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News 24. Oktober 2018

Borealis will Abwärme besser nutzen

Borealis errichtet am Standort Antwerpen, Belgien, eine neue Wärmerückgewinnungsanlage für seine LDPE-Produktion.
Borealis errichtet am Standort Antwerpen, Belgien, eine neue Wärmerückgewinnungsanlage für seine LDPE-Produktion.
Borealis errichtet am Standort Antwerpen, Belgien, eine neue Wärmerückgewinnungsanlage für seine LDPE-Produktion.

Borealis errichtet am Standort Antwerpen, Belgien, eine neue Wärmerückgewinnungsanlage für seine LDPE-Produktion.

Dabei arbeitet Borealis mit dem Startup Qpinch zusammen. Qpinch hat  eine neue Technologie zur Wärmerückgewinnung aus industrieller Abwärme entwickelt. Das Startup sorgte bereits mit dem Gewinn des „Emerging Technology Award 2015“ in der Branche für Aufsehen. Borealis und Qpinch haben nun beschlossen, die Technologie, die in Kooperation mit der Universität Gent (Prof. Christian Stevens), Belgien, patentiert wurde, auf einen kommerziell nutzbaren Maßstab auszubauen.

Nutzbare Energie aus Abwärme steigern

Die Qpinch-Technik imitiert natürliche Prozesse, die Energie in lebenden Zellen speichern und freisetzen – ein Kreislauf, der als ATP/ADP bekannt ist (ATP: Adenosintriphosphat, ADP: Adenosindiphosphat). Die Technik erhöht die nutzbare Energie aus industrieller Abwärme. Im Gegensatz zu herkömmlichen Wärmepumpen minimiert dieser geschlossene Kreislaufprozess sowohl die Betriebskosten als auch den Stromverbrauch. Der Prozess ist von 1 bis 50 Megawatt skalierbar und kann dadurch enorme Mengen industrieller Abwärme verarbeiten.

Borealis wird hierzu eine Anlage im kommerziellen Maßstab aufbauen, welche Energieeffizienz steigern und die CO2-Emissionen um rund 2.200 Tonnen pro Jahr senken wird. Die Wärmerückgewinnungsanlage soll am bestehenden Standort der Borealis LDPE-Anlage (LDPE = Polyethylen mit niedriger Dichte) in Zwijndrecht/Antwerpen, Europas größtem Petrochemie-Cluster, errichtet werden. Der Betriebsstart ist für das erste Halbjahr 2019 geplant. Die Anlage wird die neue Technologie damit als erste im kommerziellen Maßstab in einer Polyolefin-Anlage nutzen. Die flämische Regierung unterstützte die Umsetzung des Projekts finanziell über ihr Umweltförderprogramm.

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Erster Polyolefin-Produzent mit der neuen Technik

„Wir sind stolz darauf, diese neue Technik als erster Polyolefin-Produzent auf einen kommerziellen Maßstab auszubauen. Dies wird Borealis dabei unterstützen, seine Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, insbesondere mit Fokus auf Energie und Klima“, erklärt Maurits Van Tol, Borealis Senior Vice President Innovation & Technology. „Wir sind der Ansicht, dass letztendlich vor allem unsere Kunden davon profitieren werden, da wir ihnen die gleichen Produkte mit einem erheblich geringeren CO2-Fußabdruck liefern können.“

Leuchtturmprojekt für die petrochemische Industrie

„Wir betrachten diese erste Anlage im kommerziellen Maßstab als Leuchtturmprojekt für die gesamte petrochemische Industrie“, erklärt Wouter Ducheyne, Mitgründer und CTO von Qpinch. „Unsere Technik könnte die gesamte Branche transformieren, da sie CO2-Emissionen in einem noch nie dagewesenen Ausmaß senkt.“

mg

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