Thomas Maurer, Geschäftsführer von Maurer Kunststofftechnik, ist wie viele andere von der Bedeutung der Biokunststoffe für die Zukunft der Kunststofftechnik überzeugt, setzt aber eigene Prioritäten: „Bei der Entwicklung unserer neuen Biokunststoffe waren uns zwei Dinge sehr wichtig: erstens, dass die von uns verwendeten nachwachsenden Rohstoffe nicht im Wettbewerb zur Lebensmittelproduktion stehen und zweitens, dass unsere Werkstoffe ein echter Ersatz für PA 6.6 und PA 12 sind.“
Rohstoffe ohne Konkurrenz zur Nahrungsmittelerzeugung
Für Maurer macht es angesichts der Nahrungsmittelknappheit in vielen Ländern der Erde einfach keinen Sinn, Weizen anzubauen, um daraus Kunststoffe herzustellen. Maurer setzt deshalb auf Rizinusöl als Basis, das nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelerzeugung steht.
Drei neue Makamid-Typen aus Biomaterial
Das Ergebnis hat Maurer jetzt auf der Fakuma 2023 mit drei neuen Makamid Typen vorgestellt, darunter sind auch Werkstoffe, die sich sehr gut zur Glasfaserverstärkung und zur Herstellung flammgeschützter Kunststoffe eignen. Die Makamid EV Typen basieren auf PA 5.6, die BYV Typen auf PA 6.10 und die YYV Typen auf PA 10.10.
Spezielle Filamente für den 3D-Druck
Weitere Fakuma-Neuheiten von Maurer sind Polyamide mit Flammschutz mit der höchsten Flammschutz-Kassifizierung der Bahn Hazard Level 3, Polyamide für Trinkwasser und Lebensmittelkontakt sowie Kunststoffe für den 3D-Druck. Thomas Maurer: „Wir hatten Anfragen von Kunden nach sehr speziellen 3D-Druck-Filamenten, zum Beispiel mit Kohlefaserverstärkung oder anderen Dingen. Wir haben dann unsere Werkstoffe etwas modifiziert und auf Anhieb so gute Ergebnisse erzielt, dass wir die Compounds PA Makamid, ABS Makaflex, TPU Makalest und PETG Makadur als Filament ins Programm aufgenommen haben.“ gk