Tiefer Einblick in den Spritzgießprozess
Auf der Fakuma feiert die M-Powered Suite von Milacron für vernetzte Services ihre europäische Premiere. Teil ist die adaptive Prozesssteuerung von Imflux.
Bei M-Powered handelt es sich um ein Portfolio von komfortablen Beobachtungs-, Analyse- und Support-Diensten, die Spritzgießbetrieben durch entsprechende Einblicke einen umfassenden Wettbewerbsvorteil verschaffen. Die Software stellt Informationen zu den aktuellen Betriebsabläufen und künftigen Bedürfnissen eines Spritzgießers bereit, verbessert die Qualität und Produktivität der Fertigung und optimiert die Maschinenverfügbarkeit.
Giovanni Spitale, Chief Marketing Officer bei Milacro: '"Kunststoffteile besser, schneller und günstiger herstellen – diese einfache Aussage beschreibt den Kern aller Aktivitäten von Milacron. Doch wo genau kommt hier unser IoT- und Konnektivitätsangebot ins Spiel? Das Internet der Dinge (IoT) optimiert die Verfügbarkeit unseres Service, indem es eine technische Verbindung zwischen unseren Kunden und den Technikexperten von Milacron herstellt. Wir nutzen Technologie, um schneller, effizienter und für unsere Kunden immer verfügbar zu sein. Das bezeichnen wir als M-Powered."
M-Powered-fähige Maschinen verfügen derzeit über Fernwartungsoptionen mit Gesamtanlageneffektivitäts- und Downtime-Analysen sowie Datenerfassung mit Wartungs- und Ersatzteilempfehlungen. Dies beinhaltet auch eine umfassende API-Integration als Standard-Setup zusätzlich zur verwendeten Hardware wie beispielsweise unsere Red/Green Boxes und dedizierte Netzwerksicherheit. M-Powered basiert auf Big Data, qualitativ hochwertigen Daten und quantitativer Wissenschaft. Es zielt auf eine kontinuierliche Verbesserung von Anlagennutzung und Produktionseffizienz ab. Milacron willl Erweiterungen wie zum Beispiel M-Powered Fingerprint noch in diesem Jahr vorstellen.
Anpassungen in Echtzeit
Teil der neuen M-Powered-Produktsuite ist die adaptive Prozesssteuerungssoftware des US-Anbieters Imflux. Im Rahmen der Fakuma 2018 wird die Imflux-Technologie auf einer vollektrischen Elektron EVO 155 Spritzgießmaschine von Milacron ihr Debüt geben. Die Die Imflux-Spritzgießtechnologie bietet die Möglichkeit, aufgrund von Form- und Materialänderungen erforderliche Anpassungen in Echtzeit vorzunehmen. Entwickelt wurde die Software 2013 von Procter amp; Gamble. Heute operiert Imflux als hundertprozentige P amp;G-Tochtergesellschaft.
Die Technologie ermöglicht das Füllen einer Form bei einem niedrigeren, definierten Massedruckprofil. So lässt sich eine variable Füllrate realisieren, die sich automatisch an die Teilegeometrie anpasst. Mithilfe von Imflux können Spritzgießer ihre Produktivität um bis zu 50 % gegenüber herkömmlichen Spritzgießmaschinen steigern. Der Prozess ist für die meisten Spritzgießanwendungen sehr gut geeignet, insbesondere aber für Materialien mit breitem Spezifikationsumfang und Recyclingmaterialien. Er kann dazu beitragen, dass ein Biomaterial bei vielen zusätzlichen Anwendungen eingesetzt werden kann. Dies ist ein zunehmender Fokus für Spritzgießer und Markeninhaber in puncto Nachhaltigkeit.
Auf der Fakuma ist die vollelektrische Elektron EVO 155 mit einer 2+2-Imflux-Form ausgerüstet und produziert ein technisches Teil mit einer Zykluszeit von etwa 15 s. Die Fertigungszelle ist mit einem Master-Series-Heißkanalsystem von Mold-Masters und einem Tempmaster SeVG+-Regler mit integrierten Temperaturreglern ausgestattet.
Arbeitspferd mit bis zu 6.500 kN
Erstmals zu sehen in Europa ist zudem die neue Quantum Toggle 180 Kniehebel-Spritzgießmaschine, die Milacron als Arbeitspferd bezeichnet. Sie bietet eine höhere Produktivität, geringere Betriebskosten, verbesserte Leistung und modernste technische Spezifikationen. Die Maschine ist mit der Endura Touch Steuerung von Milacron versehen und mit Schließkräften von 300 bis 6.500 kN erhältlich. Sie verfügt über die Kniehebel-Technologie der jüngsten Generation von Milacron und bietet damit als zusätzliche Vorteile einen gesenkten Energieverbrauch und kürzere Zykluszeiten bei hoher Präzision und Zuverlässigkeit.
Auf der Fakuma ist die Quantum 180 mit einer sekundären E-Multi-Spritzgießeinheit von Mold-Masters, einem Tempmaster M1-Regler und einer Index-Dreheinheit in Kombination mit einer 2K-Form von Wilhelm Weber ausgestattet und produziert einen Zwei-Komponenten-Abzieher, wie er üblicherweise im Heimbereich bei der Dusch- und Fensterreinigung verwendet wird. Das primäre Einspritzen einer PC/ABS-Mischung erfolgt durch die Quantum-Maschine, das nachfolgende Einspritzen des TPE durch die E-Multi von Mold-Masters. Das Werkzeug von Wilhelm Weber mit Indexplattensystem verfügt über einen hydraulisch betriebenen Abstreifer, der die Abzieher vom überspritzten Kern abstreift. Das Gesamtgewicht des Teils beträgt 72 g bei einer Zykluszeit von 50 s.
sk
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