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News 14. November 2019

Wo machen bioabbaubare Kunststoffe Sinn?

In welchen Anwendungen ist der biologische Abbau von Kunststoffen als End-of-Life wirklich sinnvoll? Ein Experten-Beirat sucht noch Mitglieder für die Antwort.
Mulchfolien zur Unkrautregulierung gehören zu den relevanten Anwendungen von bioabbaubaren Polymeren.
Mulchfolien zur Unkrautregulierung gehören zu den relevanten Anwendungen von bioabbaubaren Polymeren.

In welchen Anwendungen ist der biologische Abbau von Kunststoffen als End-of-Life wirklich sinnvoll? Ein Experten-Beirat sucht noch Mitglieder für die Antwort.

Wann ergibt biologischer Abbau von Kunststoffen ökologisch Sinn? Gibt es bereits die geeigneten Materialien? Wie sind die marktwirtschaftlichen Rahmenbedingungen? Diese und weitere Fragen wird das neu gestartete Projekt „Steckbriefe sinnvoller biologisch abbaubarer Produkte“ – kurz „BioSinn“ – beantworten.

Biologischer Abbau als sinnvolle End-of-Life-Option

Gemeinsam mit dem Institut für Kunststofftechnik der Universität Stuttgart untersucht das Nova-Institut, welche Kunststoffprodukte selbst bei korrekter Anwendung häufig in der Umwelt verbleiben und somit nicht für Recycling oder thermische Verwertung eingesammelt werden können. Für solche Anwendungen kann der biologische Abbau eine sinnvolle End-of-Life-Option darstellen. Beispiele für solche in der Umwelt verbleibenden Produkte sind Materialien, die in Land- und Forstwirtschaft genutzt werden, oder Verbrauchsprodukte wie Rasentrimmerschnüre und Feuerwerkskörper.

25 Produktsteckbriefe für bioabbaubare Kunststoffe

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Das Ergebnis des Projekts wird eine Handreichung für Entscheidungsträger aus Industrie und Politik mit 25 Produktsteckbriefen der relevantesten Anwendungen sein. Für jedes Produkt wird erklärt, inwiefern der  biologische Abbau eine sinnvolle und machbare Option ist und welche Substitutionsoptionen es für einen nachhaltigeren Kunststoffeinsatz gibt.

Das BioSinn-Projekt will damit auch Potenziale für biologisch abbaubare Kunststoffe aufzeigen, die bisher oft übersehen werden, da sich die öffentliche Debatte zu großen Teilen um Verpackungen dreht. Diese können in aller Regel eingesammelt und recycelt werden. BioSinn konzentriert sich daher gerade auf solche Anwendungen, in denen die Sammlung in der Praxis nicht oder kaum möglich ist.

Das Projekt soll durch einen Experten-Beirat begleitet werden, der dabei unterstützt, geeignete Anwendungen zu identifizieren und die Substitution durch biologisch abbaubare Kunststoffe zu diskutieren. Die Projektlaufzeit beträgt ein Jahr (November 2019 – Oktober 2020), der Beirat wird über Telefonate sowie über zwei Workshops mit einbezogen.

Interessierte Experten aus Industrie, Umweltorganisationen, Verbänden und Wissenschaft sind eingeladen, sich zum Beirat anzumelden.

BioSinn wird gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.

mg

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