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Unternehmen 29. Januar 2024

Spielwaren: Simba Dickie kauft Schulranzenmarke Scout

Die Simba Dickie Group hat die Schulranzenmarke Scout gekauft. 2023 lief für den Spielwarenhersteller weniger gut; der Umsatz sank um 4 % auf 675 Mio. EUR.

Spielhäuser aus recyceltem Kunststoff stellt der zur Simba Dickie Group gehörende französische Hersteller Smoby auf der Spielwarenmesse in Nürnberg vor.
Spielhäuser aus recyceltem Kunststoff stellt der zur Simba Dickie Group gehörende französische Hersteller Smoby auf der Spielwarenmesse in Nürnberg vor.

„Die schwierige Gesamtmarkt-Situation kam nicht wirklich überraschend und ist daher vorausschauend in unsere Planungen eingeflossen“, sagt Florian Sieber, CEO des fränkischen Spielwarenherstellers Simba Dickie Group. „Die unverändert vorhandene Inflation, steigende Zinsen und die Energiekrise führten zu einer zunehmenden Verunsicherung und damit einhergehend zu einer Kaufzurückhaltung auf der Verbraucherseite. Hinzu kamen erhebliche Überbestände im Handel und auf Herstellerseite.“ In Produktbereichen, in denen während der Corona-Pandemie überdurchschnittliche Umsatzsteigerungen erzielt wurden, sank zudem der Absatz deutlich; dazu gehören Outdoor-Artikel und Brettspiele. Der internationale Umsatzanteil der Unternehmensgruppe hat sich zum Vorjahr nicht verändert. Er liegt unverändert bei 75 %. Die wichtigsten drei Auslandsmärkte waren die USA, Frankreich und Belgien.

„Für das Jahr 2024 ist der Silberstreif am Horizont noch nicht erkennbar. Zumindest das erste Halbjahr wird unverändert schwierig bleiben“, so CFO Manfred Duschl. Er blickt dennoch optimistisch in die Zukunft: „Möglicherweise kommt es im zweiten Halbjahr zu einer leichten Verbesserung der wirtschaftlichen Entwicklung.“ Vor diesem Hintergrund plant die Simba Dickie Group, den konsolidierten Gesamtumsatz 2024 um circa 7 % auf 725 Mio. EUR zu steigern. Duschl: „Dies bleibt im vorhandenen wirtschaftlichen Umfeld eine Herausforderung, sollte aber erreichbar sein.“

Spielwarenhersteller hat 200 Mitarbeiter weniger

Die Zahl der Mitarbeiter weltweit sank im vergangenen Jahr um 200 auf 2.700. „Die Veränderungen zum Vorjahr liegen im Wesentlichen daran, dass aufgrund der vorhersehbaren Umsatzrückgänge in den Produktionsbetrieben und in der Logistik die Mitarbeiteranzahl, insbesondere die Zahl der Aushilfskräfte mit zeitlich befristeten Verträgen, an die rückläufige Nachfrage rechtzeitig angepasst worden ist. Darüber hinaus sind frei gewordene Stellen nicht zwangsweise wiederbesetzt worden“, sagt Duschl.

15 Millionen Euro in neue Werkzeuge investiert

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Die Investitionen der Simba Dickie Group beliefen sich im vergangenen Jahr auf 40 Mio. EUR. Dabei entfielen rund 15 Mio. EUR auf Werkzeuge für neue Produkte und 7,5 Mio. EUR auf neue Maschinen und maschinelle Einrichtungen in allen Produktions- und Logistikeinheiten. Bei den Investitionen im Maschinenbereich handelte es sich überwiegend um Ersatzinvestitionen, wobei auch hierbei Effizienzsteigerungen sehr hohe Priorität hatten.

Im September 2023 wurde am Logistikstandort in Sonneberg ein neues Lagergebäude mit einer Gesamtfläche von 5.000 m2 mit einer Verzögerung von einem halben Jahr in Betrieb genommen. Mit den Baumaßnahmen dieses Erweiterungsgebäudes wurde Mitte 2021 begonnen. Insgesamt hat das Unternehmen hier 12 Mio. EUR investiert, 8 Mio. EUR davon entfallen auf das Jahr 2023.

Einsatz erneuerbaren Energien wird geprüft

Auch 2024 will der Spielwarenhersteller in Werkzeuge für neue Produkte und Produktlinien sowie in neue Maschinen und maschinelle Einrichtungen zur Hebung von Rationalisierungspotentialen investieren. Im IT-Bereich steht die Anbindung der Tochtergesellschaft in den USA an. Im baulichen Bereich wird man verstärkt und konsequent an den verschiedenen Standorten Einsatzmöglichkeiten von erneuerbaren Energien prüfen und mit deren Umsetzung beginnen. Das Investitionsvolumen liegt in etwa auf der Größenordnung von 2023, auf Deutschland entfallen davon etwa 40 %.

Scout wird an Tochterfirma Undercover angegliedert

Darüber hinaus übernimmt die Simba Dickie Group mit Wirkung vom 31.1.2024 die Schulranzenmarken Scout, Derdiedas und 4You von der Nürnberger Steinmann Gruppe. „Wir wollen sie mit neuem Leben füllen und weiterentwickeln“, beschreibt Florian Sieber die Planungen. Ab Mai 2024 werde die Tochterfirma Undercover, die Schulprodukte wie Kinderrucksäcke oder Federmäppchen herstellt, Produktentwicklung, Vermarktung und Vertrieb der drei zugekauften Produktlinien übernehmen. Sieber: „Der Back-to-School-Bereich der Simba Dickie Group über Undercover wird durch diese Akquisition sicherlich einen Schub bekommen.“ sk

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