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Werkstoffe 21. November 2022

Bio-abbaubare Polyester leichter verarbeiten

Wacker bringt neue Verarbeitungshilfsmittel als granulierte Masterbatches für biologisch abbaubare Polyester auf den Markt.

Granuliertes Additiv-Masterbatch zur besseren Verarbeitung von bio-abbaubaren Polyestern.
Granuliertes Additiv-Masterbatch zur besseren Verarbeitung von bio-abbaubaren Polyestern.

Drei neue Additiv-Masterbatches als Verarbeitungshilfsmittel für biologisch abbaubare Polyestern stellte der Chemiekonzern Wacker kürzlich vor. Es handelt sich dabei um granulierte Polymermischungen, die aus vinylacetatbasierten Polymerharzen und Polymilchsäure zusammengesetzt sind.

Die unter der Bezeichnung Vinnex LA 2540, LA 2640 und LA 8040 erhältlichen Blends wirken wie reine vinylacetatbasierte Harze, sind jedoch besser zu handhaben und dadurch besonders einfach zu verarbeiten. Die neuen Produkte ergänzen das Vinnex-Additivsystem von Wacker um vorgemischte Produkte, die für eine Weiterverarbeitung in Form von Dry Blends, also rieselfähigen Trockenmischungen optimiert wurden. Die Additive lassen sich in Feststoffmischern direkt in das zu modifizierende Rohpolymer einrühren. Auf diese Weise können Kunststoffverarbeiter auf den Prozessschritt der Compoundierung verzichten.

Verarbeitungsfertige Additiv-Masterbatches

Trägermaterial des Systems ist eine marktgängige, aus nachwachsenden Rohstoffen erzeugte Polymilchsäure (PLA). Die eigentliche Wirkkomponente sind Polymerharze auf Vinylacetatbasis. Wacker bietet drei Produktvarianten an: Vinnex LA 2540, Vinnex LA 2640 und Vinnex LA 8040. Die verarbeitungsfertigen Additiv-Masterbatches haben einen Wirkstoffgehalt von 40 %, der Polymilchsäureanteil beträgt 60 %. Die Korngröße liegt bei rund 3 mm. Damit lassen sich die Dry Blends problemlos dosieren.

Anders als rein vinylacetatbasierte Polymerharze können sie in der Regel ohne Kühlung transportiert und gelagert werden. Bei Temperaturen bis zu 30 °C kommt es zu keiner Verklumpung.

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Kompatibel mit allen bio-abbaubaren Polyestern

Die neuen Additiv-Masterbatches sind mit allen biologisch abbaubaren Polyestern kompatibel. Die drei Produkttypen unterscheiden sich hinsichtlich der eingesetzten Polymerharze und erzielen daher unterschiedliche Wirkungen.

Die Herstellung von Blasfolien aus Biopolymeren ist herausfordernd. Neue Additiv-Masterbatches stabilisieren die extrudierte Polymerblase und ermöglichen hohe Prozessgeschwindigkeiten.
Die Herstellung von Blasfolien aus Biopolymeren ist herausfordernd. Neue Additiv-Masterbatches stabilisieren die extrudierte Polymerblase und ermöglichen hohe Prozessgeschwindigkeiten.

Vinnex LA 2540 und LA 2640 sind für die Produktion hochtransparenter, biologisch abbaubarer Folien prädestiniert. Beide Typen vergrößern die Schmelzefestigkeit, wodurch sich Extrusionsverfahren optimieren lassen. Mit einer höheren Schmelzefestigkeit verringern diese beiden Typen das bei etlichen bio-abbaubaren Polyestern beobachtete Necking, also das Einschnüren des Extrudats. Bei der Blasfolienextrusion stabilisieren sie die extrudierte Polymerblase und ermöglichen daher hohe Prozessgeschwindigkeiten.

Polymerschmelze fließfähiger machen

Vinnex LA 8040 verringert die Viskosität der Schmelze, und das sowohl bei niedriger als auch bei hoher Scherrate. Diese Type ist daher das Additiv-Masterbatch der Wahl, wenn die Polymerschmelze besonders fließfähig sein muss, wie es etwa bei der Fertigung von komplexen, feinstrukturierten Kunststoffartikeln im Spritzguss oder 3D-Druck der Fall ist.

Das Additivsystem Vinnex umfasst Homo-, Co- und Terpolymere auf der Basis von Polyvinylacetat. Wacker hat das Produktsortiment speziell für den Einsatz in bio-abbaubaren Polyestern entwickelt. Solche Biopolyester erreichen oftmals nicht das Eigenschaftsprofil, das Kunststoffverarbeiter und Endverbraucher von herkömmlichen Thermoplasten gewohnt sind

Die Additive der Marke Vinnex sorgen für eine bessere Verteilung von Füllstoffen, verbessern die physikalischen und technischen Eigenschaften der Kunststoffe und machen darüber hinaus Biopolyester untereinander kompatibel. Auf diese Weise ermöglichen sie die Formulierung einer neuen Generation von Biokunststoffen. mg

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