Direkt zum Inhalt
Fakuma 18. Oktober 2023

Boy: „Krise pusht die Low-Cost-Automation“

Kleine Spritzgießmaschinen in Kombination mit Low-Cost-Automation sind für Boy die richtige Antwort der Verarbeiter auf die derzeitige Krise.

Alfred Schiffer (links), geschäftsführender Gesellschafter von Boy, und Dr. Patrick Messer, Leiter Anwendungstechnik, vor dem Spritzgießautomat 35 E, der mit Low-Cost-Automation von Igus ausgestattet ist. Außerdem wird er auf der Messe mit einem Gleichstromnetz versorgt.
Alfred Schiffer (links), geschäftsführender Gesellschafter von Boy, und Dr. Patrick Messer, Leiter Anwendungstechnik, vor dem Spritzgießautomat 35 E, der mit Low-Cost-Automation von Igus ausgestattet ist. Außerdem wird er auf der Messe mit einem Gleichstromnetz versorgt.

„In der aktuellen Krise sinken für die Kunststoffverarbeiter die Stückzahlen. Gleichzeitig steigt die Variantenvielfalt, das heißt man will auf einer Spritzgießmaschine unterschiedliche Varianten fertigen“, sagte Alfred Schiffer, geschäftsführender Gesellschafter von Boy, am ersten Fakuma-Messetag im Gespräch mit der K-ZEITUNG. „Dadurch bedingt haben die Werkzeuge weniger Kavitäten und somit werden kleinere Maschinen benötigt. Die bekommt man bei einem Anlauf auch schneller ans Laufen.“

In der Krise ist kostengünstigen Automation nachgefragt

Boy registriert durch diese Entwicklung auch eine verstärkte Nachfrage nach Low-Cost-Automationslösungen. „Kleinere und kostengünstigere Spritzgießmaschinen sind sehr kostensensitiv, daher besteht hier auch der Wunsch nach einer kostengünstigen Automation“, so Schiffer weiter. Aus diesem Grund kooperiert der Maschinenbauer nun verstärkt mit Igus. Auf der Fakuma zeigt Boy gleich zwei Exponate mit Low-Cost-Automation des Kölner Kunststoffspezialisten. Dazu gehört der Spritzgießautomat XS E mit einem nachgeschalteten Angussseparierer und ein 35 E, auf dem ein Raumportal, bestehend aus Low-Cost-Automatisierungskomponenten von Igus, gezeigt wird.

„Das Besondere bei diesem Exponat ist, dass wir die Igus-Automationskomponenten bei dieser Produktionszelle komplett mit unser eigenen Picker-Steuerung ansteuern können. Man braucht also keine Handling-Kenntnisse“, erklärt Dr. Patrick Messer, Leiter Anwendungstechnik bei Boy. „Für alles, was ich automatisieren kann, benötige ich weniger Personal“, ergänzt Schiffer.

Förderprogramme für energieeffiziente Maschinen gefordert

Ad

Neben der Personalknappheit sieht Schiffer vor allem die hohen Energiepreise als Riesenherausforderung für die Kunststoffverarbeiter in Deutschland. „Die Politik sollte Instrumente schaffen, um den Kauf energieeffizienter Maschinen zu fördern – sei es in Form von unbürokratischen Fördertöpfen oder in Form von steuerlichen Entlastungen“, so sein Appell an die Adresse der Bundesregierung. „In Deutschland sind unvorstellbar viele alte Kunststoffverarbeitungsmaschinen mit schlechtem Wirkungsgrad im Einsatz. Wenn man diese austauschen würde, hätten wir etwas für die CO2-Emissionen getan – und für die Bilanz der Verarbeiter, denn die neuen Maschinen sind gleichzeitig auch deutlich effizienter. Das heißt, es kann bei deutlich geringerem Energieverbrauch mehr produziert werden.“

Passend zu diesem Artikel