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News 28. Juli 2023

Bayerisch-österreichisches Kompetenzzentrum für 3D-Druck

In einem grenzüberschreitenden 3D-Druck-Kompetenzzentrum sollen bayerische und österreichische Kompetenzen in der Additiven Fertigung gebündelt werden.

Beim Projekttreffen an der Hochschule Landshut trafen sich Partner aus Forschung und Industrie. Die Gastgeber (v.r.): Marc Bicker vom ITZ  sowie Prof. Dr. Norbert Babel und Prof. Dr. Otto Huber vom Kompetenzzentrum Leichtbau der Hochschule Landshut.
Beim Projekttreffen an der Hochschule Landshut trafen sich Partner aus Forschung und Industrie. Die Gastgeber (v.r.): Marc Bicker vom ITZ  sowie Prof. Dr. Norbert Babel und Prof. Dr. Otto Huber vom Kompetenzzentrum Leichtbau der Hochschule Landshut.

Die Potenziale der Additiven Fertigung, umgangssprachlich 3D-Druck genannt, stärker ausschöpfen zu können, hat sich ein Forschungsprojekt in Kooperation von sechs bayerischen und österreichischen Hochschulen und Universitäten sowie assoziierten Unternehmenspartnern mit der Schaffung eines grenzüberüberschreitenden Kompetenzzentrums für die Additive Fertigung zum Ziel gesetzt.

„Ressourceneffiziente Bauteilinnovationen durch additive Fertigungsverfahren im bayerischen und österreichischen Grenzraum ReBi“ lautet der Titel des mit insgesamt rund 2,55 Mio. EUR von der EU geförderten Projektes mit einer Laufzeit von drei Jahren. Bei einem Projekttreffen am 11.07.2023 an der Hochschule Landshut trafen sich Vertreter der beteiligten Hochschulen und der bayerischen Industrie, um gemeinsame Ideen für zukünftige Produkt- und Prozessinnovationen zu entwickeln.

Ressourceneffiziente Bauteilinnovationen sind eine wesentliche Voraussetzung für die nachhaltige Ressourcennutzung in vielen Bereichen, wie zum Beispiel im Mobilitätssektor, im Maschinen- und Anlagenbau sowie in der Energietechnik. Eine attraktive Möglichkeit zur Gestaltung von hochkomplexen und effizienten Leichtbaustrukturen bieten additive Fertigungsverfahren. Basierend auf einem digitalen Modell benötigen sie nur wenige Herstellungsschritte, um Bauteile mit bisher unerreichter geometrischer Komplexität zu fertigen. Zudem sind additive Fertigungsverfahren werkzeuglos, wodurch insbesondere Produkte mit geringer Stückzahl wirtschaftlich hergestellt werden können.

Komplexe Herausforderungen gemeinsam angehen

Die Anwendung der Additiven Fertigung im industriellen Umfeld gestaltet sich allerdings komplex: Der Fokus liegt nicht nur auf dem schichtweisen Aufbau von Bauteilen, sondern auf der gesamten Prozesskette, von der Konstruktion über das Material und den Druck bis hin zur Nachbearbeitung. Um das Potenzial der Additiven Fertigung besser nutzen zu können, fehlen vor allem bei kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) oft die monetären, fachlichen oder kapazitiven Ressourcen. Deshalb lautet ein wesentliches Ziel des Projekts, insbesondere diese Unternehmen bei der Einführung oder Weiterentwicklung schon bestehender additiver Fertigungsvorhaben (Prozess- und Produktinnovationen) zu unterstützen.

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Diese dünnwandige, sehr leichte und stabile Lattice-Plattenstruktur wurde mittels Laser Powder Bed Fusion hergestellt.
Diese dünnwandige, sehr leichte und stabile Lattice-Plattenstruktur wurde mittels Laser Powder Bed Fusion hergestellt.

Das Forschungsprojekt wird durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung EFRE (Interreg VI-A Bayern/Deutschland Österreich) gefördert, von bayerischer Seite sind die TH Rosenheim (Lead-Partner), das Kompetenzzentrum Leichtbau (LLK) und das Institut für Transfer und Zusammenarbeit (ITZ) der Hochschule Landshut sowie die Universität Passau vertreten. Die österreichischen Partner sind: Universität Innsbruck, Fachhochschule Oberösterreich und Paris Lodron Universität Salzburg (PLUS).

Kompetenzzentrum für Bauteilinnovationen

„Durch den Aufbau eines gemeinsamen Kompetenzzentrums für Bauteilinnovationen in der Grenzregion von Bayern und Österreich und durch Bündelung der spezifischen Kompetenzen der Forschungspartner sowie die Bearbeitung aktueller Forschungsaufgaben sollen die Unternehmen von den technisch-wissenschaftlichen Synergieeffekten profitieren“, erläutert Prof. Dr. Otto Huber, Hochschule Landshut, das Ziel des Vorhabens.

Neue Gestaltungsmethoden und optimierte Additive Fertigungsverfahren für ressourceneffiziente Produkte sollen so ermöglicht werden. Es werden fertigungs- und leichtbaugerechte Strukturen mit robusten, reproduzierbaren und qualitätsgesicherten Fertigungsprozessen entwickelt. Diese sollen dann gemeinsam mit den assoziierten Unternehmen in Produkt- und Prozessinnovationen überführt werden, um so einen Beitrag zu leisten, die technisch-wirtschaftliche Entwicklung der KMUs in der Förderregion zu stärken und zu sichern. gk

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