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Märkte 12. Dezember 2019

Prognose zum Wirtschaftswachstum bekräftigt

Das Ifo Institut hat seine Prognose für ein Wirtschaftswachstum von 1,1 % im Jahr 2020 bekräftigt und die Prognose für 2021 nach oben korrigiert.
Wirtschaftswachstum vorausgesagt
Wirtschaftswachstum vorausgesagt

Das Ifo Institut hat seine Prognose für ein Wirtschaftswachstum von 1,1 % im Jahr 2020 bekräftigt und die Prognose für 2021 nach oben korrigiert.

Prof. Timo Wollmershäuser, Leiter der Konjunkturprognosen am Ifo Institut, zu den Details des erwarteten Wirtschaftswachstums: „Derzeit ist eine gesamtwirtschaftliche Rezession unwahrscheinlich. Für das Jahr 2020 rechnen wir mit einem Anstieg der Wirtschaftsleistung um 1,1 Prozent, nach 0,5 Prozent in diesem Jahr. Für 2021 sehen wir jetzt sogar 1,5 Prozent, ein Zehntelpünktchen mehr, als wir bislang dachten.“

Finanzpolitik fördert Wachstum der Wirtschaft

Zu dieser allmählichen Erholung trägt nach Überzeugung des Ifo Instituts auch die Finanzpolitik bei. „Sie schiebt die Konjunktur an: über Entlastungen bei Steuern und Sozialbeiträgen, über eine Ausweitung staatlicher Transfers und über eine Zunahme der öffentlichen Konsum- und Investitionsausgaben. Das sind im Jahr jeweils knapp 25 Milliarden Euro, die das BIP-Wachstum um etwa einen Viertel Prozentpunkt anheben“, ergänzt Wollmershäuser.

Handelskonflikt trifft deutsch Industrie besonders hart

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„Allerdings ist die deutsche Konjunktur weiterhin gespalten. Während die Wirtschaftsleistung der binnenorientierten Dienstleistungs- und Bauunternehmen weiter zunimmt, befindet sich die Industrie nach wie vor in einer Rezession“, sagt Wollmershäuser weiter. „Der von den USA ausgehende Handelskonflikt belastet den Warenaustausch und die Investitionen. Dies trifft die deutsche Industrie besonders hart, da sie auf Vorleistungs- und Investitionsgüter spezialisiert ist. Auch steht die Autobranche, eine der deutschen Schlüsselindustrien, vor besonderen Herausforderungen.“

Licht am Ende des industriellen Konjunkturtunnels

Die jüngsten Auftragseingänge und die Geschäftserwartungen im Verarbeitenden Gewerbe sowie ein neuerlicher Anstieg der Warenexporte im Oktober deuteten allerdings darauf hin, dass der freie Fall gestoppt sei und allmählich Licht am Ende des industriellen Konjunkturtunnels zu sehen sei.

Die Zahl der Arbeitslosen dürfte nach Überzeugung des Ifo Instituts weiter zurückgehen von 2,27 Mio. in diesem Jahr über 2,25 im kommenden auf 2,20 Mio. im Jahr 2021. Die Quote sinkt dabei von 5,0 über 4,9 auf 4,8 %.

Die Zahl der Beschäftigten dürfte damit weitere Rekorde brechen, von 45,25 Mio. über 45,42 auf 45,60 Mio. im Jahr 2021. Der Überschuss des Staates wird kräftig fallen: von 55,0 Mrd. EUR in diesem Jahr über 30,5 im kommenden auf 8,9 Mrd. EUR im Jahr 2021.

Wie das Ifo Institut errechnet hat, wird die international viel kritisierte deutsche Leistungsbilanz (Exporte, Importe, Transfers) wird weiter einen großen und zudem steigenden Überschuss zeigen, von 252 Mrd. EUR über 271 auf 276 Mrd. Das entspricht 7,3 und 7,7 und 7,5 % der jeweiligen Wirtschaftsleistung im Jahr.

gk

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