Rezyklat-Einsatz: Vorschlag für Mehrwertsteuersenkung

Der tschechische Umweltminister Petr Hladík hält die Mehrwertsteuerabsenkung für ein geeignetes wirtschaftliches Instrument, um Anreize für eine stärkere Verwendung von Rezyklaten zu schaffen. Dieser Ansatz stehe im Einklang mit den Empfehlungen der Abfallrahmenrichtlinie sowie dem EU-Aktionsplan 2020 für die Kreislaufwirtschaft. Hladík nannte Kunststoffe, Gebäudematerialien und Textilien als Beispiele für Produkte, die für einen ermäßigten Mehrwertsteuersatz in Frage kommen könnten.

Euric, der Dachverband der europäischen Recyclingwirtschaft, begrüßt den Vorstoß der Tschechen: „Es ist von grundlegender Bedeutung, steuerliche Anreize als Schlüsselfaktoren für den Übergang zu einer stärker kreislauforientierten und klimaneutralen Wirtschaft zu betrachten“, sagt Euric-Generalsekretär Emmanuel Katrakis. „Der formelle Antrag der Tschechischen Republik an den Rat ist ein erster sehr positiver Schritt. In der Tat muss sichergestellt werden, dass die Steuervorschriften auf EU- und nationaler Ebene mit den Zielen des Grünen Deals übereinstimmen, was oft nicht der Fall ist.“

Der Ersatz von abgebauten Rohstoffen durch recycelte Materialien bringt laut Eric erhebliche und gut dokumentierte Umweltvorteile mit sich – sowohl im Hinblick auf die Ressourceneffizienz als auch auf Klima- und Energieeinsparungen. Diese Umweltvorteile würden nicht in die Preise eingerechnet, obwohl sie oft der wichtigste Faktor bei den Entscheidungen der Verbraucher und bei der öffentlichen Beschaffung sind. Daher spielen nach Meinung des Verbands steuerliche Anreize in Form von niedrigeren Mehrwertsteuersätzen eine wichtige Rolle bei der besseren Honorierung von Umweltvorteilen und bei der Förderung nachhaltiger Verbraucherentscheidungen, indem sie die preisliche Wettbewerbsfähigkeit nachhaltiger Produkte erhöhen.

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