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News 25. Januar 2024

China als Investitionsstandort unbeliebter

China verliert für deutsche Unternehmen zunehmend an Attraktivität als Investitionsstandort, dennoch wollen viele dort wettbewerbsfähig bleiben.

Viele deutschen Unternehmen – hier die Batteriemontage bei Beijing Benz Automotive am Standort Peking – wollen in den nächsten zwei Jahren weiter in China investieren. Die Mehrzahl dieser Unternehmen sagt allerdings, dies sei nötig, um in China wettbewerbsfähig zu bleiben. 
Viele deutschen Unternehmen – hier die Batteriemontage bei Beijing Benz Automotive am Standort Peking – wollen in den nächsten zwei Jahren weiter in China investieren. Die Mehrzahl dieser Unternehmen sagt allerdings, dies sei nötig, um in China wettbewerbsfähig zu bleiben. 

Dies zeigt die aktuelle Geschäftsklimaumfrage der Deutschen Handelskammer in China (AHK Greater China). Demnach stehen deutsche Unternehmen vor Ort vor vielen Herausforderungen: Dazu gehören wachsender Wettbewerb durch lokale Betriebe, ungleicher Marktzugang, eine schwächelnde Wirtschaft und geopolitische Spannungen.

An der Untersuchung beteiligten sich im Herbst 2023 insgesamt 566 Mitgliedsunternehmen der AHK Greater China. Und die blicken relativ optimistisch auf die konjunkturelle Entwicklung: Zwar glauben 83 % der Befragten, dass die chinesische Wirtschaft einen Abwärtstrend erlebt; 64 % erwarten jedoch eine Erholung in ein bis drei Jahren. Für die eigene Branche rechnen 42 % der Unternehmen mit einem positiven Trend. 78 % gehen davon aus, dass sich in den kommenden fünf Jahren ein kontinuierliches Wachstum ergibt.

Zwar verliert China für 54 % der Umfrageteilnehmer an Attraktivität als Investitionsstandort. Dennoch planen ebenso viele, in den nächsten zwei Jahren weiter zu investieren – davon sagen allerdings 79 %, dies sei nötig, um in China wettbewerbsfähig zu bleiben.  

China auf dem Weg zur Innovationsführerschaft

Und das wird angesichts einer wachsenden Innovationskraft in der Volksrepublik immer schwieriger: 5 % der Umfrageteilnehmer sehen chinesische Unternehmen derzeit bereits als Innovationsführer in ihrer Branche, 46 % erwarten dies für die nächsten fünf Jahre. In der Automobilindustrie ist das Bild noch deutlicher: Hier wird die chinesische Konkurrenz von 11 % der Befragten schon jetzt, von 58 % in den nächsten fünf Jahren als Innovationsführer gesehen.

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Auf die Frage „Befindet sich Chinas Wirtschaft Ihrer Meinung nach auf einem Abwärtspfad?“ antworteten 83 % mit Ja. Allerdings geht die Mehrheit (70 %) davon aus, dass die Schwächephase in spätestens drei Jahren vorbei sein wird. In der Kunststoff- und Metallbranche sind dies 63 %
Auf die Frage „Befindet sich Chinas Wirtschaft Ihrer Meinung nach auf einem Abwärtspfad?“ antworteten 83 % mit Ja. Allerdings geht die Mehrheit (70 %) davon aus, dass die Schwächephase in spätestens drei Jahren vorbei sein wird. In der Kunststoff- und Metallbranche sind dies 63 %

Gleichzeitig berichten die Unternehmen von regulatorischen Hindernissen im Wettbewerb: 32 % nennen die Rechtsunsicherheit als Hürde. 22 % finden, dass sie im Vergleich zu ihren lokalen Konkurrenten ungleich behandelt werden. Unter den Betrieben, die an öffentlichen Ausschreibungen teilnehmen, waren 53 % mit Problemen wie mangelnder Transparenz oder „Buy-China“-Tendenzen konfrontiert.

Unternehmen setzen auf De-Risking

Entsprechend verstärken die Betriebe ihr Risikomanagement: 44 % haben Maßnahmen ergriffen, um potenzielle Risiken im Zusammenhang mit ihrem China-Geschäft zu mindern. 83 % begründen diesen Schritt mit geopolitischen Spannungen. 45 % nennen die wirtschaftliche Entwicklung Chinas. Um gegenzusteuern, bauen sie China-unabhängige Lieferketten auf (45 %); sie starten zusätzliche Geschäftsaktivitäten außerhalb Chinas (40 %), lokalisieren aber auch Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten innerhalb Chinas (34 %). sk

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