Direkt zum Inhalt
News 30. Juli 2018

Das erwartet die Branche auf der Compamed

Im November findet in Düsseldorf die Leitmesse für Medizin Medica und parallel die Compamed für Medizintechnik statt. Zeit sich die Trends zu vergegenwärtigen.
Das High-Tech Forum wurde bereits 2017 sehr gut angenommen.
Das High-Tech Forum wurde bereits 2017 sehr gut angenommen.

Im November findet in Düsseldorf die Leitmesse für Medizin Medica und parallel die Compamed für Medizintechnik statt. Zeit sich die Trends zu vergegenwärtigen.

Horst Giesen ist Global Portfolio Director Health & Medical Technologies der Messe Düsseldorf GmbH.
Horst Giesen ist Global Portfolio Director Health & Medical Technologies der Messe Düsseldorf GmbH.

Horst Giesen, Global Portfolio Director Health & Medical Technologies der Messe Düsseldorf zur Compamed 2018: Der Markt für Medizintechnik und Medizinprodukte ist von nachhaltigem Wachstum geprägt. Die Innovationszyklen sind kurz. Jedoch unterscheiden sich die Zulassungsprozedere von Land zu Land stark voneinander und sind insgesamt sehr komplex. Handelspolitische Restriktionen und Wechselkursschwankungen sind weitere Herausforderungen, denen sich die Anbieter zu stellen haben. Deshalb benötigen sie kompetente und flexible Partner an ihrer Seite, mit denen sich die Schlagkraft deutlich erhöhen lässt. Gleich, ob es um die Produktentwicklung geht, die Fertigung einzelner Komponenten, kompletter Endprodukte oder aber auch den Vertrieb und After-Sales-Services, die Zulieferer der Medizintechnik-Industrie werden diesen hohen Anforderungen gerecht. Das werden sie auch in diesem Jahr wieder eindrucksvoll unter Beweis stellen bei ihrer international führenden Informations- und Kommunikationsplattform, der Compamed 2018 in Düsseldorf vom 12. bis 15. November.

Zwischen den gut 800 Compamed-Ausstellern und ihren Kunden, zum Beispiel den mehr als 5.000 Ausstellern der in fester Parallelität stattfindenden weltgrößten Medizinmesse Medica, ist erneut ein zukunftsweisender Austausch im Hinblick auf innovative Lösungen für eine bessere Gesundheitsversorgung zu erwarten. Denn spannende Trends geben derzeit den Takt vor. 'Dematerialisierung' und 'Digitalisierung' bzw. 'Vernetzung' sind Schlagworte, die schon seit geraumer Zeit und auch aktuell maßgeblich das Geschehen rund um die medizintechnische Produktentwicklung treffend skizzieren.

Vertreter aller Branchenbereiche der Medizin kommen im November nach Düsseldorf.
Vertreter aller Branchenbereiche der Medizin kommen im November nach Düsseldorf.
Ad

Die Anbieter benötigen von den Zulieferern immer feinere, leichtere und doch zugleich leistungsfähigere Komponenten wie Sensoren, Chips, Funkmodule oder auch passende Energie- sowie Datenspeicher. Diese werden etwa verbaut in den stark nachgefragten 'Wearables' zur Diagnostik der verschiedensten Körperparameter. Ein weiteres großes Anwendungsfeld ist das der aktiven Implantate. Die Teilnehmer beim diesjährigen Compamed Frühjahrsforum haben bereits erfahren, warum diese zu den technisch aufwändigsten Medizinprodukten zählen mit besonders hohen Anforderungen in Bezug auf Forschung, Entwicklung, Produktion sowie Zulassung und welches die interessantesten Neuheiten auf dem Gebiet derzeit sind.

Zu diesen Neuheiten zählen nicht nur miniaturisierte Bauteile, sondern auch Entwicklungen auf dem Gebiet der Beschichtungstechnologien. Parylene-Beschichtungen werden beispielsweise von Experten als "Multi-Talente" bezeichnet. Denn diese fortschrittlichen Beschichtungen auf Kunststoffbasis eignen sich auf Grund ihrer organischen Verträglichkeit und weiterer Eigenschaften besonders gut zur Kapselung von Implantaten. Außerdem können sie ultra-dünn ausgeführt werden, weshalb sie u. a. in Bereichen wie Stent-Technologien, Neurostimulation oder auch Infusionstechnologien Verwendung finden.

Hand in Hand entlang der gesamten Wertschöpfungskette

Aus dem Zusammenspiel von Compamed und Medica ergibt sich an einem Ort zu einem festen Zeitpunkt jedes Jahr ein Dialog, aus dem kreative Ideen entspringen für die gesamte Wertschöpfungskette der Medizintechnik. Das ist weltweit einzigartig. Angebotsschwerpunkte der Compamed in den Hallen 8a und 8b des Düsseldorfer Messegeländes sind: Komponenten für Medizintechnik (u. a. Elektronik, Bauteile, Schläuche, Filter, Pumpen, Ventile), Materialien/ Werkstoffe, Mikro- und Nanotechnologie, Auftragsfertigung "Electronic Manufacturing Services" (EMS), komplexe Herstellungs- und Ausrüstungspartnerschaften (beispielsweise OEM – Original Equipment Manufacturer) sowie Verpackungen und Dienstleistungen.

Attraktives Rahmenprogramm zu Trends im Zuliefererbereich

In enger Verzahnung mit den Präsentationen der Aussteller greifen auch zwei Foren relevante Trends aus dem Zuliefererbereich für die Medizintechnik auf. Beim Compamed Suppliers Forum der Fachzeitschrift DeviceMed (Halle 8b) referieren Spezialisten international führender Unternehmen und Organisationen über aktuelle Entwicklungen entlang der gesamten Prozesskette, die die Medizintechnik betreffen. Mechanische und elektronische Komponenten sind ebenso Gegenstand der Expertenvorträge wie innovative Werkstoffe und alle Arten der Auftragsfertigung. Im besonderen Fokus stehen in diesem Jahr: Additive Manufacturing (12.11.), Cybersecurity (13.11.), Regulatory Affairs (14.11.) und Wearables (15.11.).

Das Compamed High-Tech Forum (Halle 8a) des IVAM Fachverbandes für Mikrotechnik legt unterdessen den Schwerpunkt auf Mikrosystemtechnik, Nanotechnologien sowie Produktionstechnik und Prozesssteuerung. Ergänzend bietet der IVAM-Produktmarkt "Hightech for Medical Devices" durch eine Flächenerweiterung in diesem Jahr noch mehr Ausstellern Platz, sich mit ihren Neuheiten aus der Welt der Mikro- und Nanotechnik oder auch der Photonik und der neuen Materialien zu präsentieren. 45 internationale Unternehmen und Forschungseinrichtungen haben hier bereits ihre Beteiligung angemeldet.

Additive Fertigung

Ein weiteres Programmelement der Compamed 2018 ist die englischsprachige '3D fab+print Additive Manufacturing Conference', an der sich namhafte Organisationen und Unternehmen wie Evonik oder Trumpf mit Referenten beteiligen. Sie zeigen Einsatzoptionen der so genannten generativen bzw. additiven Fertigungsverfahren auf zur schnellen und wirtschaftlichen Produktion beispielsweise von Prototypen, Komponenten oder Werkzeugen.

Mit ihrer speziellen Ausrichtung spricht die Compamed vorrangig Technische Einkäufer, Spezialisten aus den Bereichen Forschung und Entwicklung sowie Verpackung, Produktionsleiter, Konstrukteure oder etwa auch Verfahrensingenieure an. Für den internationalen Stellenwert spricht dabei, dass 60 % der zuletzt fast 20.000 Fachbesucher der Compamed aus anderen Nationen als Deutschland anreisten.

Horst Giesen/pl

Passend zu diesem Artikel