pl

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