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Compounds 14. September 2017

Albis präsentiert sich "Nah am Kunden"

Interview mit Philip O. Krahn, CEO bei Albis Plastic, über den Auftritt von Albis auf der Fakuma und die künftigen Herausforderungen an Compoundeure und Distributeure im Zeichen der digitalen Transformation.
Philip O. Krahn ist CEO beim Hamburger Distributeur und Compoundeur Albis Plastic.
Philip O. Krahn ist CEO beim Hamburger Distributeur und Compoundeur Albis Plastic.

Interview mit Philip O. Krahn, CEO bei Albis Plastic, über den Auftritt von Albis auf der Fakuma und die künftigen Herausforderungen an Compoundeure und Distributeure im Zeichen der digitalen Transformation.

"Nah am Kunden" – so lautet die Devise bei Albis Plastic, einem weltweit agierenden Spezialisten für die Distribution und Compoundierung technischer Thermoplaste mit Sitz in Hamburg. Diese Nähe zum Kunden steht für Albis auf der Fakuma besonders im Vordergrund. Was dies konkret bedeutet, verrät Philip O. Krahn, CEO bei Albis Plastic.

Herr Krahn, was erwartet Kunden, Partner und Messebesucher auf dem diesjährigen Fakuma-Stand von Albis Plastic?

Philip O. Krahn:

Zum einen präsentieren wir unseren Besuchern die neuesten Produkte sowie branchenspezifische Anwendungsbeispiele, zum anderen beraten wir Kunden bei aktuellen Projekten und nutzen die Gelegenheit, neue Projekte anzustoßen. Der intensive Austausch mit Kunden und Geschäftspartnern hilft dabei, Innovationen zu fördern.

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Was bedeutet das für Albis als Compoundeur?

Krahn:

Als technischer Dienstleister reagieren wir schnellstmöglich auf Kundenwünsche und Marktanforderungen. Das erfordert natürlich ein hohes Maß an Flexibilität. Unsere Entwicklung und Produktion sind genau darauf ausgerichtet. Wir bieten Kunden möglichst individuelle und speziell zugeschnittene Materiallösungen.

Albis versteht sich somit nicht einfach als Compoundeur, sondern vor allem als ‚technischer Dienstleister‘. Und welchen Mehrwert bieten Sie Ihren Kunden als Distributeur?

Krahn:

Wir arbeiten eng mit führenden Kunststoffproduzenten zusammen, bieten ein breites Portfolio an namhaften Marken, die eine sehr hohe Akzeptanz im Markt genießen, und setzen auf eine langfristige Kooperation – mit BASF und Lyondell Basell beispielsweise feiern wir in diesem Jahr 50 Jahre Partnerschaft. Albis hat nicht zuletzt deshalb einen sehr guten Zugang zu Rohstoffen und wir wissen, dass unsere Kunden, auch bei marktweiten Lieferengpässen wie derzeit in Europa, die Zusammenarbeit mit Albis sehr schätzen.

Darüber hinaus erweitern wir stetig unser Produktportfolio sowie unseren Aktionsradius. So erhielten wir zuletzt von Ineos Styrolution die europäischen Distributionsrechte für K-Resin. Und wir sind derzeit dabei, unsere Präsenz in der Balkan-Region auszubauen. Neben Geschäften in Slowenien haben wir insbesondere in Kroatien und Serbien – beide stark wachsende Märkte – hohen Bedarf identifiziert. Dort werden wir unsere Vertriebspräsenz ausbauen und unser Lager- und Logistik-Netzwerk ausweiten.

Zuletzt konnte man vernehmen, dass Albis in Italien seine Aktivitäten ausbauen möchte und in den USA sogar den Bau eines weiteren Produktionswerkes plant – wie steht es um diese Projekte?

Krahn:

In Italien wurde eine Auslandsgesellschaft gegründet und die Geschäftslage ist äußerst positiv, so dass wir unser Team vor Ort erweitern. In Amerika wurde kürzlich unser neues Produktionswerk in Duncan eröffnet. Das ist eine sehr gute Nachricht für unsere global agierenden Kunden, die wir bereits in Europa betreuen. Von nun an können wir diese Kunden in Amerika direkt vor Ort aus lokaler Produktion bedienen. Albis verfügt an allen Produktionsstandorten über eine Zertifizierung des Qualitätsmanagementsystems nach IATF 16949 – in Duncan ist diese für 2018 geplant.

Welche Rolle spielt ein modernes Supply Chain Management in der Albis Strategie?

Krahn:

Eine ganz entscheidende. Albis verfügt über ein ebenso breites wie effizientes Netz an Lagerstandorten und beliefert Kunden in Europa in der Regel innerhalb von 24 Stunden. In diesem Zusammenhang möchte ich darauf hinweisen, dass unsere ‚On time delivery‘-Rate bei Standards über 98 Prozent liegt. Bestehende EDI-Anbindungen mit Produzenten, Lieferanten, Dienstleistern und nicht zuletzt auch Kunden vereinfachen zudem das Order-Management. Das Ganze wird zusätzlich gestärkt durch unsere automatisierte Verfügbarkeitsprüfung für sämtliche Materialien entlang der gesamten Lieferkette. Wir erhöhen damit die Planungssicherheit für unsere Kunden wesentlich.

Darüber hinaus halten wir für Kunden gewisse Spezialleistungen bereit. So bieten wir Sonder- und Zusatzverpackungen nach Kundenwunsch an. Zudem arbeiten wir mit einer breiten Klaviatur verschiedener Auftragstypen, die unseren Kunden die Bevorratung garantiert, etwa ein Konsignationslager bis hin zum Vendor-managed Inventory, bei dem Albis die Verantwortung für die Bestände seiner Produkte beim Kunden übernimmt.

Herr Krahn, verraten Sie uns doch abschließend noch, welchen neuen Herausforderungen sich Albis in der Zukunft stellen muss?

Krahn:

Wir haben den Weg zur digitalen Transformation eingeschlagen und messen diesem Thema eine hohe Priorität bei – z.B. im Bereich Industrie 4.0. Dies bedeutet vor allem eine stärkere Vernetzung unserer Produktionsmittel, eine intelligente Steuerung der Arbeitsabläufe und die Möglichkeit, auch größere Mengen an Prozessdaten zeitnah zu verarbeiten. Auch Ansätze für Predictive Maintenance und Predictive Quality gehören dazu.

Wir erwarten außerdem tiefgreifende Veränderungen in der Zusammenarbeit mit unseren Geschäftspartnern, Kunden und Lieferanten. Hierbei geht es unter anderem um eine Integration der Geschäftsprozesse zum Beispiel per EDI oder durch die Bereitstellung von prozessbezogenen Daten über ein Internetportal. Dabei kommen auch Cloud-Technologien zum Einsatz.

mg

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