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Fördern 7. November 2017

Welche Randbedingungen spielen bei Fördergeräten eine Rolle?

Folge 29 - Mo erklärt Details der Ausstattung von Fördergeräten.
Von links: Fördergerät mit seitlichem Vakuumventil und schrägem Materialeinlass, Fördergerät mit Membran-Vakuumventil für den Reinraumbetrieb, Entstaubungsmodul, Materialeinlassklappe mit verstärktem Prallteller.
Von links: Fördergerät mit seitlichem Vakuumventil und schrägem Materialeinlass, Fördergerät mit Membran-Vakuumventil für den Reinraumbetrieb, Entstaubungsmodul, Materialeinlassklappe mit verstärktem Prallteller.

Folge 29

- Mo erklärt Details der Ausstattung von Fördergeräten.

Bei der Konzeption einer Materialversorgung spielen neben dem Durchsatz und den örtlichen Gegebenheiten zahlreiche weitere Kriterien eine Rolle, die sich unter anderem auch auf die Ausstattung der Materialfördergeräte auswirken. Das betrifft in besonderem Maße die Lieferform und die Beschaffenheit des Förderguts. Zu berücksichtigen ist beispielsweise, ob Granulate und Pellets, Mahlgut, Flakes oder Pulver zu fördern sind. Entscheidend ist weiter, ob das Material sehr staubig ist, ob es zu Engelshaarbildung neigt oder sich wegen seiner Füll- und Verstärkungsstoffe stark abrasiv verhält.

Für besondere Anforderungen gibt es spezielle Fördergeräte, etwa für Mahlgut mit einem besonderen Reinigungsfilter, Flake-Fördergeräte mit sehr großen Materialauslaufklappen oder verschleißgeschützte Fördergeräte mit verstärkten, oberflächengehärteten Ablenkflächen.

Im Idealfall ist eine Fördergerätebaureihe modular aufgebaut, um sie geänderten Produktionsbedingungen anpassen zu können. Das betrifft beispielsweise das Materialeinlassrohr sowie die Materialeinlassklappe. Der Materialeinlass kann am Behälter radial gerade oder schräg angebracht sein kann. Eine Sonderform ist ein tangentialer Materialeinlass in Kombination mit einem Luftaustritt mit Zykloneffekt. Dieser wird bei feinem, staubigem Material mit Neigung zur Engelshaarbildung eingesetzt.

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Zwei wichtige Funktionen hat die Materialeinlassklappe: sie minimiert einerseits den Verschleiß, weil sie am Materialeingang als Ablenkplatte wirkt und so das Filtersieb und das Gehäuse des Fördergeräts vor Verschleiß schützt. Für extrem abrasive Materialien ist ein schräger Materialeinlass oder eine mit Glas überzogene Prallplatte sinnvoll. Zudem stellt die Einlassklappe sicher, dass mehrere Fördergeräte in einem System zusammenarbeiten können. Sobald ein Fördergerät des Systems arbeitet, schließen sich die Klappen der anderen Fördergeräte durch den Unterdruck im System.

Für hochwertige Anwendungen, bei denen Feinstaub unbedingt vermieden werden soll, empfiehlt sich der Einsatz einer Entstaubungseinheit, die direkt am Fördergerät montiert ist. Das so entstaubte Material lässt sich ohne Verzögerung verarbeiten, denn der Staub wird umgehend mit dem Luftstrom an den Zentralfilter geschickt.

Hochwertige Fördergeräte haben am Materialauslass oftmals einen Federdämpfer, der verhindert, dass die Klappe vollständig geschlossen wird, wenn sie nicht unter Vakuum steht. Falls sich während des Förderns Granulatkörner auf der Auslaufklappe befinden, werden diese zuerst weggesaugt. Mit steigendem Vakuum wird die Klappe dann gegen die Feder gedrückt und schließlich vollständig geschlossen. So lässt sich verhindern, dass eingeklemmtes Material zu Vakuumverlusten führt.

Vakuumventile können seitlich oder auf dem Deckel montiert sein. Die seitliche Anbringung hat den Vorteil, dass sich der Deckel zur Reinigung oder Wartung leichter öffnen lässt.

Für Reinraumanwendungen besonders geeignet ist ein Membran-Vakuumventil, das ohne Druckluft arbeitet. Die nötige Energie kommt vom Vakuum der Förderanlage, über das das Ventil geöffnet und geschlossen wird. Dieses Ventil ist daher optimal für den Einsatz bei Reinraumanwendungen geeignet.

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