Direkt zum Inhalt
News 28. Juni 2017

21. EKTT im Zeichen von Kunststoffindustrie 4.0

Auf den 21. Engelskirchener Kunststoff-Technologie-Tagen (EKTT) drehte sich alles um die Digitalisierung. Über 350 Teilnehmer folgten am 22. und 23. Juni der Einladung der Barlog-Gruppe zum diesjährigen Kommunikations- und Informationsforum.
Veranstaltungssaal und Ausstellerhalle bei den EKTT
Veranstaltungssaal und Ausstellerhalle bei den EKTT

Auf den 21. Engelskirchener Kunststoff-Technologie-Tagen (EKTT) drehte sich alles um die Digitalisierung. Über 350 Teilnehmer folgten am 22. und 23. Juni der Einladung der Barlog-Gruppe zum diesjährigen Kommunikations- und Informationsforum.

Mit der Vernetzung steigt auch der Anspruch der Menschen m menschlichen Alltag: Produkte und Services sollen individuell, qualitativ hochwertig – jedoch günstig – sowie schnell und überall verfügbar sein.

Unter dem Leitthema "Industrie 4.0" wurde über die Chancen und Risiken der Digitalisierung für die Kunststoffindustrie informiert und diskutiert. Experten entlang der Wertschöpfungskette Kunststoff stellten die neuesten Trends und Technologien vor.

"Dieser Anspruch macht auch vor der Kunststoffindustrie nicht halt", erklärt Peter Barlog, Geschäftsführer der Barlog-Gruppe, in seinem Vortrag über Chancen und Risiken der Digitalisierung in der kunststoffverarbeitenden Industrie. "Obwohl die Digitalisierung im Vergleich zu anderen mittelständischen Unternehmen in der Kunststoffbranche schon weiter ist, besteht bei vielen Unternehmen noch eine abwartende Haltung gegenüber dem Einsatz moderner Informations- und Kommunikationstechnologien."

Peter Barlog, Geschäftsführer der Barlog-Gruppe, während seines Vortrages über Chancen und Risiken der Digitalisierung in der kunststoffverarbeitenden Industrie
Peter Barlog, Geschäftsführer der Barlog-Gruppe, während seines Vortrages über Chancen und Risiken der Digitalisierung in der kunststoffverarbeitenden Industrie
Ad

Den Schlüssel sieht der Kunststoffexperte darin, die Kundenbedürfnisse und den Service in den Fokus zu stellen und dabei ständig agil zu bleiben. "Kleine Unternehmen haben im Wettbewerb zu großen Konzernen kurze Entscheidungswege und die Möglichkeit, schnell und individuell zu agieren."

In den Vorträgen rund um die Auswirkungen des digitalen Zeitalters auf die kunststoffverarbeitende Industrie konnten sich die Teilnehmer informieren, wie sie die neuen Technologien für sich nutzen können. "Der Trend geht immer mehr in Richtung selbstorganisierte Produktion. Das birgt natürlich – wie jede technische Neuerung – Chancen und Risiken."

Die Chancen sieht Barlog eindeutig in der Optimierung der gesamten Wertschöpfungskette – von der Idee bis zum fertigen Produkt. Diese gelingt mit einer durchgängigen digitalen Prozesskette. "Risiken, die es hierbei zu minimieren gilt, sehe ich bei unbedachten Investitionen", fährt Barlog fort. "Es ist enorm wichtig, dass die produzierenden Betriebe die Sinnhaftigkeit jeder Technologie-Komponente für den individuellen Betrieb prüfen und gut beraten werden. Schließlich sollen die neuen Vernetzungsmöglichkeiten die Effizienz steigern und nicht die Kosten."

Markus Gehlen vom Kunststoff-Institut für die mittelständische Wirtschaft NRW GmbH sieht den Handlungsbedarf insbesondere in der Schulung von Mitarbeitern und der richtigen Aufbereitung von Daten. "Bevor sich Unternehmen Gedanken zu konkreten Maßnahmen der Digitalisierung machen, sollten Sie zunächst in die Ausbildung und das Wissen der eigenen Mitarbeiter investieren und alle Beteiligten mitnehmen. Letztendlich bestimmt das schwächste Glied den Erfolg von Industrie 4.0."

Ein besonderes Highlight war der Vortrag von Karl-Heinz Land, Gründer der Strategie- und Transformationsberatung Neuland, der sich selber als "digitalen Darwinisten" bezeichnet.

In seinem Vortrag zeigte er sehr anschaulich auf, welchen gewaltigen Herausforderungen unsere Gesellschaft mit zunehmender Digitalisierung, steigendem mobilen Zugriff auf Internet und soziale Netzwerke sowie leistungsstarken Cloud-Technologien ausgesetzt ist. Die zunehmende Dematerialisierung kann dabei eine enorme Chance, aber auch ein großes Risiko für ein Unternehmen darstellen, Geschäftsmodelle können ausgehebelt werden oder zu globalem Erfolg führen.

25 Redner – sowohl der Barlog-Gruppe als auch externer Unternehmen und Forschungseinrichtungen – widmeten sich bei den 21. EKTT den Einsatzmöglichkeiten sowie den Auswirkungen der Digitalisierung auf Prozesse, Produkte und Geschäftsmodelle. Das Credo der allerersten Veranstaltung vor 21 Jahren ist heute noch so aktuell wie damals: Rechtzeitig dabei zu sein, wenn neue Trends gesetzt werden, sichert Wertschöpfungsmöglichkeiten, Wettbewerbsfähigkeit und Vorsprung.

jl

Passend zu diesem Artikel